Häufige pflanzenparasitische Pilze auf Ahorn
Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 09:55
Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich euch gerne auf eine in Deutschland weit verbreitete Gattung aufmerksam machen, die von verschiedenen nicht seltenen Kleinpilzen befallen wird. Es geht um den Ahorn (Acer).
Die drei häufigsten, sowie wild als auch gepflanzt vorkommenden Arten, sind der Feld-Ahorn (A. campestre), Berg-Ahorn (A. pseudoplatanus) und der Spitz-Ahorn (Acer platanoides). Weiterhin gibt es gepflanzt natürlich noch weitere Arten. Es gibt ein paar leicht kenntliche pflanzenparasititsche Pilze auf dieser Gattung, die ich euch gerne zeigen würde.
Am auffälligsten sind wohl die Echten Mehltaupilze auf dieser Gattung und hier vor allem die Gattung Sawadaea, welche das Myzel blattoberseits ausbildet.
Da gibt es zum einen Sawadaea tulasnei (Fuckel) Homma, welcher nur auf Spitz-Ahorn vorkommt.
Typisch ist das fleckige Myzel, was kreisförmig angeordnet ist und die Pflanzen sehen wie mit Gips bespritzt aus.
Ein zweiter Echter Mehltaupilz ist Sawadaea bicornis (Wallr.: Fr.) Homma., der auf allen anderen Ahornarten und selten auch auf Spitz-Ahorn gefunden werden kann.
Die Blätter sind meist dicht mit dem Myzel bewachsen, es fängt nicht so kreisrund an.
Hier auf dem Berg-Ahorn
Und auf dem Feld-Ahorn
Auf dem Eschen-Ahorn (Acer negundo) der häufig gepflanzt ist.
Und auf dem Feuer-Ahorn (Acer ginnala) den man häufiger in Parks und Gärten findet.
Es gibt auch noch eine Phyllactinia-Art auf Ahorn. Typisch für die Gattung ist ja das fehlende Myzel auf der Blattoberseite. Unterseits hat man dann oft ein dichtes weißes Myzel, mit großen Fruchtkörpern.
Ich habe schon mehrmals Fruchtkörper auf der Unterseite von Berg-Ahorn Blättern gefunden, obwohl oberseits kein myzel zu sehen war, sie entpuppten sich aber immer als Sawadaea, ich werde die Augen also weiter offen halten.
Es gibt aber auch den auffälligen Runzelschorf auf dem Ahorn, Rhytisma acerinum (Pers.) Fr., welcher als Anamorphe auftritt, wenn die Blätter noch an den Bäumen hängen. Wenn sie dann zu Boden fallen und überwintern, bildet sich die Teleomorphe. Bei Feuchtigkeit reißt sie typisch auf, mikroskopisch kann man dann schön die Asci erkennen. Jung ist ein Runzelschorf immer ein bisschen punktartig, also die Lager scheinen dann aus vielen kleinen mosaikartigen Flecken zu bestehen, die dann zusamenschmelzen.
Teleomorphe auf Berg-Ahorn
Anamorphe auf Berg-Ahorn
Anamorphe auf Spitz-Ahorn, junger Befall, der noch mosaikartig ist.
Und zum Schluss noch ein weiterer sehr auffälliger Pilz, der auch makroskopisch ansprechbar ist. Dennoch ist der mikroskopisch ganz hübsch. Deswegen sollte man sich den zumindest einmal unterm scharfen Glas angeguckt haben
Es geht um Cristulariella depraedans (Cooke) Höhn, die Weißfleckigkeit am Ahorn. Die befallenen Blätter haben bräunliche bis weißliche, vertrockente Blattflecken. Auf diesen Flecken sitzen beidseitig der Blätter kleine gestielte weiße Köpfchen.
Viel Erfolg bei der Nachsuche!
Liebe Grüße Jule
heute möchte ich euch gerne auf eine in Deutschland weit verbreitete Gattung aufmerksam machen, die von verschiedenen nicht seltenen Kleinpilzen befallen wird. Es geht um den Ahorn (Acer).
Die drei häufigsten, sowie wild als auch gepflanzt vorkommenden Arten, sind der Feld-Ahorn (A. campestre), Berg-Ahorn (A. pseudoplatanus) und der Spitz-Ahorn (Acer platanoides). Weiterhin gibt es gepflanzt natürlich noch weitere Arten. Es gibt ein paar leicht kenntliche pflanzenparasititsche Pilze auf dieser Gattung, die ich euch gerne zeigen würde.
Am auffälligsten sind wohl die Echten Mehltaupilze auf dieser Gattung und hier vor allem die Gattung Sawadaea, welche das Myzel blattoberseits ausbildet.
Da gibt es zum einen Sawadaea tulasnei (Fuckel) Homma, welcher nur auf Spitz-Ahorn vorkommt.
Typisch ist das fleckige Myzel, was kreisförmig angeordnet ist und die Pflanzen sehen wie mit Gips bespritzt aus.
Ein zweiter Echter Mehltaupilz ist Sawadaea bicornis (Wallr.: Fr.) Homma., der auf allen anderen Ahornarten und selten auch auf Spitz-Ahorn gefunden werden kann.
Die Blätter sind meist dicht mit dem Myzel bewachsen, es fängt nicht so kreisrund an.
Hier auf dem Berg-Ahorn
Und auf dem Feld-Ahorn
Auf dem Eschen-Ahorn (Acer negundo) der häufig gepflanzt ist.
Und auf dem Feuer-Ahorn (Acer ginnala) den man häufiger in Parks und Gärten findet.
Es gibt auch noch eine Phyllactinia-Art auf Ahorn. Typisch für die Gattung ist ja das fehlende Myzel auf der Blattoberseite. Unterseits hat man dann oft ein dichtes weißes Myzel, mit großen Fruchtkörpern.
Ich habe schon mehrmals Fruchtkörper auf der Unterseite von Berg-Ahorn Blättern gefunden, obwohl oberseits kein myzel zu sehen war, sie entpuppten sich aber immer als Sawadaea, ich werde die Augen also weiter offen halten.
Es gibt aber auch den auffälligen Runzelschorf auf dem Ahorn, Rhytisma acerinum (Pers.) Fr., welcher als Anamorphe auftritt, wenn die Blätter noch an den Bäumen hängen. Wenn sie dann zu Boden fallen und überwintern, bildet sich die Teleomorphe. Bei Feuchtigkeit reißt sie typisch auf, mikroskopisch kann man dann schön die Asci erkennen. Jung ist ein Runzelschorf immer ein bisschen punktartig, also die Lager scheinen dann aus vielen kleinen mosaikartigen Flecken zu bestehen, die dann zusamenschmelzen.
Teleomorphe auf Berg-Ahorn
Anamorphe auf Berg-Ahorn
Anamorphe auf Spitz-Ahorn, junger Befall, der noch mosaikartig ist.
Und zum Schluss noch ein weiterer sehr auffälliger Pilz, der auch makroskopisch ansprechbar ist. Dennoch ist der mikroskopisch ganz hübsch. Deswegen sollte man sich den zumindest einmal unterm scharfen Glas angeguckt haben
Es geht um Cristulariella depraedans (Cooke) Höhn, die Weißfleckigkeit am Ahorn. Die befallenen Blätter haben bräunliche bis weißliche, vertrockente Blattflecken. Auf diesen Flecken sitzen beidseitig der Blätter kleine gestielte weiße Köpfchen.
Viel Erfolg bei der Nachsuche!
Liebe Grüße Jule