das Pilzfotopage - Forum

Hallo zusammen,

gestern den freien Tag nicht zum Besuch des Schwimmbades, sondern des Stadtwalds genutzt. Mit meinem runderneuerten Drahtesel rd. 60 km kreuz und quer mit Schwerpunkt fließgewässernahe, feuchte Senken....

Südliche Ackerlinge (Herbstedition) rötender Riesenschirmpilz, vermutlich Safranriesenschirmpilz oder auch der Giftriesenschirmpilz Leberreischling (Fistulina hepatica) Ein Porling mit ultrafeinen Poren. Selbst mit meiner 12-fach Lupe kaum auszumachen. Vermute Maiporling, obwohl im August gefunden. Auch nach langer Suche absolut nichts vergleichbar Ähnliches gefunden. Ein Ritterling Filzröhrlinge bei Stieleichen, vermute Schwarzblauender Röhrling. Hainbuchenröhrling, leider schon überständig Mit der Bestimmung von Täublingen stehe ich auf Kriegsfuß...wenn sie mir schmecken landen sie im Korb.

Täublinge in der Farbskale von grünblau bis grauviolett, sämtlich mit nicht splitternden Lamellen, daher vermutlich Frauentäublinge oder Papageientäublinge (milder, leicht nussiger Geschmack) Vermutlich fleischfarbener Speisetäubling (Lamellen spilitterten, Geschmack angenehm nussig, leicht fischiger Geruch)
Ein scharf schmeckender Zeitgenosse mit ausgeprägtem Muster auf dem jung ockerbraunen Hut, vermutlich irgendein Kammtäubling? Dickblättrige Schwarztäublinge, zunächst als Suchbild. Das Myzel scheint in diesem Jahr wieder zahlreiche Fruchtkörper ausbilden zu wollen. Keine Empfehlung für die Pilzküche, wenn es auch Zeitgenossen gibt, welche meinen, Schwarztäublinge aus bestimmten Regionen würden besser schmecken als solche von anderswoher. Ende Teil I
Grüße Waldfried

Fortsetzung....

Edit: natürlich Wurzelnde Schleimrüblinge und keine Spindeligen Rüblinge auf einem Baumstumpf, gab es recht häufig zu sehen...Wie ich auf Spindeligen Rübling gekommen bin, bleibt mir schleierhaft... . Riesenporling, jung durchaus essbar und alt ungenießbar. Nochmal Täublinge, zunächst ein Weißtäubling karottenharter Stiel.... Grüngefelderter Täubling jung und alt Vermutlich ein Ockertäubling (Geschmacksprobe leicht mit scharfen Abgang...) Ein kleiner Stinker, vermutlich Schirmpilz (ringlos). Vermute Stink-Schirmling oder Kamm-Schirmling (Lepiota cristata). Starker Geruch an den Händen. Samtige Pfifferlinge an diversen Fundpunkten. Für eine kleine Mahlzeit hat es gereicht. Waldkrümelmonster (Strobilomyces strobilaceus) Grüner Knollenblätterpilz , öfter gesichtet Korallen, die ich nicht näher bestimmen kann (Massenaufkommen im Buchenwald) Mein erster Waldblumenkohl 2016 (Sparassis crispa) Nochmal weil sie so schön sind, weitere "Waldkrümelmonster". Rund 20 Fruchtkörper unter Rotbuche. Der Pilz gilt jung als essbar. Vor zwei jahren einen Küchenversuch gewagt. Kein Augenschmaus und auch kein geschmackliches Highlight, oder wer sie nicht gegessen hat, hat kulinarisch nichts verpasst. Edit: Riesen- oder Doppeltbescheidete Scheidenstreifling (Amanita ceciliae)? aufgrund des stark gerieften Hutrandes und des genatterten Stiels und kein Grauer Wulstling wie zunächst vermutet. Wäre ein Erstfund für mich. Ich hatte den Pilz nur fotografiert und nicht entnommen und zerlegt. Ansonsten wäre die nicht knollige Stielbasis aufgefallen, welche kein Wulstling aufweist. Ohne Bild: Netzstieliger Hexenröhrling am Bachufer, von Maden zerfressene Rotfußröhrlinge am Waldwegrand, Knopfstielige Rüblinge und Ockerbraune Trichterlinge in Massen, diverse Pilze an Totholz.....

Dank Harry weiß ich jetzt, dass jemand den Bericht wirklich gelesen hat

Grüße Waldfried

Hallo Waldfried,

das sind für diese Witterungsverhältnisse ja ganz beachtliche Funde. Allerdings bin ich mit einigen Bestimmungen nicht einverstanden. Dein Spindeligen Rüblinge dürfte meines Erachtens Wurzelnde Schleimrüblinge und dein Grauer Wulstling müsste ein Scheidenstreifling sein. Aus monentanem Zeitmangel später mehr.

