das Pilzfotopage - Forum

Frohe Ostern allerseits,

sie sind da, die Morchelbecherlinge oder auch Adrige Becherlinge (Disciotis venosa).

Fundort wie jedes Jahr seit 2012 auf relativ naturbelassener Streuobstwiese unter einem alten nicht mehr genutzten Apfelbaum. Wenn ich nicht an einem Wochenende Mitte April 2012 dort nach langer Sucherei 7 oder 8 Fruchtkörper zwischen Zweigen und Holzhäcksel gefunden hätte, wäre es heute die sprichwörtliche Suche nach der Stecknadel auf der Streuobstwiese geworden.
Leider bisher nur ein einziger Fruchtkörper, aber erkennbar jung und knackig. Ich hoffe mal, es bleibt nicht beim Quotenmorchelbecherling wie im Vorjahr (anderer Apfelbaum mit etwas schattigeren Standort und ein Minifruchtkörper). Damals war es allerdings ab Mitte Februar bis Ende Juni sehr trocken.

Ein Morchelbecherling ist eher etwas für den hohlen Zahn, Fruchtkörper blieb daher stehen.

Die Wettervorhersage stimmt optimistisch. Werde nächste Woche dort nochmal vorbeischauen. Mal gespannt, ob die Wildschweine den Morchelbecherling in Ruhe lassen. Diese Erdwühler vor dem Herrn gab es in Vorjahren dort noch nicht, zumindest nach damaliger Spurenlage...

Viele Grüße
Waldfried

Hallo Waldfried,

ja, so langsam kann man sich mal auf Lorchel bzw. Morchelsuche machen. Es soll ja jetzt etwas wärmer werden und feucht bleiben. Das macht Hoffnung auf eine gute Ausbeute.

Gruß
Harry

Hallo zusammen,

Sie sind nicht mehr da, waren es aber verdammt lange (jedenfalls bis zum 1. bzw. 5. Mai 2016)

der oben gezeigte Morchelbecherling etwas später:
zweiter Morchelbecherling an anderem Fundort, ebenfalls Apfelbaum. Dort hatte ich in 2013 schon mal etwa 30 Fruchtkörper entdeckt und selbst im trockenen Frühjahr 2014 ein Dutzend Exemplare. Leider haben in 2014 gewisse Pflegemaßnahmen Platz gegriffen, wie etwa Streuobstentfernung, welche sich trotz günstiger Witterung möglicherweise negativ in 2016 ausgewirkt haben.
Etwas später nochmal die beiden
Unter den beiden Apfelbäumen habe ich mir mehrmals gut 15 Minuten die Augen eckig geguckt auf der Suche nach weiteren Morchelbecherlingen. Aber außer den beiden gezeigten, nichts....


Dann die Überraschung nur etwa 2 Meter entfernt von Morchelbecherling 1:

Eine Käppchenmorchel (Morchella Gigas) ohne Käppchen... Und dann dieses Käppchen, mit noch sehr kurzem Stiel (kommt unten noch mehrmals....)

Eine Woche später am Wegrand Eine Woche später das Käppchen mit Stiel von oben schon leicht geknickt
Tja und das wäre es gewesen, wenn der Waldfried nicht mindestens zweimal dran vorbeigeradelt und die Esche links hätte liegen lassen...sechs Käppchenmorcheln am Wegrand.
Am 1. Mai 2015 noch alles da....
Morchelbecherling B Morchelbecherling A Das schon recht geknickte eingetrocknete Käppchen (gut geschützt unter Reisig und Brennnesseln...): Bild leider verhunzt...(Stells trotzdem rein )
Letzte Bilder dann am Himmelfahrtstag

Getrocknetes Käppchen am Stiel: Morchelbecherling A, von B leider nichts mehr zu sehen Am Pfingstsamstag war dann Schicht im Schacht. In den hohen Brennnesseln nichts mehr gefunden.

Käppchenmorcheln hatte ich dort seit 2012 noch nicht entdeckt, lediglich Morchelbechrlinge, alles unter alten Apfelbäumen.

An einem ganz anderen auwaldähnlichen Standort -in der letzten Aprilwoche 2013 immerhin 30 Käppchen entdeckt- habe ich gut und gerne ein Dutzend mal gesucht und nichts gefunden. Das ganze Wäldchen hat allerdings einen verdächtig pilzarmen Eindruck im April hinterlassen

Grüße Waldfried

Hallo Waldfried,

super, dass du uns an deiner Pilzjagd teilnehmen lässt.
- „Flatsch-Morchel“ unter Apfelbaum: Davon habe ich noch nie etwas gehört.
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- Bei folgenden Bildern bin ich allerdings sehr irritiert:

(1) „Flatsch-Morchel“ (Disciotis venosa) ???





- Ich vermisse hier die typische Aderungen/Einschnürungen an der Basis.

Frage:
- Haben die wirklich nach Chor gerochen!?
- Oder sind die etwa auf vergrabenem Laub-Holz gewachsen!?

---> Denn mich erinnern die schlicht an „Gyromitra parma“ (Schildförmige Lorchel)

- Ich bezweifle übrigens den Chlorgeruch, auch wenn du den bestätigst. Du hast dann m.E. nur den Chlorgeruch deiner "Hände" nach Anfassen mehrerer "Flatschmorcheln" wahr genommen.


