das Pilzfotopage - Forum

Moin allerseits,

gestern fand ich an Mädesüß diesen Pilz und dachte, der ist genau richtig für Euch .

Kennt den jemand?

Oh je, ich krieg schon wieder, trotz Anleitung, kein Bild rein. Wo ist ein img oder ein BB Code? Warum ist das hier so kompliziert : . Harry, ich schick Dir das per mail.

Liebe Grüße

Kirsten

Hi!

Siehst du dieses Symbol mit einer Festplatte und einem blauen Pfeil darüber? Das musst du anklicken (vorher dein Bild natürlich verkleinern), deinen Namen beim Upload Fenster angeben, das Bild mit der Durchsuchenfunktion auf dem Rechner auswählen und dann hochladen und dann auf "Bild in den Beitrag einfügen" klicken:)

mfg Jule

[br][br]

Mal sehen, ob es nun klappt. Danke für Deine Mühe Julia.

Hi!

Das ist auf jedenfall ein Rostpilz. Leider sind im Brandenburger für Filipendula 2 verschiedene Arten aufgezählt und ich kann makroskopisch hier keine Aussage treffen. Beide sitzen an den Blattstielen und deformieren diese mehr oder weniger. Favorisiere aber den Rostpilz Triphragmium ulmariae.

mfg Jule

Hallo Kirsten und natürlich alle Phytoparasitenfreunde,

Julia hat ja schon erwähnt, daß es laut Brandenburger 2 Rostpilzarten auf der Filipendula gibt, kann sie aber nicht unterscheiden, da der Befall gleichartige verformungen auslöst.
Außerdem gibt es im Brandenburger keinen Artbezug bei den Wirten, sondern nur die Gattung, in diesem Fall Filipendula, wird angesprochen, ist ein echtes Manko, dieses sonst unschlagbaren Bestimmungsbuches für Phytoparasiten, denn diverse Phytoparasiten sind hoch spezialisiert, zum Teil auf einen Wirt nur.

Da habe ich es gottseidank etwas einfacher, denn meine sonstige Phytoparasiten - Spezialliteratur ( neben Brandenburger ) hat meistens einen Wirtsartbezug, wie auch hier im vorliegenden Fall.

Auf Filipendula ulmaria, dem Echten Mädesüß, wie im vorliegenden Fall wird sehr verbreitet
Triphragmium ulmariae var. ulmariae ( Hedw. f. ex DC. ) Link 1825
gefunden

Der andere Rostpilz, Triphragmium filipendulae ( Lasch ) Pass. 1875 wird nur auf Filipendula vulgaris, dem Kleinen Mädesüß gefunden und ist sehr selten.

Damit ist diese Bestimmung makroskopisch mit Triphragmium ulmariae var. ulmariae gesichert.

Triphragmium ulmariae var. ulmariae vollendet seine gesamte Entwicklung von 0-Pyknien, I-Aezien, II-Uredien und III-Telien auf der Filipendula ulmaria , führt also keinen Wirtswechsel durch.

Obwohl Triphragmium ulmariae var. ulmariae lt . Literatur sehr häufig auftreten soll, habe ich sie bisher erst 2 mal gefunden, wobei ich keinen Filipendula ulmaria-Bestand, gerade an Wiesenrändern oder Wasserläufen in der Untersuchung ausgelasen habe.

Kirsten besteht die Möglichkeit, daß Du von dem Pilz nochmal ein paar schärfere Bilder machen könntest mit Blattober,- und unterseite, die könnte ich sehr gut für meine und die Datenbank der pilzbestimmung.de ( neu jetzt fungiworld.com ) gebrauchen, denn ich bearbeite gerade die Gattung Triphragmium dafür.

Ein Exsikkat ( Herbarbeleg ) zur Erzeugung der erforderlichen Mikrobilder habe ich , nur bestand damals keine Möglichkeit zum Fotografieren ( hatte leider keine Kamera mit ).


Herzliche Grüße Detlef


Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6

Donnerwetter, seid Ihr guuuut! Vielen, vielen Dank an Julia und Detlef.


Lieber Detlef, da käme ich Dir nur zu gerne entgegen, aber ich besitze kein Auto, die Stelle liegt mitten in der Pampa und ich bin auf Cousinchen mit Auto angewiesen. Dazu sind wir beide voll berufstätig und kommen nur selten zusammen weg. Ist aber auch zu ärgerlich, dass die Bilder so schlecht sind. Das Mädesüß stand mitten in den Brombeeren und es war schon recht dunkel. Du, ich denk mir was aus und melde mich hier ggf. mit besseren Bildern. Wie lange hält den so ein Rostpilz?

Euch einen schönen Abend.

Liebe Grüße

Kirsten

Hi Detlef!

Ich hätte davon auch Bilder:P

Zwar nicht die Blattoberseite, aber ein Habitus und auch schäferes Unterseitenbild:)

mfg Jule

Und herrliche Makro-/Mikroaufnahmen von "Triphragmium ulmariae" zeigt "Kazuya" (Björn) HIER

Grüße
Gerd