das Pilzfotopage - Forum

Hey,

sorry, aber seit ihr alle in den Winterschlaf verfallen? Euch ist schon klar dass bei den Kleinpilzen jetzt das Hoch der Echten Mehltaupilze und das zweite hoch der Falschen Mehltaue kommt? Kann doch nicht sein dass ich hier jetzt Alleinunterhalter spiele....Da arbeite ich lieber an meiner Homepage weiter....Und wenn jetzt irgendeiner kommt, er hätte keine Zeit.... Ein Beitrag im Forum ist nun echt kein mega Aufwand...

Hier nun die Vorstellung eines Rostpilzes, damit das Forum nicht frühzeitig in den kompletten Winterschlaf verfällt.

Gefunden am 11.09.2012 in D, Bayern, Oberfranken, Lkr. Bayreuth, w Bayreuth, sö Eckersdorf, Abzweigung Geigenreuth, Kieskuhle, Feldrand; MTB: 6035/3/1, Höhe NN: 355m auf den Blättern vom Mais (Zea mays).

Es handelt sich hierbei um Puccinia sorghi Schwein.

Es ist ein Neomycet der in Ausbreitung ist. Durch sein spätes Auftreten im Spätsommer/Herbst wird er gerne übersehen.
Befallsbild: Die Uredien sind zimtbraun, länglich und pulverig. Die zugehörigen Sporen sind quasi rund, fein bestachelt und 26 x 25µm im Durchschnitt groß.

Viel Erfolg bei der Nachsuche! Wenn nich Maisfelder da sind, lohnt es sich auf jedenfall noch zu gucken.

Liebe Grüße Jule

Hi Jule

Schöner Beitrag und tolle Bilder von Puccinia sorghi. Diese Art habe ich dieses Jahr ebenfalls gefunden, aber nur weil ich gezielt danach suchte - Dank dir . Hier meine Bilder.

Ciao Volker

Hallo Julia, Volker und alle Phytoparasitenfreunde,

Julia hat geschrieben:Hey,
sorry, aber seit ihr alle in den Winterschlaf verfallen? Euch ist schon klar dass bei den Kleinpilzen jetzt das Hoch der Echten Mehltaupilze und das zweite hoch der Falschen Mehltaue kommt? Kann doch nicht sein dass ich hier jetzt Alleinunterhalter spiele....Da arbeite ich lieber an meiner Homepage weiter....Und wenn jetzt irgendeiner kommt, er hätte keine Zeit.... Ein Beitrag im Forum ist nun echt kein mega Aufwand...
Hier nun die Vorstellung eines Rostpilzes, damit das Forum nicht frühzeitig in den kompletten Winterschlaf verfällt.
Gefunden am 11.09.2012 in D, Bayern, Oberfranken, Lkr. Bayreuth, w Bayreuth, sö Eckersdorf, Abzweigung Geigenreuth, Kieskuhle, Feldrand; MTB: 6035/3/1, Höhe NN: 355m auf den Blättern vom Mais (Zea mays).
Es handelt sich hierbei um Puccinia sorghi Schwein.
Es ist ein Neomycet der in Ausbreitung ist. Durch sein spätes Auftreten im Spätsommer/Herbst wird er gerne übersehen.
Befallsbild: Die Uredien sind zimtbraun, länglich und pulverig. Die zugehörigen Sporen sind quasi rund, fein bestachelt und 26 x 25µm im Durchschnitt groß.
Viel Erfolg bei der Nachsuche! Wenn nich Maisfelder da sind, lohnt es sich auf jedenfall noch zu gucken.
Liebe Grüße Jule

Im Rahmen der noch sukzessive zu bearbeitenden Beiträge bin ich jetzt bei dem interessanten wirtswechselnden Rostpilz Puccinia sorghi Schweinitz 1832 auf Zea mays, dem Mais gelandet, den Julia hier vorstellt und Volker ebenfalls gefunden hat und nachfolgend ebenfalls vorstellt.

