Pinselschüppling Pholiota muelleri
Moderator: Harry
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BaEd
Pinselschüppling Pholiota muelleri
Pinselschüppling Polster mit etwa 30 Exemplaren
gefunden im südlichen Schwarzwald, Nähe Schweizer Grenze an altem Buchenholz am 9.9. 2006.
Deutliche, dunkelbraun bis schwarze, aufgebogene Spitzen an den Hutschuppen.
Größe ca. 120 mm, H ca. 35 mm, polsterförmig gewölbt
Hh trocken
L gelb
LPP hellgelb
F gelb
S aufsteigend dunkel schuppig, durchmesser < 10 mm
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Harry
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Re: Pinselschüppling Pholiota muelleri
Hallo Barbara,
was macht dich so sicher dass es sich bei den abgebildeten Pilzen um Pholiota jahnii = Pholiota muelleri handelt.
Der Pilz gehört in eine Gruppe von Schüpplingen die makroskopisch nur sehr schwer auseinanderzuhalten sind. In diese Gruppe gehört auch Pholiota cerifera und Pholiota limonella. Breitenbach/Kränzlin sind der Auffassung das die Arten nur Anhand der Sporenmasse sicher untereinander abgrenzbar sind.
Ich habe bei den Dingern auch so meine Probleme und ohne Mikroskop geht da wenig.
Gruß
Harry
was macht dich so sicher dass es sich bei den abgebildeten Pilzen um Pholiota jahnii = Pholiota muelleri handelt.
Der Pilz gehört in eine Gruppe von Schüpplingen die makroskopisch nur sehr schwer auseinanderzuhalten sind. In diese Gruppe gehört auch Pholiota cerifera und Pholiota limonella. Breitenbach/Kränzlin sind der Auffassung das die Arten nur Anhand der Sporenmasse sicher untereinander abgrenzbar sind.
Ich habe bei den Dingern auch so meine Probleme und ohne Mikroskop geht da wenig.
Gruß
Harry
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BaEd
Re: Pinselschüppling Pholiota muelleri
Hallo Harry,
du hast Recht, sicher macht mich als Laie nichts. Ich hatte mich allerdings auf die Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters der Pilzberatung in Schopfheim verlassen. Ob der ältere Herr nach heutigen Maßstäben"Pilzsachverständiger" ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne halt noch Pilzberatung und Exkursionen von ambitionierten Biolehrern. Offensichtlich hat sich in den letzten 30 Jahren qualitativ viel verändert.
Ein Mikroskop steht mir leider nur sehr selten zur Verfügung und auch da wäre ich "allein" erst einmal unsicher. Das nächste Mal direkt nach Basel in die Beratung? Ob die allerdings mikroskopisch untersuchen, weiß ich nicht.
Grüße zurück Barbara
du hast Recht, sicher macht mich als Laie nichts. Ich hatte mich allerdings auf die Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters der Pilzberatung in Schopfheim verlassen. Ob der ältere Herr nach heutigen Maßstäben"Pilzsachverständiger" ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne halt noch Pilzberatung und Exkursionen von ambitionierten Biolehrern. Offensichtlich hat sich in den letzten 30 Jahren qualitativ viel verändert.
Ein Mikroskop steht mir leider nur sehr selten zur Verfügung und auch da wäre ich "allein" erst einmal unsicher. Das nächste Mal direkt nach Basel in die Beratung? Ob die allerdings mikroskopisch untersuchen, weiß ich nicht.
Grüße zurück Barbara
Re: Pinselschüppling Pholiota muelleri
Hallo Barbara,
hast Du noch eine Standortaufnahme? Ich habe Ph. jahnii bisher immer am Boden auf Holz gefunden. Die anderen Arten wachsen mehr in der Höhe.
Gruß Harald
hast Du noch eine Standortaufnahme? Ich habe Ph. jahnii bisher immer am Boden auf Holz gefunden. Die anderen Arten wachsen mehr in der Höhe.
