das Pilzfotopage - Forum

Hallo!

Für heute habe ich endlich mal wieder eine Brandpilzvorstellung vorbereitet. Ich dachte mir, das bin ich euch nun endlich mal wieder schuldig. Und, um schon was voran zu nehmen, es werden in den nächsten Tagen noch ein paar wenige Beiträge mehr über Brandpilze (Funde aus Österreich).

Diesen Brandpilz habe ich am 26.07.2012 in Österreich, Tirol, Neustift im Stubaital, Kaserstattalm, Bergwiesen; Höhe NN: 1900m in den Fruchtschläuchen von der Berg-Segge (Carex monatana) gefunden.

Es handelt sich um Anthracoidea caricis (Pers.) Bref.

Befallsbild: Wie bei allen Anthracoidea-Arten sind die Schläuche hier mit schwarzer Sporenmasse ("Brandbutte") gefüllt. Jung ist dieses noch mit einem grünlichen Häutchen umgeben. Die Sporen sind irregulär, dunkelbraun, 16 - 22 x 11 - 16µm.

Viel Erfolg bei der Nachsuche im nächsten Jahr. Die Segge kommt nicht nur in den Alpen vor, ist aber montan verbreitet (ist schon oberste Grenze der Fundort).

Liebe Grüße Jule

Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

Julia hat geschrieben:Hallo!
Für heute habe ich endlich mal wieder eine Brandpilzvorstellung vorbereitet. Ich dachte mir, das bin ich euch nun endlich mal wieder schuldig. Und, um schon was voran zu nehmen, es werden in den nächsten Tagen noch ein paar wenige Beiträge mehr über Brandpilze (Funde aus Österreich).
Diesen Brandpilz habe ich am 26.07.2012 in Österreich, Tirol, Neustift im Stubaital, Kaserstattalm, Bergwiesen; Höhe NN: 1900m in den Fruchtschläuchen von der Berg-Segge (Carex monatana) gefunden.
Es handelt sich um Anthracoidea caricis (Pers.) Bref.
Befallsbild: Wie bei allen Anthracoidea-Arten sind die Schläuche hier mit schwarzer Sporenmasse ("Brandbutte") gefüllt. Jung ist dieses noch mit einem grünlichen Häutchen umgeben. Die Sporen sind irregulär, dunkelbraun, 16 - 22 x 11 - 16µm.
Viel Erfolg bei der Nachsuche im nächsten Jahr. Die Segge kommt nicht nur in den Alpen vor, ist aber montan verbreitet (ist schon oberste Grenze der Fundort).
Liebe Grüße Jule

Zurück von der sehr interessanten 6. Bayerischen Mykologentagung in Veitshöchheim-Gadheim und Aufarbeitung von Post etc. sowie Durchführung meines Pilzlehrgangs in der Kreisvolkshochschule Gifhorn am 4.10.2012 ( zugehörige Exkursion findet morgen am Sonntag statt), kann ich mich erstmalig wieder dem Forum widmen und offene Beiträge abarbeiten.

Es geht prima los mit dem Brandpilz Anthracoidea caricis (Persoon 1801 : Persoon 1801) Brefeld 1895 ('carycis') auf Carex monatana, der Berg - Segge.

Da es sich bei dem Wirt um eine montane Seggen - Art handelt habe ich keine Chance ihn in meinen Biotopen zu finden, gleiches trifft bestimmt auch für einen Großteil der Forumsfreunde zu.

Deshalb ist es ja so großartig, daß Du uns immer wieder mit diesen "Exoten" erfreust und die Datenbank fungiworld.com partizipiert natürlich auch davon, da ich die Bilder dieses neuen Brandpilz umgehend einstellen werde.

Vielen Dank für die wieder ausgezeichnete Präsentation.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturhinweise:
-Scholz, Hildemar & Scholz Ilse:Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales )
Band 8 der Reihe "Englera" des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem 1988, 691 Seiten
ISBN-3-921800-28-5

-Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales ), Nachtrag
Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2000, Seitenanzahl: 343 - 398
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.133 S. 343-398, Berlin 2000

-Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales ), Nachtrag 2
Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2004, Seitenanzahl: 441 - 487
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.137 S. 441-487, Berlin 2004

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge
Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Ellis, Martin,B. und Ellis, J.Pamela:Microfungi on Landplants, 888Seiten
The Richmond Publishing Co. Ltd.P.O.Box 963, Slough SL2 3RS England
ISBN: 085546 245 0 Paperback
ISBN: 085546 246 9 Hardback

Hallo Detlef

Willkommen zurück in unseren Gefielden . Hast du auch was Interessantes gefunden und Bilder gamcht?

Ciao Volker

Hallo Volker und alle Phytoparasitenfreunde,

auch die Wälder im Main-Spessartraum waren relativ trocken, allerdings kein Vergleich zu unseren furztrockenen Wäldern zu dem Zeitpunkt ( jetzt hat es sich ja dank der ausgiebigen Regenfälle seit Mittwoch deutlich verbessert und wir werden nachher bei der Exkursion mit der KVHS Gifhorn, sogar was in den Korb bekommen).

So mußte unser Forumsmitglied Rudi ( Dr. Markones ) als Organisator, einige geplante Exkursionen ändern, aber insgesamt war es für mich ein Erlebnis und ich habe einiges Neues kennengelernt, berichte demnächst davon.

Zusätzlich zu meiner langjährigen DGfM-Mitgliedschaft habe ich mich jetzt auch noch der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft angeschlossen, deren Präsident ebenfalls Christoph ( Dr. Hahn ) ist ( war damals bei der 1. Tagung zur Gründung der Gesellschaft 2007 mit Julia im Bayerischen Wald schon dabei ).

Herzliche Grüße Detlef

Dedimyk hat geschrieben:...........
Da es sich bei dem Wirt um eine montane Seggen - Art handelt habe ich keine Chance ihn in meinen Biotopen zu finden, gleiches trifft bestimmt auch für einen Großteil der Forumsfreunde zu.
.............

Hallo,

da kann ich euch doch ein wenig Hoffnung machen, die Art heißt zwar Carex montana, kommt aber auch in niederen Gefilden vor, wie Julia ja auch schon erwähnt hat ! Bei mir auf ca. 250 m NN. Ist auch nicht sooo furchtbar selten. Typisches Habitat sind Waldränder, eher auf sauren Böden.

Hier die Verbreitungskarte bei Flora-Web:

http://www.floraweb.de/MAP/scripts/esri ... taxnr=1247

Also nicht verzagen und suchen !

Gruß Matthias

PS: Ich denke mal eher, die Bestimmung der Art stellt für viele das größere Problem dar....