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Falscher Mehltaupilz am Weichen Storchschnabel

Verfasst: Do 20. Nov 2008, 07:47
von Julia
Hi!

Diesen Falschen Mehltaupilz habe ich Ende Oktober in Hannover, Schneiderberg, Wegrand auf den Blättern vom Weichen Storchschnabel (Geranium molle) gefunden. Leider sind die Bilder nicht so berauschend, weil an dem Tag echt mieses Wetter war. Aber den grauen Rasen unterseits kann man dennoch erkennen.

Handelt es sich hierbei um Peronospora conglomerata?

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lg Jule

Re: Falscher Mehltaupilz am Weichen Storchschnabel

Verfasst: Do 20. Nov 2008, 17:16
von Dedimyk
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

[quote=Julia,20.11.2008, 07:47]
Hi!

Diesen Falschen Mehltaupilz habe ich Ende Oktober in Hannover, Schneiderberg, Wegrand auf den Blättern vom Weichen Storchschnabel (Geranium molle) gefunden. Leider sind die Bilder nicht so berauschend, weil an dem Tag echt mieses Wetter war. Aber den grauen Rasen unterseits kann man dennoch erkennen.

Handelt es sich hierbei um Peronospora conglomerata?

lg Jule
[/quote]

da bin ich mir so makroskopisch nur anhand der Bilder nicht sicher.

Es gibt mit Peronospora conglomerata und Plasmopara pusilla zwei "Falsche Mehltaupilze" auf Geranium molle, die vom Befallsbild sich sehr ähneln.

Für mich ist zum Beispiel nach den Bildern der blattunterseitige Rasen nicht gräulich violett wie bei Peronospora conglomerata Fuckel und es fehlen die oft klein bleibenden, vergilbenden Blätter, sondern der Rasen wirkt weiß und ich meine auch, eckige braunverfärbende Blattflecken zu sehen, ein Bestimmungsmerkmal für Plasmopara pusilla ( De Bary ) Schröter.

Da beide "Falschen Mehltaupilze" gleichhäufig verbreitet auf Geranium molle vorkommen ist eine einwandfreie Bestimmung ohne mikroskopische Absicherung nur anhand der Bilder nicht möglich.

Bitte unbedingt mikroskopieren, anhand der unterschiedlichen Konidien/Sporidien mit und ohne Papille und der stark abweichenden Konidienträgerenden ist eine Bestimmung abolut sicher.

Nach Vorliegen der Mikrobilder werde ich eine abschließende Stellungnahme abgeben.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

Re: Falscher Mehltaupilz am Weichen Storchschnabel

Verfasst: So 23. Nov 2008, 01:14
von Julia
Hi!

Ich denke, die Enden der Konidienträger sollten meine Bestimmung bestätigen, oder?

Sporen im Durchschnitt 29,1 x 30,4.


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lg Jule

Re: Re: Falscher Mehltaupilz am Weichen Storchschnabel

Verfasst: Do 27. Nov 2008, 18:19
von Dedimyk
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

[quote=Julia,23.11.2008, 01:14]
Hi!

Ich denke, die Enden der Konidienträger sollten meine Bestimmung bestätigen, oder?

Sporen im Durchschnitt 29,1 x 30,4.

lg Jule
[/quote]

ja, jetzt ist alles klar.

Das sind zugespitzte Endverzweigungen der Konidienträger, wie sie ganz typisch für eine Peronospora sind.

Damit ist Deine Bestimmung der Peronospora conglomerata Fuckel richtig und mikroskopisch abgesichert.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X