(2) „Käppchen-Morchel = Halbfreie Morchel“ ( Morchella gigas = M. semilibera) ???

(2.1)


- Ja genau so stelle ich mir diese, genetisch der Spitz-Morchel verwandten Art, vor:

(a) Hut rel. klein (im Vergleich zur Stiellänge) und von fast dreieckiger Form
(b) "Vertikal-Rippen" (wie bei der Spitz-Morchel) +-linear, aber an den Hut angepasst schräg laufend.
(c) „Quer-Rippen“ +-waagerecht und reduziert


(2.2)


- Dies ist, da bin ich mir sicher keine Käppchen-Morchel!!!

Frage:

- Hast du geprüft, wie der Hut angewachsen war???

(2.3)


- Auch das ist keine Käppchen-Morchel!!!
--------------------

Bei den restlichen Bildern stimme ich deiner Bestimmung zu.

Grüße
Gerd

Hallo zusammen,
hallo Gerd,
wie es so ist beim Online-Bestimmen. Manchmal erscheint ein Geistesblitz, mitunter kommt es aber auch nur zum Kurzschluss...

Gerd hat geschrieben: - „Flatsch-Morchel“ unter Apfelbaum: Davon habe ich noch nie etwas gehört.
-------

Anfang April hatte ich das Vergnügen einen sehr erfahrenen Pilzsachverständigen offline zutreffen, der mir erklärt hat, von Frühjahrslorcheln auf Rindenmulchflächen noch nie etwas gehört zu haben. Ich habe sie ob meiner bescheidenen Sammelerfahrung mittlerweile sechsmal dort gesehen...

Gerd hat geschrieben: - Ich vermisse hier die typische Aderungen/Einschnürungen an der Basis.

Frage:
- Haben die wirklich nach Chor gerochen!?
- Oder sind die etwa auf vergrabenem Laub-Holz gewachsen!?

Seit dem Jahr 2013 habe ich unter diesem Apfelbaum insgesamt rd. 50 Morchelbecherlinge gefunden. Davon gut 35 abgeschnitten, berochen, mitgenommen und zu einer leckeren Pilzrahmsoße verarbeitet. Nur in 2015 war das ob eines Quotenminimorchelbecherlings für den hohlen Zahn nicht möglich. Den Fruchtkörper dieses Jahr habe ich bewußt stehen gelassen, um zu sehen wie er sich weiter entwickelt und wie lange ich ihn auffinden kann. Das war bis zum 1. Mai 2016, also fast drei Wochen der Fall. Der Fruchtkörper wuchs nicht auf vergrabenem Laubholz, sondern auf einem Wurfhügel von Wühlmäusen oder Maulwürfen...

Gerd hat geschrieben: ---> Denn mich erinnern die schlicht an „Gyromitra parma“ (Schildförmige Lorchel)

- Ich bezweifle übrigens den Chlorgeruch, auch wenn du den bestätigst. Du hast dann m.E. nur den Chlorgeruch deiner "Hände" nach Anfassen mehrerer "Flatschmorcheln" wahr genommen.

Definitiv keine Schildförmige Lorchel. Die Hypothese mit den Zweifeln am Chlorgeruch hat unbestritten realsatirische Qualität.

Gerd hat geschrieben: (2) „Käppchen-Morchel = Halbfreie Morchel“ ( Morchella gigas = M. semilibera) ???

(2.1)


- Ja genau so stelle ich mir diese, genetisch der Spitz-Morchel verwandten Art, vor:


(a) Hut rel. klein (im Vergleich zur Stiellänge) und von fast dreieckiger Form
(b) "Vertikal-Rippen" (wie bei der Spitz-Morchel) +-linear, aber an den Hut angepasst schräg laufend.
(c) „Quer-Rippen“ +-waagerecht und reduziert


(2.2)


- Dies ist, da bin ich mir sicher keine Käppchen-Morchel!!!

Mit diesem Vergleich erklimmts du zu unerahnte realsatirische Höhen. Auch wenn du es nicht glaubst, beide Bilder (2.1) sowie (2.2) geben nicht nur die gleiche Art, sondern schlicht und ergreifend den denselben identischen Fruchtkörper zu verschiedenen Zeitpunkten wider. Da es neben dem Fruchtkörper ohne Käppchen auf der Stofftasche der einzige Fruchtkörper unter dem Apfelbaum mit dem Morchelbecherling den du nicht angezweifelt hast war, habe ich auch diesen seit dem Fund am 17.April 2016 bis zum 5. Mai 2016 stehen gelassen.

Gerd hat geschrieben: Frage:

- Hast du geprüft, wie der Hut angewachsen war???

Seitdem ich das erste Mal Käppchnmorcheln in 2013 gefunden habe, bin von folgenden Anfängerverhalten abgerückt: alles herausreißen und sezieren.

Gerd hat geschrieben: (2.3)

Gerd hat geschrieben: - Auch das ist keine Käppchen-Morchel!!!

Mit Einschränkungen stimme ich Dir hier sogar zu: (2.3) war eine Käppchen-Morchel. Eine alte Speisemorchel sieht definitv anders aus und habe ich dort auch noch nie gefunden.

Eine alte Runzelverpel schließe ich aufgrund des Standorts, der wabenartigen Struktur des Hutes und des nicht gekammerten Stiels aus.



Grüße Waldfried