Gruß Harald
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BaEd
Re: Pinselschüppling Pholiota muelleri
Sorry Harald - die Aufnahme war leider nicht gut genug geworden, um sie ins Netz zu stellen und in der Zwischenzeit gelöscht 
Aber wie geschrieben: Auf Buchenstumpf, wenn ich mich recht erinnere ca. eine knappe Handbreit über dem Boden. Buchte tippe ich deshalb, weil weit und breit keine andere Baumart zu sichten war.
Gruß Barbara
Aber wie geschrieben: Auf Buchenstumpf, wenn ich mich recht erinnere ca. eine knappe Handbreit über dem Boden. Buchte tippe ich deshalb, weil weit und breit keine andere Baumart zu sichten war.Gruß Barbara
Re: Pinselschüppling Pholiota muelleri
Hallo zusammen,
ich kann Harry nur zustimmen: Immerhin gibt es eine Reihe ähnlicher Schüpplings-Arten (mit gelbem, geschupptem, +- schmierigem bis schleimigem Hut), die im Feld schwer und nach Bild kaum bestimmbar sind und zu allem Verdruss von diversen Autoren unterschiedlich interpretiert/verwechselt wurden. Ich bringe nachfolgend die Daten aus HORAK (2005) [1] und füge, da einige Arten auch mit anderem Autorenzitat beschrieben werden, die Autorenzitate hinzu:
Ph. adiposa (Batsch: Fr.) P. Kumm.
-> Sp. 7,5-10 x 5-6 µm
Anm. Gerd:
Nach [2] Ph. adiposa (Fr.: Fr. 1838) --> Sp. 5-6,5 x 3-3,5 µm; Ph. adiposa ss. Jabobsson 1990 wird als Synonym von Ph. cerifera betrachtet.
Nach [3] Ph. adiposa (Batsch) Kumm. --> Sp. 6 x 3,5 µm
Nach [4] Ph. adiposa (Batsch: Fr.) P. Kumm. ---> Sp. 5,5-6,5 x 3-4 µm
Nach [5] Ph. adiposa ss. auct. non Fr. = Ph. jahnii ---> Sp. < 6(7) µm lang; Ph. adiposa ss. Fr. wird als Syn von Ph. cerifera betrachtet
Nach [6] Ph. adiposa (Fr. 1821) ---> Sp. 5-6 x 3-3,5 µm; beschreibt m. E. die Art inkl. schleimigem Stiel recht gut
Nach [7] Ph. adiposa (Fr.) Kummer ---> Sp. 5-6,5 x 3-3,5 µm
Nach [8] Ph. adiposa (Fr.) ---> Sp. 5,5-6,75 x 3,5-3,75 µm, weist darauf hin, dass Quelet wohl Ph. aurivella beschreibt
---> Wie HORAK hier auf derart große Sporen kommt ist mir schleierhaft. Sieht so aus, als ob er hier eine Sippe anspricht, die zum ?cerivella/aurivella? Komplex gehört !!!
Ph. jahnii Tjall.-Beuk. & Bas = Ph. muelleri
-> Sp. 5-7 x 3-4 µm
Anm. Gerd:
Nach [2] ---> Sp. 5-7 x 3-4 µm
Nach [3] ---> Sp. 6x3,5 µm
Nach [7] ---> Sp. 5-7 x 3-4 µm
---> Wie man ?adiposa und jahnii? aufgrund der Sporenmaße trennen kann ist mir schleierhaft. Da halte ich mich doch lieber an die makroskopischen Trennmerkmale.
Ph. lucifera (Lasch) Quél.
-> Sp. 7-9,5 x 5-6 mm
Ph. limonella (Peck) Sacc.
-> Sp. 7-8,5 x 4,5-5 µm
Ph. cerifera (P. Karst.) P. Karst. = Ph. aurivella
-> Sp. 8-11 x 5-6,5 µm
Nach [3] ---> Sp. 8 x 5 µm
Nach [6],[7] ---> Sp. 8-9 x 5-6 µm
Nach [8] ---> Sp. 9 x 5-5,5 µm
---> Die Autoren [6], [8] sind sich einig, dass diese Art die größten Sporen aufweist, und von ihnen noch ?nie am Grunde von Stämmen? beobachtet wurde.
