das Pilzfotopage - Forum

... behaupte ich jetzt einfach mal so, ohne es wirklich beweisen zu können . Bei dem Anblick könnt man es zumindest glauben. Ob vielleicht ein anderer Pilz für diese Mißbildung verantwortlich ist? Oder Bakterien? Im Schlepptau hat er noch sein kleines Geschwister, das sich wohl in die selbe Richtung entwickeln dürfte.

Hallo Holger,

für mich sieht es aus als ob Schnecken den Burschen so zugerichtet haben. Zumindest glaube ich deutliche Fraßspuren zu erkennen. Bin gespannt wie andere das deuten.

Danke fürs zeigen.

Gruß
Harry

Hallo Holger,

das hier Fragmente eines Maipilz abgelichtet sein sollen, hätte ich so nie erkannt...
Ich bin daher auch ein wenig am Zweifeln...

VG
Peter

Hallo Holger,

Wühlmull hat geschrieben:... behaupte ich jetzt einfach mal so, ohne es wirklich beweisen zu können . Bei dem Anblick könnt man es zumindest glauben. Ob vielleicht ein anderer Pilz für diese Mißbildung verantwortlich ist? Oder Bakterien? Im Schlepptau hat er noch sein kleines Geschwister, das sich wohl in die selbe Richtung entwickeln dürfte.

- Ob es eine Missbildung ist, kann ich so nicht beurteilen, da der Fruchtkörper sehr deutliche Schneckenspuren (inklusive abgefressenem Hut) zeigen.

---> Mich würde (glaube das eher nicht!) interessieren, ob der kleine "Maipilz" im Hintergrund sich auch so entwickeln wird.
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Aber, wenn ich etwas spekuliere, erinnert mich dein Fruchtkörper an die HIER gezeigte Steinpilz-Missbildung!!!

Warum:
(1) Stielform (Basis stark verdickt und apikal stark verdünnt.
(2) Der von Schnecken komplett abgefressene Hut war verm. recht klein.

---> Jetzt wäre nur noch zu klären, ob diese durch Viren hervorgerufene, "little cap disease" genannte Missbildung auch bei Maipilzen vorkommen kann!?

Grüße
Gerd

Hallo freunde des Gruselkabinetts,

Gerd hat geschrieben: ---> Jetzt wäre nur noch zu klären, ob diese durch Viren hervorgerufene, "little cap disease" genannte Missbildung auch bei Maipilzen vorkommen kann!?

Ich habe noch einen Nachschlag zu durch Virenbefall deformierte Fruchtkörper gefunden:

[1] bezeichnet die gezeigte Deformierung des Fruchtkörpers (kommt sowohl in Kultur als auch in der Natur bei verschiedenen Pilzarten vor) als Mikrokephalie (Absterbekrankheit, X-disease, mushroom-die-back, la France disease). Man versteht darunter ein stark von der Norm dieser Art abweichendes Missverhältnis von Hut und Stiel:

- Die Hüte bleiben knopfartig klein, oft steril, die Stiele sind (a) normal geformt oder (b) an ihrer Basis stark keulenartig aufgedunstet oder (c) auch zum Hut hin ungewöhnlich erweitert; im letzen Fall kann auch ein untypischer Lamellen bzw. Röhrenansatz (z.B. herablaufend statt breit angewachsen) auftreten.

Als mögliche Ursachen werden genannt:

- Umwelteinfluss (z.B. Lichtmangel, erhöhter CO2-Gehalt), bevorzugt bei ungünstigen Kulturbedingungen. Die angegebenen Pilzarten und Details erspare ich mir.

- Parasitenbefall

- Virenbefall

Fazit:

---> Jetzt bin ich überzeugt davon, dass Holger (herzlichen Dank!!!) eine Missbildung zeigst.
---> Und Umwelteinflüsse als Ursache schließe ich als höchst unwahrscheinlich aus!!!


Literatur:
[1] H. Kreisel (1983): Bildungsabweichungen an Fruchtkörpern (Teratologie); in Handbuch für Pilzfreunde Band V

Grüße
Gerd

Hallo und danke für die Antworten.

