Hallo ihr Lieben,
für heute habe ich wieder mal einen Rostpilz vorzustellen.
Es ist Milesina blechni (P. Syd. & Syd.) P. Syd. & Syd. auf dem Rippenfarn (Blechnum spicant).
Farnroste weichen wie immer etwas vom typischen Befall eines Rostpilzes ab, sie sind meist unauffällig weißlich und nur sehr selten gelb oder orange gefärbt. Unterseits der sterilen Wedel (die ohne Sori) finden sich auf rötlichen bis bräunlichen Verfärbungen der Wedel kleine grünlich weiße blasig hervortretende Uredien. Bei feuchter Witterung tritt die weiße Sporenmasse "wurmförmig" daraus aus. Die Telien sehen sehr ähnlich aus, finden sich allerdings nur an überwinternden Blättern. Die Uredosporen sind hyalin, stark stachelig, meist etwas keulig geformt, 27-30 x 16-20 µm. Die Teliosporen sind mehrzellig, glatt und farblos. Er wechselt im Frühjahr zur Tanne, kann aber auch außerhalb des Areals vorkommen (wie der "Mauerrautenrost" auch).
Wie immer wünsche ich viel Erfolg bei der Nachsuche! Im Verbreitungsgebiet des Farns ist der Pilz bestimmt nicht soooo selten.
Funddaten: D, Baden-Württemberg, Lkrs. Waldshut, n Menzenschwand, w Hinterdorf, Aufstieg Herzogenhorn Richtung Scheibenlechtenmoos, verlandetes Hochmoor und Mischwald; MTB: 8114/3, ca. 1300m, 21.07.2013.
Liebe Grüße Jule
Milesina blechni auf Rippenfarn
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Re: Milesina blechni auf Rippenfarn
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
Milesina blechni (P. Sydow & H. Sydow 1903) P. Sydow & H. Sydow 1910 auf Blechnum spicant ( L. ) Roth, dem Rippenfarn ist somit der 3. Bildnachweis dieser seltenen Rostpilzgattung zu der Poelt / Zwetko dieses anmerken:
Milesina gehört zu den ursprünglichsten Gattungen der Uredinales. Die Arten wechseln, sofern sie nicht mit dem Mycel bzw. Uredosporen überdauern , zwischen Abies ( Haplophase ) und verschiedenen Farnen ( Dikaryophase ); demgemäß sind sie an den direkten Kontakt zwischen Tannen in der Baum- oder Strauchschicht und Farnen in der Bodenflora gebunden.
Sie finden sich in der Hauptsache in luftfeuchten Wäldern, ganz überwiegend in Schluchten in der montanen Stufe der Gebirge.Nach U. Braun ( 1982 ) ist die Gattung im nördlichen, stark im Rückgang begriffenen Teil des Tannenareals mit ziemlicher Sicherheit als ausgestorben zu betrachten...........
Ich werde natürlich schnellstens die Bilder in die Datenbank fungiworld.com übernehmen, um sie alle zgänglich zu machen.
Vielen Dank für dir wieder informative und brillante Präsentation des neuen Rostpilzes Milesina blechni (P. Sydow & H. Sydow 1903) P. Sydow & H. Sydow 1910 auf Blechnum spicant ( L. ) Roth, dem Rippenfarn .
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Urban, Zdenek und Marková, Jaroslava: Catalogue of rust fungi of the Czech and Slovak Republics
Published by Charles University in Prague, Karolinum Press 2009
365 Seiten First Edition
ISBN 978-80-246-1664-3
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
Wieder einer der interessanten Rostpilze auf Farn aus der relativ kleinen Gattung Milesina Magnus 1909 die mit insgesamt 11 Arten in der Datenbank fungiworld.com erfaßt ist und von der bisher 2 Arten bildlich dokumentiert sind.Julia hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,
für heute habe ich wieder mal einen Rostpilz vorzustellen.
Es ist Milesina blechni (P. Syd. & Syd.) P. Syd. & Syd. auf dem Rippenfarn (Blechnum spicant).
Farnroste weichen wie immer etwas vom typischen Befall eines Rostpilzes ab, sie sind meist unauffällig weißlich und nur sehr selten gelb oder orange gefärbt. Unterseits der sterilen Wedel (die ohne Sori) finden sich auf rötlichen bis bräunlichen Verfärbungen der Wedel kleine grünlich weiße blasig hervortretende Uredien. Bei feuchter Witterung tritt die weiße Sporenmasse "wurmförmig" daraus aus. Die Telien sehen sehr ähnlich aus, finden sich allerdings nur an überwinternden Blättern. Die Uredosporen sind hyalin, stark stachelig, meist etwas keulig geformt, 27-30 x 16-20 µm. Die Teliosporen sind mehrzellig, glatt und farblos. Er wechselt im Frühjahr zur Tanne, kann aber auch außerhalb des Areals vorkommen (wie der Mauerrautenrost" auch).
Wie immer wünsche ich viel Erfolg bei der Nachsuche! Im Verbreitungsgebiet des Farns ist der Pilz bestimmt nicht soooo selten.
Funddaten: D, Baden-Württemberg, Lkrs. Waldshut, n Menzenschwand, w Hinterdorf, Aufstieg Herzogenhorn Richtung Scheibenlechtenmoos, verlandetes Hochmoor und Mischwald; MTB: 8114/3, ca. 1300m, 21.07.2013.
Liebe Grüße Jule
Milesina blechni (P. Sydow & H. Sydow 1903) P. Sydow & H. Sydow 1910 auf Blechnum spicant ( L. ) Roth, dem Rippenfarn ist somit der 3. Bildnachweis dieser seltenen Rostpilzgattung zu der Poelt / Zwetko dieses anmerken:
Milesina gehört zu den ursprünglichsten Gattungen der Uredinales. Die Arten wechseln, sofern sie nicht mit dem Mycel bzw. Uredosporen überdauern , zwischen Abies ( Haplophase ) und verschiedenen Farnen ( Dikaryophase ); demgemäß sind sie an den direkten Kontakt zwischen Tannen in der Baum- oder Strauchschicht und Farnen in der Bodenflora gebunden.
Sie finden sich in der Hauptsache in luftfeuchten Wäldern, ganz überwiegend in Schluchten in der montanen Stufe der Gebirge.Nach U. Braun ( 1982 ) ist die Gattung im nördlichen, stark im Rückgang begriffenen Teil des Tannenareals mit ziemlicher Sicherheit als ausgestorben zu betrachten...........
Ich werde natürlich schnellstens die Bilder in die Datenbank fungiworld.com übernehmen, um sie alle zgänglich zu machen.
Vielen Dank für dir wieder informative und brillante Präsentation des neuen Rostpilzes Milesina blechni (P. Sydow & H. Sydow 1903) P. Sydow & H. Sydow 1910 auf Blechnum spicant ( L. ) Roth, dem Rippenfarn .
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Urban, Zdenek und Marková, Jaroslava: Catalogue of rust fungi of the Czech and Slovak Republics
Published by Charles University in Prague, Karolinum Press 2009
365 Seiten First Edition
ISBN 978-80-246-1664-3
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
Detlef, der Freund der Phytoparasiten