Ph. squarrosoides (Peck) Sacc.
-> Sp. 4,5-6 x 3-3,5 µm
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Ansonsten gibt es bei den genannten Arten das Problem, dass hier verschiedene Autoren, diese Arten unterschiedlich interpretieren, teilweise synonymisieren oder schlicht verwechseln:
- ?Gerhardt (2001): Der große BLV Pilzführer? beschreibt m.E. bei Ph. adiposa ein Mix aus Ph. jahnii und Ph. adiposa, und zeigt dazu ein Bild von Ph. jahnii. Es spricht für die Sorgfalt der Autoren des Abb.-Verzeichnisses, die bei Ph. jahnii auf dieses Bild verweisen mit dem Zusatz "! = es wird ein anderer nicht synonymer Name verwendet?
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- Ph. jahnii (Pinsel-Schüppling) und Ph. adiposa (Schmieriger Buchen-Schüppling) hatte ich mehrfach in der Hand. Brauchbare makroskopische Trennmerkmale nennt schon "JAHN (1979): Pilze, die an Holzwachsen?:
- Und noch was zu den Höhenstufen (nach BW-Atlas), Aussagen zum Vorkommen in der BRD:
P. adiposa ---> (planar) kollin bis montan
P. cerifera ---> planar bis montan , selten über 850 mNN
P. jahnii ---> kollin bis montan (tieftes Nachweis 230 mNN)
Grüße
Gerd
Literatur:
[1] E. HORAK (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa
[2] G.J. KRIEGLSTEINER (2003): BW-Atlas, Bd. 4
[3] M. Bon (1988): Pareys Buch der Pilze
[4] E. GERHARDT (2001): Der große BLV-Pilzführer
[5] J. BREITENBACH & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz Bd.4
[6] A. RICKEN (1915): Die Blätterpilze (Agaricaceae)
[7] M. MOSER (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze
[8] J.E. LANGE (1935): Flora Agaricina Danica
[9] A. BOLLMAN et al. (2002) : Abbildungsverzeichnis
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ich kann Harry nur zustimmen: Immerhin gibt es eine Reihe ähnlicher Schüpplings-Arten (mit gelbem, geschupptem, +- schmierigem bis schleimigem Hut), die im Feld schwer und nach Bild kaum bestimmbar sind und zu allem Verdruss von diversen Autoren unterschiedlich interpretiert/verwechselt wurden. Ich bringe nachfolgend die Daten aus HORAK (2005) [1] und füge, da einige Arten auch mit anderem Autorenzitat beschrieben werden, die Autorenzitate hinzu:
Ph. adiposa (Batsch: Fr.) P. Kumm.
-> Sp. 7,5-10 x 5-6 µm
Anm. Gerd:
Nach [2] Ph. adiposa (Fr.: Fr. 1838) --> Sp. 5-6,5 x 3-3,5 µm; Ph. adiposa ss. Jabobsson 1990 wird als Synonym von Ph. cerifera betrachtet.
Nach [3] Ph. adiposa (Batsch) Kumm. --> Sp. 6 x 3,5 µm
Nach [4] Ph. adiposa (Batsch: Fr.) P. Kumm. ---> Sp. 5,5-6,5 x 3-4 µm
Nach [5] Ph. adiposa ss. auct. non Fr. = Ph. jahnii ---> Sp. < 6(7) µm lang; Ph. adiposa ss. Fr. wird als Syn von Ph. cerifera betrachtet
Nach [6] Ph. adiposa (Fr. 1821) ---> Sp. 5-6 x 3-3,5 µm; beschreibt m. E. die Art inkl. schleimigem Stiel recht gut
Nach [7] Ph. adiposa (Fr.) Kummer ---> Sp. 5-6,5 x 3-3,5 µm
Nach [8] Ph. adiposa (Fr.) ---> Sp. 5,5-6,75 x 3,5-3,75 µm, weist darauf hin, dass Quelet wohl Ph. aurivella beschreibt
---> Wie HORAK hier auf derart große Sporen kommt ist mir schleierhaft. Sieht so aus, als ob er hier eine Sippe anspricht, die zum ?cerivella/aurivella? Komplex gehört !!!
