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Hallo zusammen!

Darf ich hier Bischofsmützen (Gyromitra infula) vermuten?

Fruchtkörper 1:
Fruchtkörper 2:

• Fundort: Heute zwischen einer Fichte und einer Tanne, ca. 400 m ü. M., in nächster Nähe ein Holzplatz mit vermodernden Holzstämmen, ansonsten ebenfalls überall alte Holzreste und Stümpfe:
  

  

  Forum - Gyromitra infula (Bischofsmütze) 2012.11.07 - Habitat - plus Markierung.jpg (198.55 KiB) 2765 mal betrachtet

  

  Forum - Gyromitra infula (Bischofsmütze) 2012.11.07 - Habitat - crop.jpg (199.6 KiB) 2766 mal betrachtet

• Die max. Höhe des Fruchtkörpers Nr. 2 (ganzes, stehendes Exemplar und Oberseite) beträgt 16 cm (!), die Oberseite ist in ihrer längsten Ausdehnung 13 cm lang. Der Fruchtkörper Nr. 1 (Gesamtansicht liegendes Exemplar und Einzelteile) ist 12 cm hoch, die Oberseite ebenfalls max. 13 cm lang.
• Geruch und Geschmack sind im ersten Moment unbedeutend, nach wenigen Minuten erst stellt sich jedoch ein leichtest-bitterlicher Geschmack ein, der sich aber hartnäckig am Gaumen hält.
• Die Konsistenz ist sehr brüchig: beim Versuch, einen Schnitt anzufertigen, ist der Pilz sofort in einige Teile auseinandergebrochen wie ein zu dünn geratener Schoko-Nikolaus. Zur Orientierung: Auf dem Foto ist oben ein Teil des Stieles zu sehen.

Könnte ich richtig liegen?


Als kleines Leckerli zur Entspannung habe ich noch Krause Aderzählinge (Plicturopsis crispa) angefügt, die einer Bestätigung bedürfen. Substrat: dünnerer Buchenast, Totholz, auf dem Waldboden liegend, Breite der einzelnen Hütchen: ca. 1,5 cm.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Fredy

Hallo Fredy,

Fredy hat geschrieben:Hallo zusammen!

Darf ich hier Bischofsmützen (Gyromitra infula) vermuten?

Aufgrund des sehr guten Bildmaterials und den ebenso guten Zusatzinformationen kann die Antwort nur ja sein.
An ähnlichen Standorten finde ich meine Bischofsmützen auch. Schöne Pilze, die ich in den letzten Jahren immer öfter finde.

Fredy, noch eine Bitte. Bei der Bildeinstellung vergisst du den letzten Schritt. Welcher dies ist und welche Auswirkungen das hat kannst du hier nachlesen.

viewtopic.php?f=18&t=3933

Gruß
Harry

Hallo Harry!

Vielen Dank für Deine Bestätigung! Das ist ja mal was Außergewöhnliches (zumindest für mich)!

Die Dateien habe ich eingefügt, bin wohl etwas aus der Übung.

Viele Grüße,

Fredy

Hallo Fredy,

auch wenn der typische, mitraförmige Dreispitz-Hut ( Frostschäden?) hier für mich nicht erkennbar ist, schließe ich mich Harry an. Für die Art sprechen schon der fleischrötliche Stiel und der Standort.
Ich kenne einen Standort, da wachsen zeitlich begrenzt, viele Fruchtkörper auf den Rinden- und Schredderabfällen eines Sägewerkes.

Auch Plicatura crispa (PERS.: FR.) D:A:REID ist korrekt bestimmt.

In der DDR war die Art selten und nur in den Bezirken Rügen und Suhl gesichert nachgewiesen worden ( 1968 HANDKE n.p. und 1968 GRÖGER n.p., Beleg in JE).
QUELLE: KREISEL, H. 1987: Die Pilzflora der DDR, VEB Gustav Fischer Verlag Jena
Im Jahr 2008 habe ich die Art erstmals in einem Buchenbestand an Totholz gefunden . Prof. HARDTKE, H.J. teilte mir auf Anfrage mit, daß sich die Art seit etwa Jahr 2000 in Sachsen explosionsartig ausbreitet. Ich kann das an Hand jährlicher, zahlreicher Funde bestätigen.

VG Peter

Hallo Peter!

Vielen Dank für Deine Antwort!

Ich komme ganz aus dem Süden. Hier gibt es den Aderzähling ziemlich regelmäßig zu finden. Man munkelt sogar schon von Funden an Nadelholz. Wenn ich allerdings Fotos mache, möchte ich immer so gut es geht sicher sein, darum habe ich die Bilder hier eingestellt. Soviel ich weiß, gibt's auch keine ernsthaften Verwechslungsmöglichkeiten, vielleicht noch einen Lentinellus.

Interessant wird wohl die Entwicklung von Beständen an Nadelholz sein. Bestimmt werden hierdurch wieder jede Menge Diskussionen ausgelöst werden!

Die Bischofsmützen waren Erstfunde für mich. Die nicht ganz alltäglichen Pilze ablichten zu dürfen ist natürlich immer ein besonderes Vergnügen!


Ich grüße Dich,

Fredy