@rickenella: ich habe den Maipilz nach dem Ausschlußverfahren "bestimmt". Er wuchs eben mitten im Hexenring bei seinen Kollegen.

@Gerd: der kleine Maipilz im Hintergrund zeigt eigentlich eine normale Wuchsform. Nur der von Schneckenfraß unbehelligte Fruchtkörper am unteren Bildrand dürfte wohl das selbe Schicksal ereilen (mittlerweile ereilt haben) wie sein großer Bruder.

Vor allem Steinpilze habe ich so auch schon gefunden. Laut eines "Drieschlings"-Kollegen passiert das auch gerne bei starken Temperaturschwankungen (von kühl und feucht zu warm und trocken) während der Wuchsphase. Dann müßten aber auch alle dort präsenten Fruchtkörper so aussehen, weshalb ich mich mit dieser "Klimatheorie" auch nicht so recht anfreunden kann.

Hallo Holger,

- Entschuldige bitte, obwohl ich keine neue Aspekte zufügen kann, dass ich mich nochmals melde.

- Nicht damit ich das letzte Wort habe.
---> Sondern nur, damit ich, wenn der letzte Beitrag von mir stammt, leicht erkennen kann, dass mir kein Beitrag im "Gruselforum" entgangen ist!!!

- Herzlichen Dank für deinen deformierten "Maipilz", bei dem ich bezüglich der Missbildungs-Schublade (Missbildung von Hut und Stiel) wohl intuitiv richtig lag.

- Über die genaue Ursache und auch den Missbildungs-Namen(außer dem Sammelbegriff "Mikrokephalie"), den man deinem Fund verpassen kann, kann man nachträglich ohne geretteten Fruchtkörper eh nur spekulieren.

---> Allerdings schließe auch ich (auch bei den von dir erwähnten Steinpilzen) Umwelteinflüsse in Form von Temperaturschwankungen aus.

Grüße
Gerd

PS.:
- Wäre eine Bereicherung, wenn du uns noch Bilder der von dir erwähnten deformierten "Steinpilze" zeigen würdest.

Hallo Harry,

Harry hat geschrieben: für mich sieht es aus als ob Schnecken den Burschen so zugerichtet haben. Zumindest glaube ich deutliche Fraßspuren zu erkennen. Bin gespannt wie andere das deuten.

- Ja, genau deshalb (der von Schnecken abgefressene Hut) hat mich bei der Beurteilung zuerst auch irritiert

---> Doch zum Glück hatte ich dann doch noch einen (sogar ohne meine Kristallkugel!!!) guten Riecher und konnte diese Missbildung doch noch vom Eis ziehen.

Grüße
Gerd

Hallo, Bilder von den mißgebildeten Steinpilzen hab' ich leider keine, das ist zu lange her. Und bei dem letzten mal hatte ich keine Kamera dabei, nur das damals aktuelle HTC Smartphone, und bevor ich damit einen Pilz fotografiert hätte, hätte ich ihn lieber von einem Maulwurf zeichnen lassen .

Hallo Holger,

Wühlmull hat geschrieben:Hallo, Bilder von den mißgebildeten Steinpilzen hab' ich leider keine, das ist zu lange her. Und bei dem letzten mal hatte ich keine Kamera dabei, nur das damals aktuelle HTC Smartphone, und bevor ich damit einen Pilz fotografiert hätte, hätte ich ihn lieber von einem Maulwurf zeichnen lassen .

- Kein Problem. Denn wir hatten ja bereits aussagekräftige Bilder in einem anderen Beitrag gesehen.

- Mit bleibt nur noch übrig die Literatur zu zitieren, die sich mit dieser Steinpilz-Missbildung beschäftigt:

[1] H. Huttinga et al. (1975): Filamentous and polyhedral virus like particles in Boletus edulis; Neth. J. Pl. Path. 81: 102-106

---> Abstract und 1. Seite findet man HIER