Hallo Pilzfreunde,
im Wald vor meiner Haustür fand ich diesen Olivschnitzling an einer liegenden toten Buche.
Die makro- und mikroskopischen Merkmale dieser Simocybe sprechen eindeutig für S. sumptuosa den Üppigen Olivschnitzling,
Der Üppige Olivschitzling ist die größte Art in der relativ seltenen Gattung Simocybe.
Funddaten:
Makro:
Fundort: Marpingen/Härtelwald 6508.1
Einzeln auf liegendem toten Buchstamm
Hut: 38mm, braun, abgeflacht, heruntergebogener Rand, deutlich 1/3 gerieft
Lamellen: braun-beige mit Grauton, breitangewachsen bis herablaufend, Schneiden bewimpert
Stiel: 40x 3,8mm, Lamellenfarbe, verbogen, hohl, bereifte Spitze
Mikro:
Sporen: 7-8,8 x 4-5,5ym, elliptisch bis bohnenförmig, gelb, glatt,schwach pigmentiert, dickwandig
Cheilozystiden: keulig bis ausgeprägt kopfig; Pileozystiden schlank teilweise keulig bis schwach kopfig
Anmerkung:
Makroskopisch unterscheidet ihn vor allem die Hutgröße (laut Lit. bis 40-50mm) von den andern Olivschnitzlinge, die deutlich kleiner sind.
Makroskopisch hat nur S. sumptuosa deutlich kopfige Cheilozystiden (siehe Mikrofoto) und vereinzelt die am stärksten bohnenförmigen Sporen (siehe Mikrofoto).
Sporen über 9 ym wie teilweise in der Literatur angegeben habe ich keine gefunden.
Bemerkenswert ist an unserem Fund die deutliche Hutriefung (siehe Foto), die in Pilze der Schweiz nicht erwähnt wird und auf der Abbildung nicht vorhanden ist.
Im Atlas der Pilze des Saarlandes ist der Simocybe sumptuosa als sehr selten, vom Aussterben bedroht als RL1 angegeben mit 2 Einzelfunden in 35 Jahren
Bis jetzt fanden wir bei PSP Exkursionen Simocybe rubi (Dirmingen/Saarland 2003), Simocybe centunculus (Filstroff Frankr.2005) und Simocybe sumptuosa (Landstuhl/Rheinl-Pfalz- bestimmt von Andreas Gminder).
Gruß Armin
Üppiger Olivschnitzling Simocybe sumptuosa
Deutlich kopfige Cheilozystiden
Hier als Vergleich die zylindrisch- flaschenförmigen Cheilozystiden von Simocybe centunculus dem Kleinsporigen Olivschnitzling von unserem Fund 2005
Üppiger Olivschnitzling Simocybe sumptuosa
Moderator: Harry
Re: Üppiger Olivschnitzling Simocybe sumptuosa
Hallo Armin,
schöner Beitrag. Ich selbst hab´ bisher nur S. centunculus gefunden.
Alles Gute
Tomate
schöner Beitrag. Ich selbst hab´ bisher nur S. centunculus gefunden.
Alles Gute
Tomate
- Harry
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Re: Üppiger Olivschnitzling Simocybe sumptuosa
Hallo Armin,
wirklich ein bemerkenswerter Fund. Du findest aber immer die tollsten Sachen.
Gruß
Harry
wirklich ein bemerkenswerter Fund. Du findest aber immer die tollsten Sachen.
Gruß
Harry
Re: Re: Üppiger Olivschnitzling Simocybe sumptuosa
[quote=Tomate,16.08.2006, 23:03]
Hallo Armin,
schöner Beitrag. Ich selbst hab´ bisher nur S. centunculus gefunden.
Alles Gute
Tomate
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Hallo Tomate,
da kann man aber nur sicher sein, wenn man mikroskopiert hat, ansonsten sind die makroskopisch nicht so leicht auseinanderzuhalten. Zumal sich S. sumptuosa in der gängigen Literatur recht rar macht.
gruß Harald
Hallo Armin,
schöner Beitrag. Ich selbst hab´ bisher nur S. centunculus gefunden.
Alles Gute
Tomate
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Hallo Tomate,
da kann man aber nur sicher sein, wenn man mikroskopiert hat, ansonsten sind die makroskopisch nicht so leicht auseinanderzuhalten. Zumal sich S. sumptuosa in der gängigen Literatur recht rar macht.
gruß Harald
Re: Re: Üppiger Olivschnitzling Simocybe sumptuosa
[quote=zuehli,20.08.2006, 13:28]
da kann man aber nur sicher sein, wenn man mikroskopiert hat, ansonsten sind die makroskopisch nicht so leicht auseinanderzuhalten. Zumal sich S. sumptuosa in der gängigen Literatur recht rar macht.
gruß Harald
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Hallo Harald,
da hast du vollkommen recht, aber auch mikroskopisch ist es nicht so eindeutig wie manche deutsche Namen es vorgaugeln.
