Diesen Rostpilz habe ich am 06. Juni 2007 auf dem Zweigriffeligem Weißdorn (Crataegus laevigata) gefunden.
Handelt es sich um das Frühstadium von Gymnosporangium confusum?
mfg Jule
Rostpilz am Zweigriffeligem Weißdorn
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Dedimyk
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Re: Rostpilz am Zweigriffeligem Weißdorn
[quote=Julia,27.06.2007, 21:50]
Hi!
Diesen Rostpilz habe ich am 06. Juni 2007 auf dem Zweigriffeligem Weißdorn (Crataegus laevigata) gefunden.
Handelt es sich um das Frühstadium von Gymnosporangium confusum?
mfg Jule
[/quote]
Hallo Julia und alle anderen Phytoparasitenfreunde,
in diesem Frühstadium ist es wirklich äußerst schwierig, die beiden möglichen Rostpilzarten auf Crataegus zu unterscheiden.
Vom Befallsbild her würde ich eher auf Gymnosporangium clavariiforme ( Persoon ) De Candolle tippen und zwar deswegen:
Lt. Klenke:
Aezien im Sommer an Blättern und Zweigen, schmal und hoch ( Roestelia ), bis zum Grunde aufgeschlitzt
1 Aezien 0,7 - 1,5mm hoch, auf orangefarbenen bis braunen Schwielen ( bis 2 cm groß ) an Zweigen, Früchten und unterseits an Blattrippen, Seitenwände der Pseudoperidienzellen mit rundlichen Höckern
Wirtswechsel zu Juniperus communis ist
Gymnosporangium clavariiforme ( Persoon ) De Candolle
1* Aezien 1 - 4mm hoch, meist blattunterseits auf braunen Verdickungen. Seitenwände mit Leisten. Wirtswechsel zu Juniperus sabina ist
Gymnosporangium confusum Plowright
Doch das ist natürlich nur eine Annahme, die sich aus der Vergangenheit so ergeben hat, da ich unterschiedliche Entwicklungsstadien gesehen habe.
Geanaueres ist nur mikroskopisch möglich, aber ich glaube auch damit wird es in diesem Frühstadium große Schwierigkeiten geben, da noch keine reifen Aezisporen zu finden sind.
Übrigens habe ich Gymnosporangium clavariiforme am Sonntag auch gefunden, allerdings schon weiter entwickelt auf Crataegus monogyna, dem eingriffeligen Weißdorn und der sah so aus:
Ich würde vorschlagen, Du nimmst Gymnosporangium clavariiforme einfach als Arbeitstitel.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
Hi!
Diesen Rostpilz habe ich am 06. Juni 2007 auf dem Zweigriffeligem Weißdorn (Crataegus laevigata) gefunden.
Handelt es sich um das Frühstadium von Gymnosporangium confusum?
mfg Jule
[/quote]
Hallo Julia und alle anderen Phytoparasitenfreunde,
in diesem Frühstadium ist es wirklich äußerst schwierig, die beiden möglichen Rostpilzarten auf Crataegus zu unterscheiden.
Vom Befallsbild her würde ich eher auf Gymnosporangium clavariiforme ( Persoon ) De Candolle tippen und zwar deswegen:
Lt. Klenke:
Aezien im Sommer an Blättern und Zweigen, schmal und hoch ( Roestelia ), bis zum Grunde aufgeschlitzt
1 Aezien 0,7 - 1,5mm hoch, auf orangefarbenen bis braunen Schwielen ( bis 2 cm groß ) an Zweigen, Früchten und unterseits an Blattrippen, Seitenwände der Pseudoperidienzellen mit rundlichen Höckern
Wirtswechsel zu Juniperus communis ist
Gymnosporangium clavariiforme ( Persoon ) De Candolle
1* Aezien 1 - 4mm hoch, meist blattunterseits auf braunen Verdickungen. Seitenwände mit Leisten. Wirtswechsel zu Juniperus sabina ist
Gymnosporangium confusum Plowright
Doch das ist natürlich nur eine Annahme, die sich aus der Vergangenheit so ergeben hat, da ich unterschiedliche Entwicklungsstadien gesehen habe.
Geanaueres ist nur mikroskopisch möglich, aber ich glaube auch damit wird es in diesem Frühstadium große Schwierigkeiten geben, da noch keine reifen Aezisporen zu finden sind.
Übrigens habe ich Gymnosporangium clavariiforme am Sonntag auch gefunden, allerdings schon weiter entwickelt auf Crataegus monogyna, dem eingriffeligen Weißdorn und der sah so aus:
Ich würde vorschlagen, Du nimmst Gymnosporangium clavariiforme einfach als Arbeitstitel.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
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Re: Re: Rostpilz am Zweigriffeligem Weißdorn
[quote=Julia,30.06.2007, 14:54]
Hi Detlef!
So, vielleicht helfen die Mikrobilder ja weiter. Ich kann nur sagen, dass sich die Sporen sehr gesträubt haben.
mfg Jule
[/quote]
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
okay, die Mikrobilder sagen schon etwas aus, nämlich, daß wir noch 0-Spermogonien ( Pyknien ) sehen.
Und die zweite Erkenntnis ist, daß meine Vermutung mit Gymnosporangium clavariiforme ( Persoon) De Candolle richtig war, wie dieser Scan belegt:
Das Bild zeigt den Schnitt durch ein Spermogonium des Rostpilzes Gymnosporangium clavariiforme auf einem Crataegus - Blatt und korrespondiert mit Julias Mikrobildern.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
Hi Detlef!
So, vielleicht helfen die Mikrobilder ja weiter. Ich kann nur sagen, dass sich die Sporen sehr gesträubt haben.
mfg Jule
[/quote]
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
okay, die Mikrobilder sagen schon etwas aus, nämlich, daß wir noch 0-Spermogonien ( Pyknien ) sehen.
Und die zweite Erkenntnis ist, daß meine Vermutung mit Gymnosporangium clavariiforme ( Persoon) De Candolle richtig war, wie dieser Scan belegt:
Das Bild zeigt den Schnitt durch ein Spermogonium des Rostpilzes Gymnosporangium clavariiforme auf einem Crataegus - Blatt und korrespondiert mit Julias Mikrobildern.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959