Rostpilz an der Pfirsichblättrigen Glockenblume

Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
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Julia
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Rostpilz an der Pfirsichblättrigen Glockenblume

Ungelesener Beitrag von Julia »

Hi!

Diesen Rostpilz habe ich gestern an den Blättern der Pfirsichblättrigen Glockenblume (Campanula persicifolia) gefunden.

Handelt es sich hierbeim um Coleosporium campanulae?


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mfg Jule
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Dedimyk
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Re: Rostpilz an der Pfirsichblättrigen Glockenblume

Ungelesener Beitrag von Dedimyk »

Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

[quote=Julia,22.07.2007, 11:57]
Hi!

Diesen Rostpilz habe ich gestern an den Blättern der Pfirsichblättrigen Glockenblume (Campanula persicifolia) gefunden.

Handelt es sich hierbeim um Coleosporium campanulae?
mfg Jule
[/quote]

Deine Bestimmung ist richtig, obwohl es 2 bzw. 3 verschiedene Rostpilzarten auf der Campanula - Glockenblume gibt. :tup:

Doch diese Arten können bereits makroskopisch am Befallsbild der Sporenlager unterschieden werden und da Du sogar noch Mikrobilder angefertigt hast, kann ich die makroskopische Bestimmung durch mikroskopische Merkmale absichern.

Hier die Analyse:
Wir sehen blattunterseitige gelbe und rote zerstreut oder in Gruppen angeordnete II - Uredosporenlager, die anfänglich noch von der Epidermis bedeckt sind, später nackt und gelbrot werden.
Die Uredosporen sind rundlich, oval oder länglich, oft etwas polyedrisch ( gut auf den Mikrobildern erkennbar ), 21 -35 µm lang, 14 - 21 µm breit.
Die Wand ist farblos, 1,5 µm dick, mit kleinen bis zu 1 µm dicken unregelmäßigen Warzen bedeckt.

Da sowhl die makroskopischen, als auch mikroskopischen Merkmale zutreffen ist die Bestimmung von Coleosporium campanulae ( Persoon ) Léveillé um den es sich hier handelt, gesichert.

Coleosporium campanulae wird häufig auf allen gängigen Campanula-Arten, also auch auf Campanula persicifolia gefunden, entwickkelt darauf seine II-Uredosporen und III-Teliosporen und wechselt dann auf Pinus - Nadeln um dort mit 0-Pyknien und I-Aezien den Entwicklungskreislauf wieder zu beginnen.


Herzliche Grüße Detlef


Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
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