das Pilzfotopage - Forum

Hallo Team,
war lange nicht mehr in Eurem Forum, aber jetzt brauche ich Eure Hilfe.
Als erstes möchte ich den Fundort beschreiben:
unter der hölzernen Abdeckung (imprägniertes Laubholz) meiner Regenwasserzisterne fand ich vor einigen Tagen diesen Pilz. Da ich die Zisterne nur ca. 5 mal im Jahr öffne und den Deckel, mit der Unterseite vom Tageslicht abgewandt ablege, kam ich zu dem Schluß: der Pilz hat sich ohne Tageslicht entwickelt.
Zum Pilz:
a.) Geruch --> neutral
b.) Geschmack --> eventuell ganz leicht bitter
c.) Lamellen --> die Farbe geht von weißlich ins gelbliche; die Höhe der Lamellen habe ich mit Max. 7 mm festgestellt
d.) Fuß --> konnte keinen Fuß erkennen
Nun meine Bestimmung: Phlebia radiata
Viele Grüße,
Klaus

Hallo

Für mich sieht das wie ein resupinater Gloeophyllum aus.

Gruß Volker

Hallo Klaus,

nein, dein Pilz hat nichts mit der Gattung Phlebia zu tun. Wie Volker bin auch ich der Meinung dass es sich um einen Vertreter der Gattung Gloeophyllum handelt. Auf der Unterseite des Substrates können die Fruchtkörper der Blättlinge vollkommen resupinat sein. Zwei Arten kommen hier in Frage. Zum einen der Zaunblättling und zum andern der Tannenblättling. Beide Arten, wenn es den zwei Arten sind, kommen zwar überwiegend an Nadelholz vor, können auch seltener Laubholz befallen. Diese Blättling erzeugen eine intensive würfelige Braunfäule. In nicht all zu ferner Zukunft musst du dir wohl einen neuen Deckel für deine Zisterne zulegen.

Gruß
Harry

Hallo Volker und Harry,
erst einmal vielen Dank für Eure Bestimmungshilfe. Das Erscheinungsbild vom Zaun- und Tannenblättling ist ja sehr unterschiedlich und da war mein Bestimmungsbuch, beim vergleichen nicht ausreichend. Ein im Internet genanntes Bestimmungsmerkmal, die Anzahl der Lamellen pro cm am Hutrand, reicht wahrscheinlich zu einer sicheren Unterscheidung nicht aus.

Viele Grüße,
Klaus

Hallo Klaus

Klaus Fritz hat geschrieben: ↑Mi 7. Mär 2018, 21:56
Ein im Internet genanntes Bestimmungsmerkmal, die Anzahl der Lamellen pro cm am Hutrand, reicht wahrscheinlich zu einer sicheren Unterscheidung nicht aus.

Viele Grüße,
Klaus

Das es sich beim Zaun und beim Tannenblättling um zwei unterschiedliche Arten handelt ist unter Mykologen umstritten. Ich persönlich halte das zählen der Lamellen als Unterscheidungsmerkmal nicht für ausreichend. Man muss da abwarten was Genanalysen bringen.

Gruß
Harry

Moin Harry,
danke für die zusätzliche Information.

Viele Grüße,
Klaus

Hallo
Ja, die Zaunblättlinge und Verwandten lassen sich nicht so schnell von Anstrichen und Holzschutzmitteln aufhalten. Ich kenne das aus eigener Erfahrung aus meinem ehemaligen Garten.
Aber dieser Pilz ist irgenwie auch etwas Besonderes. So großflächig resupinat und dann noch ohne Tageslicht, das sieht man nicht so oft.