Puccinia festucae, ein sehr seltener Rostpilz auf dem Geißbl
Verfasst: Fr 1. Jun 2007, 17:06
Hallo Phytoparasitenfreunde,
heute will ich Euch mit Puccinia festucae Plowright einen sehr seltenen Rostpilz vorstellen, den ich jahrelang vergeblich auf seinem Haplonten ( Aezienwirt ) Lonicera-Geißblatt gesucht habe und jetzt endlich innerhalb von 3 Tagen in 2 Meßtischblättern meines Kartierungsgebietes auf Lonicera periclymenum-dem Wald-Geißblatt gefunden habe.
So sieht der Befall auf Lonicera priclymenum aus:
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Die I Aeziensporenlager sind meist in geringerer Zahl zu relativ kleinen rundlichen Gruppen vereinigt oder kreisförmig gestellt, von gelblich oder bräunlich verfärbtem Hof umgenben. Die Pseudoperidie ist weiß becherförmig oder kurz röhrenförmig mit zerschliztem Saum.
Die Aeziosporen sind in deutlichen Ketten angeordnet, stumpf polyedrisch bis kugellig oder ellipsoidisch; 18 -21 µm Durchmesser, Länge bis 24 µm. Die Wand ist ziemlich dünn und dicht kleinwarzig mit orangefarbenenem Inhalt.
Hier die zugehörigen Mikrobilder in den Vergrößerungen 400 und 1.000 fach:
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Puccinia festucae Plowright bildet auf allen gängigen Lonicera, also auch auf Lonicera periclymenum wie im vorliegenden Fall als Haplont ( Aezienwirt ) 0 Pycnien und I Aezien aus und wechselt dann auf die Dikaryophyten ( Telienwirt ) Festuca ovina agg. und Festuca rubra agg. zur Vervollständigung seiner Entwicklung ( II Uredien und III Telien ) .
Nach Klenke fehlt Puccinia festucae für Sachsen, mit denen ich parallelisiere , auf dem Haplonten Lonicera bisher ganz und auf dem Dikaryophyten Festuca war er früher selten und ist heute fehlend.
Deshalb könnt Ihr sicher meine Freude über die beiden Funde verstehen.
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder und Nachlesen sowie viel Erfolg bei der Suche, vielleicht gelingt dem einen oder anderen von Euch auch ein solcher Fund.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweis:
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge
Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
heute will ich Euch mit Puccinia festucae Plowright einen sehr seltenen Rostpilz vorstellen, den ich jahrelang vergeblich auf seinem Haplonten ( Aezienwirt ) Lonicera-Geißblatt gesucht habe und jetzt endlich innerhalb von 3 Tagen in 2 Meßtischblättern meines Kartierungsgebietes auf Lonicera periclymenum-dem Wald-Geißblatt gefunden habe.
So sieht der Befall auf Lonicera priclymenum aus:
Die I Aeziensporenlager sind meist in geringerer Zahl zu relativ kleinen rundlichen Gruppen vereinigt oder kreisförmig gestellt, von gelblich oder bräunlich verfärbtem Hof umgenben. Die Pseudoperidie ist weiß becherförmig oder kurz röhrenförmig mit zerschliztem Saum.
Die Aeziosporen sind in deutlichen Ketten angeordnet, stumpf polyedrisch bis kugellig oder ellipsoidisch; 18 -21 µm Durchmesser, Länge bis 24 µm. Die Wand ist ziemlich dünn und dicht kleinwarzig mit orangefarbenenem Inhalt.
Hier die zugehörigen Mikrobilder in den Vergrößerungen 400 und 1.000 fach:
Puccinia festucae Plowright bildet auf allen gängigen Lonicera, also auch auf Lonicera periclymenum wie im vorliegenden Fall als Haplont ( Aezienwirt ) 0 Pycnien und I Aezien aus und wechselt dann auf die Dikaryophyten ( Telienwirt ) Festuca ovina agg. und Festuca rubra agg. zur Vervollständigung seiner Entwicklung ( II Uredien und III Telien ) .
Nach Klenke fehlt Puccinia festucae für Sachsen, mit denen ich parallelisiere , auf dem Haplonten Lonicera bisher ganz und auf dem Dikaryophyten Festuca war er früher selten und ist heute fehlend.
Deshalb könnt Ihr sicher meine Freude über die beiden Funde verstehen.
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder und Nachlesen sowie viel Erfolg bei der Suche, vielleicht gelingt dem einen oder anderen von Euch auch ein solcher Fund.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweis:
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge
Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662