Lycoperdon und weiter?
Verfasst: Mo 2. Nov 2015, 18:06
Liebe Pilzkenner,
am allerletzten Tag unseres Österreichurlaubs habe ich auf dem Parkplatz des Nachbargrundstücks recht frische Stäublinge gefunden. Die Bestimmung stellte ich mir (zu) einfach vor, deshalb habe ich auch kein Exemplar mitgenommen. Soweit so schlecht.
Funddaten: Österreich, Bundesland Salzburg, Pinzgau, Salzburger Schieferalpen, Maria Alm, 1100 m, am Rande eines montanen Mischwaldes, 17.10.2015
Die FK wuchsen am Rand des Parkplatzes anscheinend im Schotter. Dass eventuell vergrabenes Holz im Spiel sein könnte, kann ich nicht ausschließen. Aufgrund der starken Hanglage wurden dort früher oftmals sog. Krainerwerke zur Hangabstützung gebaut: schlanke Baumstämme wurden in den Hang getrieben, zwischen die dann vorne quer zum Hang dicke Baumstämme gelegt wurden. Dieses alte Handwerk ist fast ausgestorben.
etwas näher heran: Der größte, ovale FK oben links im Bild war 50 mm x 35 mm breit und 40 mm hoch.
Ein Blick auf das Innenleben: weiß, nur an einer Seite hellbräunlich Oben am Scheitel am dunkelsten, am Stiel wesentlich heller, Stielbasis mit weißem Myzel. Flocken ungleichmäßig verteilt, ich weiß noch, ich habe versucht sie abzuwischen, ich glaube, das ging. Tja, für einen
Lycoperdon pyriforme (Birnenstäubling) zu groß und zu unkugelig,
Lycoperdon foetidum (Stinkstäubling) sind die Stacheln nicht ausgeprägt genug,
Lycoperdon echinatum (Igelstäubling) ebenfalls viel zu wenige und zu kurze Stacheln,
Lycoperdon perlatum (Flaschenstäubling) zu hell.
Am ehesten passend erscheint mir
Lycoperdon molle (Weicher Stäubling) bzw.
Lycoperdon umbrinum (Brauner Stäubling), die nach Autor synonymisiert werden oder als verschiedene Arten betrachtet werden.
Harry hatte mir vor Jahren einen Fund als Lycoperdon umbrinum bestätigt, der Fund war allerdings richtig dunkelbraun, hatte aber auch an einer recht dunklen Nadelwaldecke gestanden. Gemeldet an die Österreicher hatte ich den Fund aus 2009 nicht.
Zu meinem Erstaunen sind in der online Pilzkartierung für Österreich (austria.mykodata.net) weder
Lycoperdon umbrinum noch
Lycoperdon molle verzeichnet.
Folgende Arten werden gelistet:
BOVISTA PUSILLA (SYN. LYCOPERDON ERICETORUM)
ENTERIDIUM LYCOPERDON
ENTERIDIUM LYCOPERDON (SYN. RETICULARIA LYCOPERDON)
HANDKEA EXCIPULIFORMIS (SYN. LYCOPERDON EXCIPULIFORME)
LYCOPERDON ATROPURPUREUM
LYCOPERDON CAUDATUM
LYCOPERDON CAUDATUM (SYN. LYCOPERDON PEDICELLATUM)
LYCOPERDON DECIPIENS
LYCOPERDON ECHINATUM
LYCOPERDON ERICAEUM
LYCOPERDON FOETIDUM
LYCOPERDON FOETIDUM (SYN. LYCOPERDON NIGRESCENS)
LYCOPERDON FRIGIDUM
LYCOPERDON LAMBINONII
LYCOPERDON LIVIDUM
Bebildert ist davon nichts, und ich komme mir a bisserl bleed vor.
Was glaubt ihr, was ich da aufgenommen habe?
Herzlichen Dank für eure Meinungen im Voraus.
am allerletzten Tag unseres Österreichurlaubs habe ich auf dem Parkplatz des Nachbargrundstücks recht frische Stäublinge gefunden. Die Bestimmung stellte ich mir (zu) einfach vor, deshalb habe ich auch kein Exemplar mitgenommen. Soweit so schlecht.
Funddaten: Österreich, Bundesland Salzburg, Pinzgau, Salzburger Schieferalpen, Maria Alm, 1100 m, am Rande eines montanen Mischwaldes, 17.10.2015
Die FK wuchsen am Rand des Parkplatzes anscheinend im Schotter. Dass eventuell vergrabenes Holz im Spiel sein könnte, kann ich nicht ausschließen. Aufgrund der starken Hanglage wurden dort früher oftmals sog. Krainerwerke zur Hangabstützung gebaut: schlanke Baumstämme wurden in den Hang getrieben, zwischen die dann vorne quer zum Hang dicke Baumstämme gelegt wurden. Dieses alte Handwerk ist fast ausgestorben.
etwas näher heran: Der größte, ovale FK oben links im Bild war 50 mm x 35 mm breit und 40 mm hoch.
Ein Blick auf das Innenleben: weiß, nur an einer Seite hellbräunlich Oben am Scheitel am dunkelsten, am Stiel wesentlich heller, Stielbasis mit weißem Myzel. Flocken ungleichmäßig verteilt, ich weiß noch, ich habe versucht sie abzuwischen, ich glaube, das ging. Tja, für einen
Lycoperdon pyriforme (Birnenstäubling) zu groß und zu unkugelig,
Lycoperdon foetidum (Stinkstäubling) sind die Stacheln nicht ausgeprägt genug,
Lycoperdon echinatum (Igelstäubling) ebenfalls viel zu wenige und zu kurze Stacheln,
Lycoperdon perlatum (Flaschenstäubling) zu hell.
Am ehesten passend erscheint mir
Lycoperdon molle (Weicher Stäubling) bzw.
Lycoperdon umbrinum (Brauner Stäubling), die nach Autor synonymisiert werden oder als verschiedene Arten betrachtet werden.
Harry hatte mir vor Jahren einen Fund als Lycoperdon umbrinum bestätigt, der Fund war allerdings richtig dunkelbraun, hatte aber auch an einer recht dunklen Nadelwaldecke gestanden. Gemeldet an die Österreicher hatte ich den Fund aus 2009 nicht.
Zu meinem Erstaunen sind in der online Pilzkartierung für Österreich (austria.mykodata.net) weder
Lycoperdon umbrinum noch
Lycoperdon molle verzeichnet.
Folgende Arten werden gelistet:
BOVISTA PUSILLA (SYN. LYCOPERDON ERICETORUM)
ENTERIDIUM LYCOPERDON
ENTERIDIUM LYCOPERDON (SYN. RETICULARIA LYCOPERDON)
HANDKEA EXCIPULIFORMIS (SYN. LYCOPERDON EXCIPULIFORME)
LYCOPERDON ATROPURPUREUM
LYCOPERDON CAUDATUM
LYCOPERDON CAUDATUM (SYN. LYCOPERDON PEDICELLATUM)
LYCOPERDON DECIPIENS
LYCOPERDON ECHINATUM
LYCOPERDON ERICAEUM
LYCOPERDON FOETIDUM
LYCOPERDON FOETIDUM (SYN. LYCOPERDON NIGRESCENS)
LYCOPERDON FRIGIDUM
LYCOPERDON LAMBINONII
LYCOPERDON LIVIDUM
Bebildert ist davon nichts, und ich komme mir a bisserl bleed vor.
Was glaubt ihr, was ich da aufgenommen habe?
Herzlichen Dank für eure Meinungen im Voraus.