Hallo Pilzfreunde,
bei der Exkursion der Pilzfreunde Saar-Pfalz e.V. am gestrigen Sonntag ist eine Pilzart wieder aufgetaucht die jahrzehntelang als verschollen galt.
Russula cavipes - Weisstannentäubling
Russula cavipes, der Weisstannentäubling war wohl sicherlich Fund des Tages. Er wurde aber nicht wie auf dem im Atlas der Pilze des Saarlandes eingetragenen MTB 6809/1 sondern auf 6609/1 in Bexbach/Frankenholz gefunden. Wir haben dort einen kleinen Weisstannenbestand auf schwach alkalischem Untergrund. Dort kommt auch der im Saarland ebenfalls unter RL 0 geführte Lachsreizker ( Lactarius salmonicolor ) vor.
Man kann auf obrigem Bild gut den gekammerten Stiel erkennen. Zur Rosafärbung der Trama reichten schon die Amoniakdämpfe aus. Ein Bestreichen des Fleisches mit der Chemiekalie war nicht notwendig. Der in Breitenbach erwähnte Sardellengeruch war an einem Exemplar deutlich warnehmbar, bei anderen herrschten die süsslich, fruchtigen an Stachelbeertäublinge erinnernden Geruchskomponenten vor.
War ein toller Fund, über den wir uns alle sehr gefreut haben.
Gruß
Harry
Russula cavipes im Saarland wieder aufgetaucht.
Moderator: Harry
-
Rita
Re: Russula cavipes im Saarland wieder aufgetaucht.
Hallo Harry,
Das liegt daran, daß das verwendete Reagenz NH4OH, nämlich wäßrige Lösung des Ammoniak ist, und erst die Dämpfe reinen Ammoniak darstellen (NH3 ist ein Gas).
Ich weiß nicht, welche chemischen Verbindungen bei diesem Täubling mit NH3 reagieren, aber offenbar muß reiner Ammoniak vorliegen, um die Reaktion auszulösen.
Deshalb sollte ganz einfach immer nur das Pilzstück über die geöffnete Flasche gehalten werden, dann ist die Reaktion stärker und auch schneller.
Viele liebe Grüße
Rita
Beim Bestreichen des Fleisches ist die chemische Reaktion sehr viel geringer, was wir gestern wieder festgestellt haben.Zur Rosafärbung der Trama reichten schon die Amoniakdämpfe aus. Ein Bestreichen des Fleisches mit der Chemiekalie war nicht notwendig.
Das liegt daran, daß das verwendete Reagenz NH4OH, nämlich wäßrige Lösung des Ammoniak ist, und erst die Dämpfe reinen Ammoniak darstellen (NH3 ist ein Gas).
Ich weiß nicht, welche chemischen Verbindungen bei diesem Täubling mit NH3 reagieren, aber offenbar muß reiner Ammoniak vorliegen, um die Reaktion auszulösen.
Deshalb sollte ganz einfach immer nur das Pilzstück über die geöffnete Flasche gehalten werden, dann ist die Reaktion stärker und auch schneller.
Viele liebe Grüße
Rita
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bleem
Re: Russula cavipes im Saarland wieder aufgetaucht.
Hallo
Naja, wenn der Pilz so selten ist, habt ihr ja hoffentlich ein paar Exemplare dort gelassen??
Ciao bleem
Naja, wenn der Pilz so selten ist, habt ihr ja hoffentlich ein paar Exemplare dort gelassen??
Ciao bleem
- Der Juergen
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Re: Russula cavipes im Saarland wieder aufgetaucht.
Hallo Harry,
[quote=Harry,17.10.2005, 10:36]
Der in Breitenbach erwähnte Sardellengeruch war an einem Exemplar deutlich warnehmbar, bei anderen herrschten die süsslich, fruchtigen an Stachelbeertäublinge erinnernden Geruchskomponenten vor.
[/quote]
Glückwunsch zur Wiederentdeckung. Bei uns gibt es auch vereinzelte Weisstannenparzellen (ebenfalls basisch auf Kalk), wo dieser schöne Täubling regelmäßig vokommt. Interessant ist die Literaturangabe "Sardellengeruch"; ich empfand den Geruch immer als angenehm Honigartig (und sehr dezent!).
Grüßle
Juergen
[quote=Harry,17.10.2005, 10:36]
Der in Breitenbach erwähnte Sardellengeruch war an einem Exemplar deutlich warnehmbar, bei anderen herrschten die süsslich, fruchtigen an Stachelbeertäublinge erinnernden Geruchskomponenten vor.
[/quote]
Glückwunsch zur Wiederentdeckung. Bei uns gibt es auch vereinzelte Weisstannenparzellen (ebenfalls basisch auf Kalk), wo dieser schöne Täubling regelmäßig vokommt. Interessant ist die Literaturangabe "Sardellengeruch"; ich empfand den Geruch immer als angenehm Honigartig (und sehr dezent!).
Grüßle
Juergen