Hallo Wirderer,
nochmals herzlichen Dank für's zeigen dieser "Bildungsabweichungen" (Missbildungen von Fruchtkörpern).
- Schon erstaunlich, dass du in dem gleichen Waldstück in so kurzer Zeit gleich mehrere "missgebildete Fruchtkörper" gefunden hast.
---> Liegt es an der "Witterung" ???
Wirderer hat geschrieben:
Im selben Wald, ein paar Tage später:
Täublinge
Und nochmals aus der Gruppe der Rotfußröhrlinge, gleich zwei doppelte Pärchen (leider überbelichtet):
Bei einem Paar war der deutliche Einschnitt an der Verwachsungsstelle sichtbar, beim zweiten fehlte dieser:
- Den Missbildungstyp (Schublade ---> "Verwachsung, Doppelfruchtkörper, Zwillinge" --->
"Pseudofasciation" ) und die Gründe (+-synchrone Fruchtkörperentwicklung aus zwei nahe beieinander stehenden "Primordien" = "Fruchtkörperanlagen") für eine derartige Missbildung brauche ich hier nicht mehr zu wiederholen.
- Und deshalb bringe ich ein paar Gedanken, die mir spontan beim Betrachten der Bilder einfallen:
(1) Wir hatten schon viele "Verwachsungen" diverser "Blätterpilze" und auch Schlauchpilze" gezeigt.
---> Mehrheitlich dürften (so vermute ich) "Röhrlingsartige" (Boletales) und "Täublingsartige" (Russulales) klar die Nase vorne haben.
(2) Die Art der Verwachsung (nur Stil, nur Hut, Stiel und Hut, Hut und Hut oder "Stockwerkspilz") hängt schlicht von (a) der räumlichen Lage der betroffenen "Primordien" ab und (b) dem Zeitpunkt, an dem sie sich entschließen, einen Fruchtkörper zu entwickeln.
---> Bei den Röhrlingen sieht man, dass sie wenigstens versucht haben durch "schräges Wachstum" der Stiele eine Verwachsung der Hüte zu vermeiden oder wenigstens zu minimieren. Und dies auch bei den "Zwillingen", bei denen die Hüte auf dem Bild keine erkennbare "Trennungsfurche" haben.
---> Die "Täublingen" halte ich für
"Speisetäublinge" (Russula vesca). Warum die ncht versucht haben ihre Stiele voneinander zu erfernen kann ich nicht beurteilen, da das Bild (man erkennt allerdings deutlich die "Hutfurche") aus einem ungünstigen Blickwinkel (keine Frontalsicht auf die Hutfurche) aufgenommen wurde.
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Wirderer hat geschrieben:
Und einen hätte ich noch - ob Wachstumsstörung / Hitzeschaden, das wird Gerd bestimmt bald erläutern (hätte ich als Amanita gemmata bestimmt):
- Ja, eine Alternative zu
"Amanita junquillea = A. gemata" (Narzissengelber Wulstling) kann ich hier auch nicht erkennen.
- Hmm, du überforderst Gerd, wenn du eine belastbare Erklärung für diese extreme "Hutrisse" erwartest.
---> Aber immerhin, ich versuch mir dennoch enen Reim daraus zu machen und stelle mir einen "witterungsbedingten Grund" vor: Man stelle sich dazu vor, dass sich der Hut (anfangs +-halbkugelig) streckt und verflacht und dabei die durch den Hutrand begrenzte Fläche (salopp den Hutranddurchmesser!) vergrößert.
Ok, und wenn diese Streckung zu schnell und ohne ausreichende "Hutfleischzufuhr" erfolgt ---> muss der Hut wie gezeigt einreißen!!!
Grüße
Gerd