Gruß
Harry

Hallo Waldfried

Ich glaube deine Maiporlinge sind Löwengelbe Porlinge (Polyporus leptocephalus)
Der eingerollte Hutrand und das bräunen der Stielbasis würde dazu besser passen !!
Der Maiporling hat einen ockerbräunlich genatterten Stiel und das sehe ich auf deinen Bildern nicht !!
Vielleicht hat dazu noch jemand eine andere Idee ??

Deine Funde zu dieser heißen und trockenen Jahreszeit sind echt super !!
Danke fürs zeigen !!


Gruß Thomas

Hallo Walfried,

ich starte mit einem Zitat von Harry, dem ich zustimme:

"das sind für diese Witterungsverhältnisse ja ganz beachtliche Funde. Allerdings bin ich mit einigen Bestimmungen nicht einverstanden."
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Waldfried hat geschrieben: Mit der Bestimmung von Täublingen stehe ich auf Kriegsfuß...wenn sie mir schmecken landen sie im Korb.

- Ja, das kann ich bestätigen. Und deshalb kommentiere ich die von dir gezeigten im ersten Beitrag gezeigten Täublinge

Zitat: "Täublinge in der Farbskale von grünblau bis grauviolett, sämtlich mit nicht splitternden Lamellen, daher vermutlich Frauentäublinge oder Papageientäublinge (milder, leicht nussiger Geschmack)"



-Ja, "nicht splitternde Lamellen; milder, leicht nussiger Geschmack und Hutfarben sprechen auf der ersten Blick für "Russula cyanoxantha" (Frauentäubling).
---> Doch beim bewerten der Lamellenfarbe kommen mir Zweifel an dieser Bestimmung. Die Sporenstaubfarbe beim Frauen-Täubling ist weiß, die Lamellenfarbe lange auch weiß und erst im Alter evtl. mit einem leichtem blass-creme Schimmer.

- Auch mit "Russula ionochlora" (Papageien-Täubling) kann ich mich nicht anfreunden. Deren Sporenstaubfarbe ist sehr blass eingefärbt und die Lamellenfarbe vergleichbar mit der vom "Frauen-Täubling".

Mein Vorschlag: Versuch es mit einem milden "Ocker-Sporer" (z.B. Russula grisea" ( Tauben-Täubling))
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Zitat: "Vermutlich fleischfarbener Speisetäubling (Lamellen spilitterten, Geschmack angenehm nussig, leicht fischiger Geruch)"



- "Russula vesca" (Fleischroter Speise-Täubling) ist definitiv eine Fehlbestimmung.

- Und dafür gibt es gleich mehrere Gründe, auf die nicht einzeln eingehen muss. Denn ein Hinweis auf die Sporenstaub-/Lamellenfarbe reicht bereits als k.o.-Kriterium aus!!!

Mein Vorschlag: Versuch es mit einem milden "sattocker bis dottergelben" -Sporer. Doch ohne Kenntnis, wie weit die Huthaut abziehbar ist und evtl. auch noch Farbreaktion auf Chemikalien wird dir da wohl eher keine brauchbare Bestimmung gelingen.
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Zitat: "Ein scharf schmeckender Zeitgenosse mit ausgeprägtem Muster auf dem jung ockerbraunen Hut, vermutlich irgendein Kammtäubling?"



- Da lehne ich mich mangels verwertbarer Details nicht aus dem Fenster und bestätige nur, dass es sich um eine Russula Spec. (Sektion Ingrata) handeln dürfte. Hier wundert mich, dass du keine Geruchsangabe (könnte weiter helfen!) machst.
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Zitat: "Dickblättrige Schwarztäublinge, zunächst als Suchbild."



- Hier bestätige ich (mangels Details) auch nur "Russula spec. (Sektion Nigriantinae) = Schwarz-Täublinge. Ohne Farbreaktion des Fleischs bei Verletzung und Nahaufnahme der Hutstruktur muss ich hier auf eine Einengung auf Artebene passen.


- Soviel, was mir beim Betrachten deiner Bildern eingefallen ist.


Grüße
Gerd

Nachtrag:

- Für dich habe noch etwas Lesefutter zusammengesucht, das dir beim Einstieg in die Gattung "Russula" (Täublinge) sicher weiter helfen wird:. Ich habe diese Vapko-Briefe" überflogen und war positiv überrascht:

http://www.vapko.ch/index.php/de/fragen ... rsten-teil

http://www.vapko.ch/index.php/de/fragen ... rote-arten

http://www.vapko.ch/index.php/de/fragen ... aune-arten

[url]http://www.vapko.ch/index.php/de/fragen ... blinge/url]
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- Übrigens kann ich dir nur raten, Täublinge in Zukunft auszuschlüsseln:

---> Einer sehr einfacher Schlüssel findet man in "Michael- Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde; VEB G. Fischer Verlag Jena", in dem viele Täublinge nach nur 8 Sporenstaubfarben und Geschmack geschlüsselt werden.

Nur als Ergänzung: die aktuellste Russulla-Monografi ist "Sarnari (1998, 2005): Genere Russula in Europe (2 Bände); Trento