das Pilzfotopage - Forum

Hallo,

hier ein Fund vom 11.11.12 ; MTB 5340,22; Höhe 316 m NN; Grünflächen um den Sportplatz im Wohngebiet. Das eingezäunte Gelände ist vorwiegend mit Lärche bestanden.
Helmlinge (Mycena) sind nicht unbedingt mein Lieblingsterrain, allerdings Arten, die mir im Feld recht häufig auffallen, versuche ich dann zu bestimmen.
So auch diese Spezie, die ich für Mycena aetites (FR.) QUEL. halte.
Notizen zum Fund:
Hut : Durchmesser bis 20mm, hell graubraun, Mitte dunkler und stumpf gebuckelt. Oberfläche feucht glänzend, schmierig (?) mit durchscheinend gerieftem Rand.
Lamellen : breit, hellgrau mit weiß bewimperter Schneide, am Stiel breit angewachsen.
Stiel : Länge bis 40 mm, Dicke 2 mm, zylindrisch, hohl, matt und dem Hut gleichfarben. Spitze weiß beflockt, Basis schwach weißfilzig-striegelig.
Geruch und Geschmack auf Grund der durchfeuchteten Frkp. nicht wahrgenommen.
Weitere Meinungen sind sehr erbeten.

Viele Grüße
Peter

Hallo Peter,
die Frage, die sich bei solchen graublättrigen Helmlingen ja immer stellt, ist, ob es nicht auch leptocephala sein könnte. Diese Art riecht deutlich chlorartig, jedenfalls für meine Nase, und nicht wie aetites nur schwach nach Rettich. Auf jeden also unterscheiden sich die beiden Arten deutlich im Geruch, wie man den nun auch immer interpretieren mag. Wenn das nicht klar ist, muss man den Weg über die Mikroskopie gehen und die Stielrinde mikroskopieren, da es hier auffällige Unterschiede gibt.
Grüße
Thomas

Tomate hat geschrieben:Hallo Peter,
die Frage, die sich bei solchen graublättrigen Helmlingen ja immer stellt, ist, ob es nicht auch leptocephala sein könnte. Diese Art riecht deutlich chlorartig, jedenfalls für meine Nase, und nicht wie aetites nur schwach nach Rettich. Auf jeden also unterscheiden sich die beiden Arten deutlich im Geruch, wie man den nun auch immer interpretieren mag. Wenn das nicht klar ist, muss man den Weg über die Mikroskopie gehen und die Stielrinde mikroskopieren, da es hier auffällige Unterschiede gibt.
Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

bin gerade drüber und melde mich mit dem Ergebnis.


Viele Grüße
Peter

Hallo Thomas,

zukünftig werde ich die Mikromerkmale immer am frischen Objekt mikroskopieren. Am Exsikkat von der Stielspitze eines kleinen Pilzes die Caulocystiden abzunehmen ist mir trotz mehrfacher Anläufe nicht gelungen.

M. leptocephala ==> Caulocystiden (oben an der Stielspitze) weit aufgebläht
Hyphen der Stierinde abwärts glatt und unverzweigt

M. aetites ==> Caulocystiden (oben an der Stielspitze) verjüngt
Cheilocystiden mit stumpfen Fingern.

Vom Standort her tendiere ich nach wie vor eher zu M. aetites. ( "Vork. sapr. in Rasenflächen, scharenweise..." GRÖGER, F. (2006): Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa )
Ob Mycena leptocephala (PERS. : FR.) GILLET oder Mycena aetites (FR.) QUEL. - das werden wir ohne Sichtung der Mikromerkmale leider nicht klären.
Wird als "ergebnisoffen" abgelegt und später am Frischobjekt wiederholt.

Viele Grüße
Peter