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Falscher Mehltaupilz am Wald-Storchschnabel

Verfasst: Do 14. Aug 2008, 22:51
von Julia
Hi!

Diesen Falschen Mehltaupilz habe ich in der letzten Juliwoche im Oberallgäu zwischen der Fiedererpasshütte und dem Fellhornparkplatz an den Blättern vom Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) gefunden.
Oberseits gelbliche Flecken utnerseits weißer Rasen.

Handelt es sich um Plasmopora pusilla?

Sporen im Durchschnitt: 20,8 x 24,2































mfg Jule

Re: Falscher Mehltaupilz am Wald-Storchschnabel

Verfasst: Fr 22. Aug 2008, 18:06
von Dedimyk
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
Julia hat geschrieben: Hi!

Diesen Falschen Mehltaupilz habe ich in der letzten Juliwoche im Oberallgäu zwischen der Fiedererpasshütte und dem Fellhornparkplatz an den Blättern vom Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) gefunden.
Oberseits gelbliche Flecken utnerseits weißer Rasen.

Handelt es sich um Plasmopora pusilla?

Sporen im Durchschnitt: 20,8 x 24,2
mfg Jule
es gibt mit Peronospora conglomerata und Plasmopara pusilla zwar 2 unterschiedliche "Falsche Mehltaupilzarten" auf diversen Geranium-Arten, darunter auch Geranium sylvaticum, wie im vorliegenden Fall, aber die mikroskopischen Merkmale des Sporenträgers mit stumpfen 3 -6 mal verzweigten Enden gehören zweifelsfrei zu

Plasmopara pusilla ( De Bary ) Schroeter

den Du damit richtig bestimmt hast.

Beide Falschen Mehltaupilzarten werden verbreitet auf fast allen Geranium-Arten gefunden.

Vielen Dank für die Vorstellung dieser neuen Pilzart.

Herzliche Grüße Detlef


Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

Re: Falscher Mehltaupilz am Wald-Storchschnabel

Verfasst: Do 3. Sep 2009, 11:25
von Julia
Huhu!

Auch mirkoskopisch von Dr. Horst Jage überprüft.

Diesmal konnte Detlef gar nicht richtig bestimmen, denn dieser Phyto ist erst recht neu beschrieben worden:

"Bei diesem Falschen Mehltaupilz handelt es sich um Plasmopara praetermissa VOGLMAYER et. Al.

Junger Rasen (hell)
Sporenträger ca. 230µm lang, nicht schraubig gedreht; am Grunde gerundet, Durchmesser bis 17µm, unter 1. Verzweigung 9,5µm im Durchmesser, mit Kallus. Sporangien breit – eiförmig, bis +/- kugelig, 19-23 x 17-19 (-20) µm; Durchmesser 21-18,5µm. L : B – Verhältnis 1:1,14.

Älterer Rasen (vergilbt)
Sporangien breit-eiförmig, 20-27 x (15-) 17-21 µm; im Durchmesser 23 x 18 µm, L : B- Verhältnis 1 : 1,28. Sporangienträger nicht schraubig gedreht, 10µm im Durchmesser unter 1. Verzweigung."

*Erstfund in Deutschland

lg Jule