Cyathus striatus - ein häufiger Teuerling
Verfasst: Do 21. Aug 2014, 09:19
Hallo Pilzfreunde,
wer sich zur Zeit morsche Ästchen im Laubwald und Nadelwald mal genauer betrachtet der kann seine trichterförmigen, aussen mit längeren braunen Haaren besetzten Basidiocarpien leicht entdecken. Der gestreifte Teuerling gehört zu den häufigeren Teuerlingsarten. Er fehlt praktisch in keinem Wald. Den Saprobionten findet man am häufigsten auf Resten von Eiche, Buche und auch Fichte. Er wird aber auch auf einer ganzen Reihe anderer Substrate wie Hainbuche, Pappel, Holunder, Hasel, Kiefer oder Weißtanne gefunden. Aber nicht nur im Wald sondern auch im heimischen Garten kann man diesem Kulturfolger des Menschen oft begegnen. Er besiedelt dort eine Vielzahl von verrottenden pflanzlichen Materialien.
Cyathus striatus- Gestreifter Teuerling ( Hudson 1778: Persoon 1801 ) Willdenow 1778
Wie bei anderen Teuerlingsarten auch, reisst kurz vor der Sporenreife das Deckelchen auf, und gibt die Sicht auf die linsenförmigen Sporenpakete frei. In der Fachsprache nennt man sie Peridiolen. Diese Sporenpakete sind anfänglich bis zur vollkommen Sporenreife mit einer Art klebrigen " Nabelschnur " mit den Fruchtkörpern verbunden. Bei vollkommener Sporenreife lösen sie sich von diesen ab, jedoch nicht von den Peridiolen. Der Wind spielt bei der Verbreitung dieser grossen Sporenpakete zunächst keine Rolle. Regentropfen übernehmen diese Aufgabe. Treffen sie das Innere der trichterförmigen Fruchtkörper, werden diese herausgeschleudert und mit etwas Glück bleiben sie mit Hilfe der schon erwähnten klebigen Nabelschnur an benachbarten Pflanzen hängen. Reißt dann die Haut der Peridiolen auf, fallen die Einzelsporen aus und können nun vom Wind davongetragen werden.
Interessant auch wie der Name Teuerling entstanden ist. Unsere Vorfahren glaubten ja das alle in der Natur vorkommende Gebilde eine überirdische Botschaft beinhalten müsse. So sah man in den linsenförmigen Sporenpaketen ( an Geldstücke erinnernd ) die Teuerungsrate voraus. Fand man einen fast leeren Fruchtkörper, bedeutete dies, dass die Preise stabil blieben. Ein gefüllter hingegen gab Grund zur Annahme, dass sich in naher Zukunft alles verteuern würde. Die Bezeichnung Teuerling war geboren. Heute kann über solche " hellseherischen Fähigkeiten " unserer Vorfahren nur noch breit grinsen.
Für mich ist es schönes, ansehliches Pilzchen dem ich immer wieder gerne begegne.
Gruß
Harry
wer sich zur Zeit morsche Ästchen im Laubwald und Nadelwald mal genauer betrachtet der kann seine trichterförmigen, aussen mit längeren braunen Haaren besetzten Basidiocarpien leicht entdecken. Der gestreifte Teuerling gehört zu den häufigeren Teuerlingsarten. Er fehlt praktisch in keinem Wald. Den Saprobionten findet man am häufigsten auf Resten von Eiche, Buche und auch Fichte. Er wird aber auch auf einer ganzen Reihe anderer Substrate wie Hainbuche, Pappel, Holunder, Hasel, Kiefer oder Weißtanne gefunden. Aber nicht nur im Wald sondern auch im heimischen Garten kann man diesem Kulturfolger des Menschen oft begegnen. Er besiedelt dort eine Vielzahl von verrottenden pflanzlichen Materialien.
Cyathus striatus- Gestreifter Teuerling ( Hudson 1778: Persoon 1801 ) Willdenow 1778
Wie bei anderen Teuerlingsarten auch, reisst kurz vor der Sporenreife das Deckelchen auf, und gibt die Sicht auf die linsenförmigen Sporenpakete frei. In der Fachsprache nennt man sie Peridiolen. Diese Sporenpakete sind anfänglich bis zur vollkommen Sporenreife mit einer Art klebrigen " Nabelschnur " mit den Fruchtkörpern verbunden. Bei vollkommener Sporenreife lösen sie sich von diesen ab, jedoch nicht von den Peridiolen. Der Wind spielt bei der Verbreitung dieser grossen Sporenpakete zunächst keine Rolle. Regentropfen übernehmen diese Aufgabe. Treffen sie das Innere der trichterförmigen Fruchtkörper, werden diese herausgeschleudert und mit etwas Glück bleiben sie mit Hilfe der schon erwähnten klebigen Nabelschnur an benachbarten Pflanzen hängen. Reißt dann die Haut der Peridiolen auf, fallen die Einzelsporen aus und können nun vom Wind davongetragen werden.
Interessant auch wie der Name Teuerling entstanden ist. Unsere Vorfahren glaubten ja das alle in der Natur vorkommende Gebilde eine überirdische Botschaft beinhalten müsse. So sah man in den linsenförmigen Sporenpaketen ( an Geldstücke erinnernd ) die Teuerungsrate voraus. Fand man einen fast leeren Fruchtkörper, bedeutete dies, dass die Preise stabil blieben. Ein gefüllter hingegen gab Grund zur Annahme, dass sich in naher Zukunft alles verteuern würde. Die Bezeichnung Teuerling war geboren. Heute kann über solche " hellseherischen Fähigkeiten " unserer Vorfahren nur noch breit grinsen.
Für mich ist es schönes, ansehliches Pilzchen dem ich immer wieder gerne begegne.
Gruß
Harry