Geoglossum fallax - die Täuschende Erdzunge
Verfasst: So 28. Nov 2021, 17:59
Hallo Pilzfreunde,
auch wenn es noch ein paar Pilzchen gibt, im großen und ganzen ist die Saison vorbei. Relativ spät erscheinen Vertreter der Erdzungen bzw. der Erdzungenverwandten. In der Ordnung Geoglossales mit seiner einzigen Familie Geoglossaceae gibt es auch die Gattungen Geoglossum und die 2013 von ihr abgespaltene Gattung Glutinoglossum.
Erdzungen sind alles andere als leicht bestimmbar. Oft genug ist da ohne das scharfe Glas kein Blumentopf zu gewinnen. Eine Ausnahme bildet hier Geoglossum fallax, die täuschende Erdzunge.
Geoglossum fallax - Täuschende Erdzunge Durand
Achtet man auf die Stielbeschaffenheit ist sie von sehr ähnlichen Arten in freiem Felde gut zu unterscheiden. Auf dem Foto oben ist schon zu erahnen was ich meine. Der sterile Stielteil ist gekennzeichnet durch feine, spitzschuppige Wärzchen, die an der Stielspitze in natterförmigen Bändern angeordnet sind. Auf der nachfolgenden Makroaufnahme ist dieses Merkmal gut zu erkennen.
Der Artnahme fallax bedeutet ja soviel wie in die Irre führend, betrügerisch oder eben täuschend. Was kann an dieser Art nun so täuschend sein? Ich denke es sind die Sporen die je nach Alter unterschiedliche Maße und auch eine unterschiedliche Anzahl an Septierungen aufweisen. Erwischt man Fruchtkörper die das volle Reifestadium noch nicht erreicht haben sieht man Sporen die unter Umständen gar keine oder nur 1-2 Septierungen aufweisen und bedeutend kleinere Maße als reife Sporen haben. Vollreife Sporen können bis zu 110 µm lang und 6 µm
breit sein. 12 - 13 Septierungen sind dann erkennbar. Hier ein Mikroskop Foto mit geringer Vergrößerung. Es zeigt zahlreiche Asci in verschiedenen Entwicklungsstadien.
Auf den nächsten beiden Foto sind Asci, in denen die Sporen biseriat liegend angeordnet sind, zu erkennen.
Zu erwähnen wäre noch das die Erdzungen allesamt Saprobionten sind und moosige, feuchte Standorte bevorzugen. Die täuschende Erdzunge kommt gerne gesellig zwischen Gräsern und Moosen auf mageren sandigen Böden vor. Sie ist in Deutschland nur zerstreut zu finden und ist als selten anzusehen. Bei den Pilzen Deutschlands sind für das Saarland gerade mal zwei Fundpunkte vorhanden.
Gruß
Harry
auch wenn es noch ein paar Pilzchen gibt, im großen und ganzen ist die Saison vorbei. Relativ spät erscheinen Vertreter der Erdzungen bzw. der Erdzungenverwandten. In der Ordnung Geoglossales mit seiner einzigen Familie Geoglossaceae gibt es auch die Gattungen Geoglossum und die 2013 von ihr abgespaltene Gattung Glutinoglossum.
Erdzungen sind alles andere als leicht bestimmbar. Oft genug ist da ohne das scharfe Glas kein Blumentopf zu gewinnen. Eine Ausnahme bildet hier Geoglossum fallax, die täuschende Erdzunge.
Geoglossum fallax - Täuschende Erdzunge Durand
Achtet man auf die Stielbeschaffenheit ist sie von sehr ähnlichen Arten in freiem Felde gut zu unterscheiden. Auf dem Foto oben ist schon zu erahnen was ich meine. Der sterile Stielteil ist gekennzeichnet durch feine, spitzschuppige Wärzchen, die an der Stielspitze in natterförmigen Bändern angeordnet sind. Auf der nachfolgenden Makroaufnahme ist dieses Merkmal gut zu erkennen.
Der Artnahme fallax bedeutet ja soviel wie in die Irre führend, betrügerisch oder eben täuschend. Was kann an dieser Art nun so täuschend sein? Ich denke es sind die Sporen die je nach Alter unterschiedliche Maße und auch eine unterschiedliche Anzahl an Septierungen aufweisen. Erwischt man Fruchtkörper die das volle Reifestadium noch nicht erreicht haben sieht man Sporen die unter Umständen gar keine oder nur 1-2 Septierungen aufweisen und bedeutend kleinere Maße als reife Sporen haben. Vollreife Sporen können bis zu 110 µm lang und 6 µm
breit sein. 12 - 13 Septierungen sind dann erkennbar. Hier ein Mikroskop Foto mit geringer Vergrößerung. Es zeigt zahlreiche Asci in verschiedenen Entwicklungsstadien.
Auf den nächsten beiden Foto sind Asci, in denen die Sporen biseriat liegend angeordnet sind, zu erkennen.
Zu erwähnen wäre noch das die Erdzungen allesamt Saprobionten sind und moosige, feuchte Standorte bevorzugen. Die täuschende Erdzunge kommt gerne gesellig zwischen Gräsern und Moosen auf mageren sandigen Böden vor. Sie ist in Deutschland nur zerstreut zu finden und ist als selten anzusehen. Bei den Pilzen Deutschlands sind für das Saarland gerade mal zwei Fundpunkte vorhanden.
Gruß
Harry