Was mich allerdings sehr überrascht ist, daß Volker zum einen den damaligen Fund nicht schon irgendwann vorgestellt hat und zum anderen gar nicht auf das Entwicklungsstadium eingegangen wird, das ja wohl wie man leicht erkennen kann gravierende Unterschiede zeigt.

Julias Fund ,hier neu vorgestellt zeigt klar zimtbraune, staubige, teilweise von der spaltförmig aufgerissenen Epidermis bedeckte II - Uredosporenlager, was ja auch die Mlkrobilder der II-Uredosporen belegen.

Aber Volkers bisher noch nicht vorgestellter Bildnachtrag hier zeigt klar nach Gäumann : III - Teleutosporenlager rundlich oder in der Längsrichtung des Blattes verlängert, zerstreut oder manchmal zu großen Gruppen zusammenfließend, anfänglich von der Epidermis bedeckt, später nackt, von Epidermisresten umgeben schwarz.

Volker, ich hoffe doch sehr, daß Du noch einen Herbarbeleg Deines Fundes besitzt, um entsprechende Mikrobilder der III - Teleutosporen erzeugen zu können, denn ich möchte natürlich dann beide Stadien II- Uredien nach Julias Fund und eben III - Telien nach Deinem Fund dieses sehr seltenen Rostpilzes Rostpilz Puccinia sorghi Schweinitz 1832 auf dem Telienwirt Zea mays, dem Mais in die Datenbank fungiworld.com einstellen.

Vielleicht gelingt uns irgendwann der Fund von 0-Pyknien und I- Aezien auf dem Aezienwirt Oxalis - Sauerklee, um die komplette Entwicklung zu dokumentieren.

Zunächst erstmal vielen Dank für die Vorstellung an Euch beide, bin schon auf die Kommentare gespannt.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Urban, Zdenek und Marková, Jaroslava: Catalogue of rust fungi of the Czech and Slovak Republics
Published by Charles University in Prague, Karolinum Press 2009
365 Seiten First Edition
ISBN 978-80-246-1664-3

-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden 1998
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Brandenburger, Wolfgang: Die Verbreitung der in den westlichen Ländern der Bundesrepublik Deutschland beobachteten Rostpilze ( Uredinales )
Eine Bestandsaufnahme nach Literaturangaben
Kategorie: Schriftenreihe Regenburger Mykologische Schriften Band 3
Erscheinungsdatum: 1994
Seitenanzahl: 381
Verlag: Regensburgische Botanische Gesellschaft
Herausgeber: A.Bresinsky und H. Besl
ISSN: 0944-2820
Anmerkungen: Erfassung der in der Bundesrepublik Deutschland beobachteten Rostpilze
mit ihren Wirtspflanzen mit neuer Nomenklatur, angelehnt an Gäumann "Rostpilze" und seinem Buch "Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen".

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6

Hallo Detlef

Ich hatte die Bilder nicht eingestellt, da Julia den Pilz vorstellen wollte und ich mich deshalb erstmal zurückgehalten habe (hatte vorher mit ihr darüber gesprochen). Belege habe ich wie immer keine, da ich nur Fotobelege anfertige. Aber ich glaube Julia die Mikrobilder gezeigt zu haben. wir müssen warten bis sie sich dazu meldet, vielleicht kann sie sich daran erinnern???? Tja, tut mir leid, aber ich bin nicht der Herbarmensch

Ciao Volker

Hallo Detlef,

Volker und ich sprechen ja sehr viel privat außerhalb des Forums. Und ich hatte ihn darauf hingewiesen doch mal auf Mais zu achten und er hat dann den Rost gefunden. Da ich ihn aber gebeten hatte, den Fund noch nicht vorzustellen, da ich meinen grade vorbereite, ist er der Bitte nachgegangen.

Ich werde mal die Tage meinen Beleg raussuchen und gucken, ob ich nicht doch irgendwo IIIer habe.

Liebe Grüße Jule

Hallo Julia und Volker,

das erklärt Alles und ist auch so i.O.