Ph. jahnii Tjall.-Beuk. & Bas = Ph. muelleri
-> Sp. 5-7 x 3-4 µm
Anm. Gerd:
Nach [2] ---> Sp. 5-7 x 3-4 µm
Nach [3] ---> Sp. 6x3,5 µm
Nach [7] ---> Sp. 5-7 x 3-4 µm
---> Wie man ?adiposa und jahnii? aufgrund der Sporenmaße trennen kann ist mir schleierhaft. Da halte ich mich doch lieber an die makroskopischen Trennmerkmale.
Ph. lucifera (Lasch) Quél.
-> Sp. 7-9,5 x 5-6 mm
Ph. limonella (Peck) Sacc.
-> Sp. 7-8,5 x 4,5-5 µm
Ph. cerifera (P. Karst.) P. Karst. = Ph. aurivella
-> Sp. 8-11 x 5-6,5 µm
Nach [3] ---> Sp. 8 x 5 µm
Nach [6],[7] ---> Sp. 8-9 x 5-6 µm
Nach [8] ---> Sp. 9 x 5-5,5 µm
---> Die Autoren [6], [8] sind sich einig, dass diese Art die größten Sporen aufweist, und von ihnen noch ?nie am Grunde von Stämmen? beobachtet wurde.
Ph. squarrosoides (Peck) Sacc.
-> Sp. 4,5-6 x 3-3,5 µm
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Ansonsten gibt es bei den genannten Arten das Problem, dass hier verschiedene Autoren, diese Arten unterschiedlich interpretieren, teilweise synonymisieren oder schlicht verwechseln:
- ?Gerhardt (2001): Der große BLV Pilzführer? beschreibt m.E. bei Ph. adiposa ein Mix aus Ph. jahnii und Ph. adiposa, und zeigt dazu ein Bild von Ph. jahnii. Es spricht für die Sorgfalt der Autoren des Abb.-Verzeichnisses, die bei Ph. jahnii auf dieses Bild verweisen mit dem Zusatz "! = es wird ein anderer nicht synonymer Name verwendet?
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- Ph. jahnii (Pinsel-Schüppling) und Ph. adiposa (Schmieriger Buchen-Schüppling) hatte ich mehrfach in der Hand. Brauchbare makroskopische Trennmerkmale nennt schon "JAHN (1979): Pilze, die an Holzwachsen?:
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Ph. jahnii Tjallingii & Bas | Ph. adiposa (Fr.: Fr. 1838)
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Hutschuppen | Hutschuppen
an der Basis angewachsen und | schwimmend und
an der fast schwarzen Spitze abstehend | leicht abwischbar
|
[b]Stiel +- trocken | Stiel +- schleimig[/b]
P. adiposa ---> (planar) kollin bis montan
P. cerifera ---> planar bis montan , selten über 850 mNN
P. jahnii ---> kollin bis montan (tieftes Nachweis 230 mNN)
Grüße
Gerd
Literatur:
[1] E. HORAK (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa
[2] G.J. KRIEGLSTEINER (2003): BW-Atlas, Bd. 4
[3] M. Bon (1988): Pareys Buch der Pilze
[4] E. GERHARDT (2001): Der große BLV-Pilzführer
[5] J. BREITENBACH & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz Bd.4
[6] A. RICKEN (1915): Die Blätterpilze (Agaricaceae)
[7] M. MOSER (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze
[8] J.E. LANGE (1935): Flora Agaricina Danica
[9] A. BOLLMAN et al. (2002) : Abbildungsverzeichnis
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