Laut Lit. wird der üppige Olivschnitzling S. sumptuosa auch "Großsporiger O.Schitzling und S. centunculus "Kleinsporiger Olivschnitzling" genannt.
Im Atlas der Pilze des Saarlandes (Schmitt/Derbsch) sind verschiedene Sporen Meßreihen der beiden Simocybe Sippen centunculus und sumptuosa aufgeführt, aus denen hervorgeht, dass der Größenunterschied im ungünstigsten Fall zwischen den beiden Arten im Schnitt gerade mal 1ym (Länge) und 0,5ym (Breite) liegen kann. Da sind natürlich die beiden Bezeichnungen "groß- und kleinsporig" recht fragwürdig.
Was mikroskopisch für mich eindeutig nachvollziebar war und auch in meiner Literatur (PDS 5-397 / BaWü Kriegelsteiner 4-439/ SchmittDerbsch S880) identisch beschrieben ist sind die im Foto abgebildenden kopfigen Cheilozystiden bei S. sumptuosus gegenüber den den keulig- flaschenförmigen bei S. centunculus.
Was die makroskopische Größenverhälnisse betrifft, ist centunculus laut Lit. im Schnitt kleiner als Sumptuosa, aber auch hier gibt es Überschneidungen.
Übrigens wird die von mir abgebildende Hutriefung auch (nur) bei Schmitt/Derbsch beschrieben.
Interessieren würde mich noch eine Monografie / Schlüssel zu der kleinen Gattung Simocybe. Gibt es da was in deutsch?
Gruß Armin
da kann man aber nur sicher sein, wenn man mikroskopiert hat, ansonsten sind die makroskopisch nicht so leicht auseinanderzuhalten. Zumal sich S. sumptuosa in der gängigen Literatur recht rar macht.
gruß Harald
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Hallo Harald,
da hast du vollkommen recht, aber auch mikroskopisch ist es nicht so eindeutig wie manche deutsche Namen es vorgaugeln.
Laut Lit. wird der üppige Olivschnitzling S. sumptuosa auch "Großsporiger O.Schitzling und S. centunculus "Kleinsporiger Olivschnitzling" genannt.
Im Atlas der Pilze des Saarlandes (Schmitt/Derbsch) sind verschiedene Sporen Meßreihen der beiden Simocybe Sippen centunculus und sumptuosa aufgeführt, aus denen hervorgeht, dass der Größenunterschied im ungünstigsten Fall zwischen den beiden Arten im Schnitt gerade mal 1ym (Länge) und 0,5ym (Breite) liegen kann. Da sind natürlich die beiden Bezeichnungen "groß- und kleinsporig" recht fragwürdig.
Was mikroskopisch für mich eindeutig nachvollziebar war und auch in meiner Literatur (PDS 5-397 / BaWü Kriegelsteiner 4-439/ SchmittDerbsch S880) identisch beschrieben ist sind die im Foto abgebildenden kopfigen Cheilozystiden bei S. sumptuosus gegenüber den den keulig- flaschenförmigen bei S. centunculus.
Was die makroskopische Größenverhälnisse betrifft, ist centunculus laut Lit. im Schnitt kleiner als Sumptuosa, aber auch hier gibt es Überschneidungen.
Übrigens wird die von mir abgebildende Hutriefung auch (nur) bei Schmitt/Derbsch beschrieben.
Interessieren würde mich noch eine Monografie / Schlüssel zu der kleinen Gattung Simocybe. Gibt es da was in deutsch?
Gruß Armin
Re: Üppiger Olivschnitzling Simocybe sumptuosa
Hallo Armin,Interessieren würde mich noch eine Monografie / Schlüssel zu der kleinen Gattung Simocybe. Gibt es da was in deutsch?
da kann ich Dir auch nicht viel weiterhelfen, ich habe meine Informationen zu den Arten aus PdS und dem Pilzkompendium.
Über die Gattung scheints noch nicht so viel zu geben, da steht anscheinend noch eine gescheite Bearbeitung aus.
Das "Grundwerk" scheint wohl zu sein:
Senn-Irlet, B. : Die Gattung Simocybe Karsten in Europa. Myc. Helv. 7(2), 1995
Gruß Harald