das Pilzfotopage - Forum

Hallo zusammen,


am Sonntag traf sich mal wieder der APR um auf Pilzexkursion zu gehen. Diesmal ging es nach Haltern-Holtwick. Die Erwartungshaltung war erstmal gering, da die Sandböden in der Gegend ja noch trockener sind als alle anderen Wälder hier in der Gegend.Aber zum Glück fanden sich dann doch noch der ein oder andere Pilz. Außerdem gab es dann nach einiger Zeit auch den lange ersehnten Regen und das nicht zu knapp. Phytoparasiten war nicht so schreckliche viele zu finden, was aber auch daran liegen mag, daß Mehltau im Regen schwer bis gar nicht zu erkennen ist.

1. Coleosporium tussilaginis auf Tussilago farfara 2. Golovinomyces asterum var. solidaginis auf Solidago sp. 3. Kein echter Phytoparasit, soll hier aber trotzdem vorgestellt werden: Cercospora depazeoides auf Sambucus nigra 4. Rost auf Impatiens parviflora. Hier muß ich heute Abend noch mal genauer reinschauen um zu entscheiden, ob es Puccinia komarovii oder Puccinia
impatientis ist.

Weiter gehts..
5. Plasmopara nivea auf Aegopodium podgraria 6. Phyllactinia betulae auf Betula sp. 7. Melampsoridium betulinum und Erysiphe ornata var. europaea auf Betula sp. Der Mehltau war mir im Feld gar nicht aufgefallen und machte sich dann erst unterm Mirkoskop bemerkbar. 8. Phragmidium violaceum auf Rubus fruticosus agg. Björn

So, jetzt war der Springkraut-Rost noch mal unterm dem Mikroskop. Ich sehe nur eine Keimpore an den Uredosporen. Außerdem war erkennbar, daß die Uredosporen einen Bereich ohne Stacheln aufweisen, der sich ringförmig um sie zu ziehen scheint. Damit haben wir es mit Puccinia komarovii zu tun.
Björn

Lieber Björn,

vielen Dank fürs Zeigen, wieder sehr schöne Fotos. Und wie ich sehe, hast du den zweiten Echten Mehltau auf Birke ja schon gefunden, wenn auch erst nicht bewusst. Ich sagte ja, dass die Fruchtkörper bei dieser Art auffällig klein sind und es meist recht schwer ist diese zu erkennen.

Ist dir aufgefallen dass dein Mikrobild von Phyllactinia betulae seltsam ausschaut? Also dass die Fruchkörper von "Seeanemonen" umgeben sind? Das sind die Pinselzellen, die typisch für die Gattung Phyllactinia sind. Sie bilden sich mit der Ausbildung der Fruchtkörper zurück und waren ein Grund dafür, warum man den ganzen Phyllactinia guttata s.l. Komplex aufgespalten hat.

Alles soweit richtig bestimmt, keine Beanstandungen

Liebe Grüße,
Jule

Hallo Julia,

ja, die Pinselzellen sind mir am Mikroskop auch aufgefallen und da hatte ich noch gedacht, daß ich dich da unbedingt fragen muß, was das für ein seltsames Zeugs ist.

Kannst Du auch was zu Mehltau und Regen sagen? Wird das Myzel im feuchten Zustand einfach durchsichtig (und damit quasi unsichtbar)? Oder wäscht der Regen das Myzel dann einfach ab? Wobei das ja eigentlich nicht sein kann, dann hätte es bei dem ganzen Regen im letzten Jahr ja gar keinen Mehltau geben dürfen.

Björn

Hallo Björn,

es sind zwei Dinge denke ich die da reinspielen. Zum einen wird das Myzel mehr oder weniger durchsichtig wenn es nass ist, je nach dem wie persistent oder dicht es ist. Und wenn alles glänzt durch den Regen und die nassen Oberflächen, dann wird das Auge abgelenkt und man kann sich nicht mehr so gut auf befälle konzentrieren. Nasse Lager glänzen, sind schwer zu erkennen oder getarnt mit Regentropfen darauf.

Liebe Grüße,
Jule