Schizophyllum commune, der Spaltblättling
Verfasst: Do 23. Feb 2017, 19:10
Hallo Pilzfreunde,
in der pilzarmen Jahreszeit ist hier sehr wenig los. Was soll man auch im Winter interessantes finden? Ich möchte heute mal einen wohl bekannten Pilz vorstellen, der einen etwas irreführenden deutschen Namen hat.
Schizophyllum commune - Spaltblättling Fr. 1815 : Fr. 1821
Diese, zugegeben etwas merkwürdige Art, gehört seit einiger Zeit zu den Chamignonartigen ( Agaricales ). In der Familie der Schizophyllaceae ist Schizophyllum commune der einzige europäischer Vertreter seiner Gattung. Seinem äußerst widerstandsfähigem Mycel und ein sehr breites Wirtsspektrum verdankt der Pilz sein nahezu weltweites Vorkommen. Er fehlt praktisch nur in den arktischen Zonen.
Ihr deutscher Name und die Beschaffenheit der Hutunterseite verführt zu der Annahme man hätte es mit einem Pilz mit gespaltenen Lamellen zu tun. Dies ist aber keineswegs der Fall. Die vermeintlichen Lamellen stellen vielmehr die Aussenseite von im frühen Jungstadium becherförmigen Fruchtkörpern dar, die sich beim radialen Auswachsen der Länge nach gestreckt haben, so dass die Aussenseite benachbarter Becher schließlich als zwei benachbarte Wände aneinanderliegen. Demnach könnte man die Fruchtkörper als eine Art Sammelfruchtkörper sehen, bestehend aus einer größeren Zahl von der Ansatzstelle des Hutes fächerförmig ausstrahlender, kurzgestielter rinnenförmiger Einzelfruchtkörper, die mit den filzigen Aussenseiten aneinander gepresst sind.
Eine hübsches Pilzchen finde ich. Übrigens wird die doch recht zähe Art, die bei uns als ungeniessbar gilt, in den Tropen gerne verzehrt.
Gruß
Harry
in der pilzarmen Jahreszeit ist hier sehr wenig los. Was soll man auch im Winter interessantes finden? Ich möchte heute mal einen wohl bekannten Pilz vorstellen, der einen etwas irreführenden deutschen Namen hat.
Schizophyllum commune - Spaltblättling Fr. 1815 : Fr. 1821
Diese, zugegeben etwas merkwürdige Art, gehört seit einiger Zeit zu den Chamignonartigen ( Agaricales ). In der Familie der Schizophyllaceae ist Schizophyllum commune der einzige europäischer Vertreter seiner Gattung. Seinem äußerst widerstandsfähigem Mycel und ein sehr breites Wirtsspektrum verdankt der Pilz sein nahezu weltweites Vorkommen. Er fehlt praktisch nur in den arktischen Zonen.
Ihr deutscher Name und die Beschaffenheit der Hutunterseite verführt zu der Annahme man hätte es mit einem Pilz mit gespaltenen Lamellen zu tun. Dies ist aber keineswegs der Fall. Die vermeintlichen Lamellen stellen vielmehr die Aussenseite von im frühen Jungstadium becherförmigen Fruchtkörpern dar, die sich beim radialen Auswachsen der Länge nach gestreckt haben, so dass die Aussenseite benachbarter Becher schließlich als zwei benachbarte Wände aneinanderliegen. Demnach könnte man die Fruchtkörper als eine Art Sammelfruchtkörper sehen, bestehend aus einer größeren Zahl von der Ansatzstelle des Hutes fächerförmig ausstrahlender, kurzgestielter rinnenförmiger Einzelfruchtkörper, die mit den filzigen Aussenseiten aneinander gepresst sind.
Eine hübsches Pilzchen finde ich. Übrigens wird die doch recht zähe Art, die bei uns als ungeniessbar gilt, in den Tropen gerne verzehrt.
Gruß
Harry