das Pilzfotopage - Forum

Hallo zusammen

Gefunden am 7.10.2013. Kann der Pilz nach folgenen Fotos bestimmt oder zumindest eingegrenzt werden?

Gruss
Kurt

Hallo Kurt,

den von Dir vorgestellten Pilz halte ich für eine Telamonia ( Gürtelfuß ) der Gattung Cortinarius .
Die rasch vergänglichen Flöckchen auf der Huthaut erinnern mich ein wenig an den Weißflockigen Gürtelfuß ( Cortinarius hemitrichus ( PERS.: FR. ) FR. , der ist allerdings streng an Birke gebunden. VG Peter

Hallo Peter

Nachstehend 2 Fotos aus meiner Doku von einem Pilz, den ihr mir früher mal als Telamonia bestimmt habt. Die neue Telamonia zeigt eine deutlich abweichende violette Farbe auf.
Zum Standort: Auf meinem Land (wie immer), unter Quercus robur. Die nächste Birke ist ca. 50m entfernt. Birken sind allerdings auf dem ganzenl Areal verstreut anzutreffen.

Gruss
Kurt

Hallo Kurt,

kurtjegle hat geschrieben:Hallo zusammen

Gefunden am 7.10.2013. Kann der Pilz nach folgenen Fotos bestimmt oder zumindest eingegrenzt werden?

- Für mich sieht das nach einer "Psathyrella sp". aus und keineswegs, wie ein von Peter vorgeschlagener "Braunsporer".

Frage:

- Warum machst du keinen Sporenabwurf. Der würde uns wenigstens etwas weiter führen !!!

Mein Tipp:

- Eine Email an Pilzmel, unser Spezialist für derartige Dunkelsporer, mit Link auf deine Anfrage, scheint mir angebracht zu sein.

Grüße
Gerd

Hallo Kurt,

für den damals unbestimmten Gürtelfuß hätte ich heute einen Namen. Ich halte das für Cortinarius hinnuleus, den Erdigriechenden Gürtelfüß. Wie der Name schon sagt müsste er sehr stark dumpf erdartig riechen. Wenn du ihn nochmal auf deinem Grundstück entdeckst, einfach mal die Nase dranhalten. Gerochen wird übrigens an den Lamellen, nicht auf dem Hut.

Das erste Pilzchen halte ich wie Gerd für eine Psathyrella.

Gruß
Harry

Was haltet ihr von Cortinarius paleaceus, Duftender Gürtelfuss?

Gruss
Kurt

Hallo Kurt,

welchen Pilz meinst du jetzt? Den den du zuerst eingestellt hast oder jenen den du mit Telamonie beschriftet hast? Ist aber auch egal, keiner von den beiden gezeigten Pilzen ist Cortinarius paleaceus. Meine Vermutungen habe ich ja hier schon kund getan.

Gruß
Harry

Hallo Harry
Es geht um den ersten Pilz. So nützen mir deine Antworten nichts. Kannst du nicht sagen, was gegen Cortinarius paleaceus spricht oder ihn ausschliesst? Die Fotos in Google sprechen sehr dafür.

Gruss
Kurt

Hallo Kurt,

ok, ich will das alles mal etwas deutlicher darstellen. Gegen Cortinarius flexipes ( syn. Cortinarius paleaceus ) spricht fast alles.

Standort

Der Geranien - Gürtelfuß ist ein Mykorrhizapilz der eine große Vorliebe für Picea abies zeigt. Weit dahinter folgen Laubbäume wie Betula, Fagus, Alnus und ganz selten auch Quercus. Vor allen Dingen muss der Untergrund sauer, frisch bis nass sein. Kalk und trockene Böden mag die Art gar nicht.

Hut

Das einzige was hier an Cortinarius flexipes erinnert sind die Velumreste auf dem Hut. Für mich aber viel zu wenige, der Geranien - Gürtelfuß ist viel dichter besetzt. Ferner stehen diese Schüppchen auch etwas ab. Was am auffälligsten ist, ist das fehlen des spitzen Buckels, den C. flexipes stets besitzt.

Lamellen

Der Geranien - Gürtelfuß zeigt allenfalls in sehr jungem Zustand einen violettlichen Hauch in den Lamellen, später sind sie satt rostbraun und stehen auch etwas enger als bei der von dir gezeigten Art.

Stiel

vom Stiel sieht man nicht viel, da überstrahlt und überbelichtet. Dennoch erinnert er mich nicht an die von dir ins Spiel gebrachte Art. Die sollte am Stiel nach unten deutlich rotbraun werden und von dichten Gürteln weißer Velumreste besetzt sein. Nach oben sollten diese Gürtel von einer deutlichen faserigen Ringzone abgeschlossen sein.


Du siehst, gegen Cortinarius flexipes spricht sehr viel. Ich halte deinen Pilz nach wie vor eher für eine Psathyrella. Den Pilz aber nach deinen Fotos bis auf Artrang zu bestimmen traue ich mir nicht zu. Es gibt einige Psathyrellen die Velumreste auf dem Hut besitzen.

Gruß
Harry

Hallo Harry

Danke für die ausführliche Antwort. Sie zeigt mir unter anderem, dass es sinnlos ist, als Anfänger Pilze nach Bildern und Beschreibung in Büchern bestimmen zu wollen. Man muss wohl einen Pilz mehrfach und in verschiedenen Altersphasen in der Hand gehabt und dabei unter Mithilfe eines Kenners die spezifischen Merkmale herausgearbeitet haben. Anfangs dachte ich, wenn ich mich auf mein Land beschränke, die dadurch begrenzte Artenanzahl relativ schnell bestimmen zu lernen. Ich habe bis jetzt schon 73 verschiedene Arten hier bestimmen lassen und bin noch lange nicht am Ende angelangt. Nur die auffälligsten habe ich fotografiert. Wenn mich jemand fragen würde, wieviel Pilzarten ich auf meinem Land habe, müsste ich sagen:"Viele, aber ich kenne nur einige wenige sicher beim Namen."
Sie sind aber meine Freunde geworden, die mir zeigen, dass auf meinem Land die Welt bezüglich Mycorrhiza, Zersetzung und Umsetzung der organischen Materialien, Luft und Feuchtigkeit etc. noch einigermassen in Ordnung ist. So, genug palavert.
Ablage unter "Psathyrella spec."

Hallo Kurt,

kurtjegle hat geschrieben: Danke für die ausführliche Antwort. Sie zeigt mir unter anderem, dass es sinnlos ist, als Anfänger Pilze nach Bildern und Beschreibung in Büchern bestimmen zu wollen.

- Richtig: Einen Fund nach Bild zu bestimmen ist sinnlos
(1) Dein Fund weiß nicht, wie er in deinem Pilzbuch abgebildet ist.

(2) Im Internet werden eh viele Fehlbestimmungen veröffentlicht. Du muss man einfach wissen, welchen Quellen man vertrauern kann.


- Falsch: Beschreibungen in Büchern halte ich für belastbarer !!!

---> Dein Problem ist da eher, dass du deine Merkmalskenntnisse verbessern musst !!!

- Mein Rat: Ziehe dir Xanders Pilzbriefe rein.
---> Und wenn du dann "besoffen" oder "aus dem Tiefschlaf aufgeweckt "Merkmals-Beschreibungen auf dem angebotenen Bild erkennst, dann erst steigst du in die höhere Liga auf.

Grüße
Gerd