Runzeliger Samtritterling
Verfasst: So 8. Okt 2017, 16:10
Hallo,
vorstellen möchte ich einen Fund vom 06.10.17 , MTB 5240,43 ; Höhe 340 m NN ; Magerrasen im Gelände des Heinrich-Braun-Klinikum ; Das Klinikum, das seit 1934 den Namen seines Gründers, Heinrich Braun trägt, befindet sich im Ortsteil Marienthal, am westlichen Stadtrand Zwickaus. Die zahlreich angelegten Grünflächen des großen Klinikgeländes werden extensiv bewirtschaftet und nicht gedüngt. Nachdem ich im Jahr 2009 zufällig einige gelbe Saftlinge entdeckte, war mein besonderes Interesse geweckt, einige ausgewählte Grünflächen regelmäßig zu begehen. Das hier vorgestellte Untersuchungsgebiet, das ich als Teilfläche 04 ( TF 04) bezeichne, befindet sich längs der Rückseite des Verwaltungsgebäudes Haus 45 und dem restaurierten Laubengang zu Haus 1. Die Grünfläche wird längs der Fahrstraße von Laubbäumen gesäumt.
Bereits im Herbst 2015 fielen mir beim Begehen dieser Grünfläche stellenweise gesellig wachsende Pilze auf, die ich im Feld der Gattung Tricholoma zuordnete. Eine weitergehende Bestimmung musste ich wegen Aufkommens an mir noch unbekannten Saftlingen und Ellerlingen vorerst zurückstellen. Also fertigte ich eine Fundnotiz:
Hut: jung konvex, später ausgebreitet, glatt, matt, graubräunlich, Mitte dunkler und runzelig
Lamellen: grauweiss, breit, gegabelt, ausgebuchtet angewachsen, mit Lamelletten
Fleisch: dünn, grauweiss.
Stiel: weisslich, matt, flockig bestäubt
Geruch: leicht mehlartig.
Geschmack: mild
Sporenpulver: weiss.
Während die Huthaut der Kollektion von 2015 auffällig graue Farben zeigte, dominieren bei dem Fund von 2017 in der Huthaut die braunen Farben. Eine auffallende Besonderheit, die ich bisher so nur bei Oudemannsiella radicata gesehen habe, ist die runzelige Huthaut. Ich meine, es handelt sich um den Runzeligen Samtritterling Dermoloma cuneifolium (FR.) SINGER 1986 . Die Spezie gehört zu den gefährdeten Arten, Deutschland 1996 Kategorie 2 stark gefährdet
Sachsen 1999 Kategorie 2 stark gefährdet
Da es sich um einen persönl. Erstfund handelt, wäre ich an einer Revision besonders interessiert.
QUELLEN:
HARDTKE, H.-J. , DÄMMRICH, FRANK , KLENKE, FRIEDEMANN (2015): Rote Liste und Artenliste Sachsens / Pilze
KRIEGELSTEINER, G. - J. (2001): Die Großpilze Baden – Württembergs, Band 3
Gruß
Peter
vorstellen möchte ich einen Fund vom 06.10.17 , MTB 5240,43 ; Höhe 340 m NN ; Magerrasen im Gelände des Heinrich-Braun-Klinikum ; Das Klinikum, das seit 1934 den Namen seines Gründers, Heinrich Braun trägt, befindet sich im Ortsteil Marienthal, am westlichen Stadtrand Zwickaus. Die zahlreich angelegten Grünflächen des großen Klinikgeländes werden extensiv bewirtschaftet und nicht gedüngt. Nachdem ich im Jahr 2009 zufällig einige gelbe Saftlinge entdeckte, war mein besonderes Interesse geweckt, einige ausgewählte Grünflächen regelmäßig zu begehen. Das hier vorgestellte Untersuchungsgebiet, das ich als Teilfläche 04 ( TF 04) bezeichne, befindet sich längs der Rückseite des Verwaltungsgebäudes Haus 45 und dem restaurierten Laubengang zu Haus 1. Die Grünfläche wird längs der Fahrstraße von Laubbäumen gesäumt.
Bereits im Herbst 2015 fielen mir beim Begehen dieser Grünfläche stellenweise gesellig wachsende Pilze auf, die ich im Feld der Gattung Tricholoma zuordnete. Eine weitergehende Bestimmung musste ich wegen Aufkommens an mir noch unbekannten Saftlingen und Ellerlingen vorerst zurückstellen. Also fertigte ich eine Fundnotiz:
Hut: jung konvex, später ausgebreitet, glatt, matt, graubräunlich, Mitte dunkler und runzelig
Lamellen: grauweiss, breit, gegabelt, ausgebuchtet angewachsen, mit Lamelletten
Fleisch: dünn, grauweiss.
Stiel: weisslich, matt, flockig bestäubt
Geruch: leicht mehlartig.
Geschmack: mild
Sporenpulver: weiss.
Während die Huthaut der Kollektion von 2015 auffällig graue Farben zeigte, dominieren bei dem Fund von 2017 in der Huthaut die braunen Farben. Eine auffallende Besonderheit, die ich bisher so nur bei Oudemannsiella radicata gesehen habe, ist die runzelige Huthaut. Ich meine, es handelt sich um den Runzeligen Samtritterling Dermoloma cuneifolium (FR.) SINGER 1986 . Die Spezie gehört zu den gefährdeten Arten, Deutschland 1996 Kategorie 2 stark gefährdet
Sachsen 1999 Kategorie 2 stark gefährdet
Da es sich um einen persönl. Erstfund handelt, wäre ich an einer Revision besonders interessiert.
QUELLEN:
HARDTKE, H.-J. , DÄMMRICH, FRANK , KLENKE, FRIEDEMANN (2015): Rote Liste und Artenliste Sachsens / Pilze
KRIEGELSTEINER, G. - J. (2001): Die Großpilze Baden – Württembergs, Band 3
Gruß
Peter