Zeitungsartikel über Killer-Pilz

hier kann alles gepostet werden was mit Pilzen zu tun hat. Forumsstart - 22.12.2004

Moderator: Harry

saibling

Zeitungsartikel über Killer-Pilz

Ungelesener Beitrag von saibling »

Hallo,

heute war folgender Artikel in der tz-München zu lesen.



hier der Text:

tz-München am 11.05.2005

Killer-Pilz wütet im Englischen Garten

Es ist eine wahre Freude: Münchens Bäume stehen voll im Saft, alles blüht und grünt.
Doch bei einem genaueren Blick schlagen Baum-Experten Alarm -Killerpilz-Alarm!
Denn die Laubbäume im Stadtgebiet sind von dem tückischen Phytophthora-Pilz massiv
bedroht -mehr und mehr Bäume treiben nicht mehr aus.
Betroffen sind vor allem Eichen, Erlen und Kastanien.
"Viele Bäume bleiben im Frühjahr einfach kahl", sorgt sich Thomas Köster,
Chef des Englischen Gartens.
In diesem Frühling war's besonders schlimm: Die Arbeiter fällten so viele tote Bäume
wie noch nie zuvor. "Wir haben schon 1000 Ster totes Holz rausgeholt", klagt Parkchef
Köster. "Das sind etwa 800 Tonnen."
Der Pilz mit dem Zungenbrecher-Namen wurde zum ersten Mal Mitte der 90er Jahre in
Deutschland und in den Niederlanden an Rhododendron entdeckt. Diese Pflanze stammt
aus Asien und ist von dem Killer-Pilz befallen. Bei uns verseucht er dann die Erde
von Baumschulen und von dort aus infiziert er die feinen Wurzeln der jungen Bäume.
Langsam breitet sich der Pilz dann über das gesamte Wurzelwerk bis in den Stamm aus.
Für den Baum ist das tödlich: Die Wurzeln nehmen kein Wasser mehr auf, der Baum
vertrocknet, stirbt langsam ab. Dr. Thomas Jung (39) kämpft seit 15 Jahren gegen
den Baumzerstörer. Der Pflanzendoktor weiß: "Dieser Pilz ist überaus aggressiv.
In München, aber auch in ganz Bayern ist kaum ein Laubbaum frei von ihm.
Eine Epidemie droht." Fünf Gebiete hat der Wissenschaftler in München schon untersucht:
Enlischer Garten, Hirschgarten, Kapuziner Hölzl, Botanischer Garten und
Nymphenburger Schlosspark. Die traurige Bilanz: Überall sind Bäume und Böden mit
dem Wurzel-Pilz befallen! Sogar stattliche Kastanien sind betroffen. Auch mitten
in München hat sich der Pilz ausgebreitet: Am Gärtnerplatz mussten die Kastanien
gefällt werden - sie waren abgestorben. Die neu gepflanzten Bäume hielten sich auch
nicht lang. Der Grund: Das Erdreich war massiv mit den heimtückischen Killer-Sporen
verseucht. Inzwischen hat man bei der Stadt die Gefahr erkannt: Die stark betroffene
Stieleiche wird gar nicht mehr angepflanzt: "Schon die jungen Bäume tragen den Pilz in sich",
begründet Jürgen Marek vom Baureferat die Maßnahme. Gibt es denn gar kein Mittel gegen
die Baumkrankheit? "Doch, es gibt ungefährliche Pilzgifte, die versprüht werden könnten.
Sie sind in Deutschland aber nicht zugelassen und es gibt kein Interesse, das zu ändern",
klagt Pflanzendoktor Thomas Jung. In Australien und den USA ist das anders: Hier wird
mit Flugzeugen groBflächig das Pilzbekämpfungsmittel versprüht - mit großem Erfolg!

Es gibt kaum Gegenmittel

In Europa wurde der Phylophthora-Pilz erstmals in Südengland im Jahr 1993 entdeckt.
Dort war es zu einem massiven Absterben von Erlen entlang von Flussläufen gekommen.
In Bayern wurde der Killerpilz 1995 nachgewiesen. Mittlerweile schlagen auch Schweden,
die Niederlande, Frankreich, Österreich und die Schweiz Pilz-Alarm.
Je nach Gehölzart können verschiedene Symptome auftreten. Am häufigsten findet man
Blattflecken. Aber auch Rindenkrebs und das Absterben der Triebe sind möglich.
Eine wirklich wirksame Bekämpfung des Killer-Pilzes gibt es in Deutschland nicht.
Die EU empfiehlt beispielsweise, befallene Bäume zu verbrennen. Die Verbreitung
der Baumkrankheit geschieht durch infizierte Pflanzen, aber auch über den Boden,
Wasser, die Luft, sowie Regen- und Nebeltropfen.


nähere Info zum Schaden und der Bekämpfung sind hier zu finden:
http://www.forst.bayern.de/waldschutz/s ... tophthora/

Grüsse
christian
bleem

Re: Zeitungsartikel über Killer-Pilz

Ungelesener Beitrag von bleem »

Hi Saibling

Schlimme Sache mit diesem Pilz. In Deutschland ist man einfach zu dämlich soetwas zu bekämpfen, weil es zu viele Vorschriften und Gesetze gibt. Wir sind ja sowieso dem Untergang geweiht wie auch die Bäume und das wird sich auch nicht mehr ändern. Wenn nicht bald etwas geschieht, sind die Bäume, Tiere und Menschen in Deutschland nur noch eine nette Erinnerung, man muß sich für dieses Land schämen und sollte nirgends erzählen wo man beheimatet ist.

Ciao bleem
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