das Pilzfotopage - Forum

Hallo,

für heute mal wieder einen Rostpilz an einem Gras.

Gefunden am 23.08.2012 in D, Bayern, Oberpfalz, NP Bayerischer Wald, Lkr. Freyung-Grafenau, n Sankt Oswald-Riedlhütte, Rachelsee, Bergmischwald auf Granit; MTB: 7046/1, Höhe NN: 1000m auf den Blättern vom Wolligen Reitgras (Calamagrostis villosa).

Es handelt sich hierbei um Puccinia pygmaea Erikss.

Diese Art wird in 3 Varietäten unterschieden, von denen ich leider nicht die Unterscheidungsmerkmale weiß. Muss mir die Publikation besorgen, in welcher es um den Pilz geht. Solange bleibt es bei P. pygmaea.

Befallsbild: Uredien orange - zimtbräunlich, kurz strichförmig, früh frei, meist blattoberseits. Mit blassen Paraphysen, Sporen 31-40µm x 13-14µm. Telien von der Epidermis bedeckt, dunkelbraun, kurz strichförmig, mit braunen Paraphysen (nicht gesehen), Sporen zweizellig, leicht kantig, 23-28µm x 19-25µm, kurz gestielt.


Viel Erfolg bei der Nachsuche im nächsten Jahr!

Liebe Grüße Jule

Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

Julia hat geschrieben:Hallo,
für heute mal wieder einen Rostpilz an einem Gras.
Gefunden am 23.08.2012 in D, Bayern, Oberpfalz, NP Bayerischer Wald, Lkr. Freyung-Grafenau, n Sankt Oswald-Riedlhütte, Rachelsee, Bergmischwald auf Granit; MTB: 7046/1, Höhe NN: 1000m auf den Blättern vom Wolligen Reitgras (Calamagrostis villosa).
Es handelt sich hierbei um Puccinia pygmaea Erikss.
Diese Art wird in 3 Varietäten unterschieden, von denen ich leider nicht die Unterscheidungsmerkmale weiß. Muss mir die Publikation besorgen, in welcher es um den Pilz geht. Solange bleibt es bei P. pygmaea.
Befallsbild: Uredien orange - zimtbräunlich, kurz strichförmig, früh frei, meist blattoberseits. Mit blassen Paraphysen, Sporen 31-40µm x 13-14µm. Telien von der Epidermis bedeckt, dunkelbraun, kurz strichförmig, mit braunen Paraphysen (nicht gesehen), Sporen zweizellig, leicht kantig, 23-28µm x 19-25µm, kurz gestielt.
Viel Erfolg bei der Nachsuche im nächsten Jahr!
Liebe Grüße Jule

Ich habe hierzu etwas umfangreichere Untersuchungen durchgeführt und bin letztendlich bei Poelt / Zwetko fündig geworden.
Ja die Puccinia pygmaea wird von Cummings 1971 in die folgenden 3 Varietäten aufgeteilt:
Puccinia pygmaea var. ammophilina (Mains 1956) Cummins & H.C. Greene 1966 auf Ammophila, Puccinia pygmaea var. minor Cummins & H.C. Greene 1966 auf Typuswirt Calamagrostis villosa und Puccinia pygmaea var. pygmaea Eriksson 1895 auf Typuswirt Calamagrostis epigeos.

Puccinia pygmaea var. ammophilina scheidet wegen des Wirtes Ammophila aus bleiben nur die var. minor und var. pygmaea übrig, die sich laut Poelt/Zwetko nur durch kleinere II - Uredosporen unterscheiden.

Da aber anderseits Puccinia pygmaea var. minor Cummins & H.C. Greene 1966 auf dem Typuswirt Calamagrostis villosa gefunden wird, wie im vorliegenden Fall ( bei Zwetko im Nachtrag/ Supplement auch so bezeichnet ) und eben Puccinia pygmaea var. pygmaea Eriksson 1895 auf Typuswirt Calamagrostis epigeos, neige ich dazu daß wir uns schon auf die Variation minor festlegen zumal wir vorrangig die III- Teleutosporen vorstellen ( II-Uredosporen werden zwar auch gezeigt, aber sind nicht so wichtig und aussagefähig ).

Mein Vorschlag wäre also Deinen Fund als Puccinia pygmaea var. minor Cummins & H.C. Greene 1966 auf dem Typuswirt Calamagrostis villosa in die Datenbank fungiworld.com zu übernehmen, was meinst Du dazu?

Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Urban, Zdenek und Marková, Jaroslava: Catalogue of rust fungi of the Czech and Slovak Republics
Published by Charles University in Prague, Karolinum Press 2009
365 Seiten First Edition
ISBN 978-80-246-1664-3

-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden 1998
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Brandenburger, Wolfgang: Die Verbreitung der in den westlichen Ländern der Bundesrepublik Deutschland beobachteten Rostpilze ( Uredinales )
Eine Bestandsaufnahme nach Literaturangaben
Kategorie: Schriftenreihe Regenburger Mykologische Schriften Band 3
Erscheinungsdatum: 1994
Seitenanzahl: 381
Verlag: Regensburgische Botanische Gesellschaft
Herausgeber: A.Bresinsky und H. Besl
ISSN: 0944-2820
Anmerkungen: Erfassung der in der Bundesrepublik Deutschland beobachteten Rostpilze
mit ihren Wirtspflanzen mit neuer Nomenklatur, angelehnt an Gäumann "Rostpilze" und seinem Buch "Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen".

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6

Hallo Detlef,

die Argumentation mit den Typuswirten kann man machen, halte ich aber nicht für korrekt. Wenn ich immer davon ausgehen würde, ich hätte die häufigere von beiden Arten vr mir liegen, dann würd ich nie was neues finden.
Ich werde mir eine Publikation besorgen, in welcher auf den Puccinia pygmaea Rost eingegangen wird, das dauert aber ein bisschen länger, ich habe gerade sehr viel um die Ohren.

Bis dato wäre es mir lieber, die Art als Puccinia pygmaea in die Datenbank zu nehmen oder halt gar nicht. Du musst den Rost ja auch noch nicht einstellen. Die Bilder gehen ja nicht verloren.

Liebe Grüße julia

Hallo Julia,

ist ok, ich speichere die Bilder auf meiner Datenbank ab und warte mit dem Einstellen in fungiworld.com bis Du irgendwann die Überprüfung durchgeführt hast.

Herzliche Grüße Detlef

Hallo Detlef,

das ist doch eine super Lösung Danke!

Liebe Grüße Jule