Nur mir fiel sofort der eklatante Unterschied der beiden Entwicklungstadien auf und deshalb der Einwand.
Ich finde es übrigens ausgezeichnet, wenn ihr Euch im Vorfeld abstimmt und auch außerhalb des Forums entsprechend kommuniziert.

Dann werde ich auf jeden Fall Eure beiden Bilder einstellen, brauche von Volker allerdings noch die entsprechenden bekannten Daten und werde, falls Julia noch III - Teleutosporen findet und abbildet, diese dann eben nachträglich in die Datenbank fungiworld.com übernehmen.

Langsam, aber sicher komme ich an die aktuellen Beiträge heran, gebe mir alle Mühe das aufzuarbeiten.

Hartmut hat inzwischen ja auch schon mein Päckchen mit den Brand, -und Rostpilzen erhalten ( hat doch einiges an Zeit benötigt zur Fertigstellung mit entsprechenden Fundetiketten ect. ) siehe hier:
viewtopic.php?f=14&t=5759&start=10

Ich hoffe ja, daß uns Hartmut mit entsprechenden schönen Mikrobildern verwöhnen wird und damit auch etwas die Beitragsflaute abebbt.

Herzliche Grüße Detlef

Hallo Julia und Volker,

ich habe Eure Bilder aufbereitet und möchte sie in die Datenbank fungiworld.com einstellen, brauche dazu aber noch Volkers Funddaten.

Herzliche Grüße Detlef

Hallo Detlef

Funddaten P. sorghi: Deutschland, Saarland, Maisfeld bei Altstadt, 17. September 2012, Höhe 240 m ü. NN, MTB 6609/4/1/4/2/4

Ciao Volker

Hallo Julia und Volker,

danke, Daten verarbeitet und Bilder sind eingestellt, falls Julia noch Mikrobilder von den III - Teleutosporen erzeugt, werde ich die auch noch später in die Datenbank fungiworld.com einstellen.

Herzliche Grüße Detlef

Hallo Detlef,

ja, ich hab auch IIIer Sporen jetzt gefunden.

Maße: 33 36µm x 16-18µm.

Liebe Grüße Jule

Hallo Julia,

großartig, daß Du III-Teleutosporen gefunden und fotografiert hast , habe sie entsprechend aufbereitet eben als Nachtrag in die Datenbank fungiworld.com eingestellt.

Damit ist der Telienwirt Zea mays mit beiden Stadien, nämlich II-Uredien und III-Telien dank Deines und Volkers Fund entsprechend hinterlegt.

Jetzt hoffe ich, das irgendwer noch den Aezienwirt, nämlich gelbblühende Arten von Oxalis-Sauerklee findet mit 0-Pyknien und I - Aezien, dann hätten wir die komplette Entwicklung des wirtswechselnden Rostpilzes Puccinia sorghi Schweinitz 1832 dokumentiert.

Ich habe einige Areale, wo Oxalis stricta L. ,der Aufrechte Sauerklee vorkommt, z. B. bei mir im Steingarten und auch brav mit dem Brandpilz Ustilago oxalidis Ellis & Tracy 1890 in den Samen befallen ist, aber bisher leider noch keinen Fund des Rostpilzes gemacht.

Ist ja auch schwierig, da dort im gesicherten Infektionsbereich, in der Regel ca. 500m der Telienwirt Zea mays fehlt ( die Sporen fliegen zwar deutlich weiter, aber ab 500m Entfernung nimmt die Infektionssicherheit im Quadrat zur Enfernung ab ).

Da aber anderseits die sogenannte "Vermaisung" durch Extremanbau von Mais für Futter und Biogasanlagen überproportional zugenommen hat ( man fährt bei uns in Niedersachsen, einem typischen Agrarland, ja nur noch durch Maisfelder links und rechts der Straßen ) lohnt es sich die Seitenstreifen und angrenzenden Wäldchen einer entsprechenden Überprüfung auf Oxalis zu unterziehen, was ich auf jeden Fall im kommenden Jahr verstärkt machen werde.

Ich wünsche uns Allen entsprechenden Erfolg bei der Suche.

Herzliche Grüße Detlef