Noch etwas zur Kontrolle
Moderator: Harry
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BaEd
Noch etwas zur Kontrolle
Agaricus xanthoderma (?)
Zuerst dieser sehr angenehme Geruch nach Pilz und etwas Anis, die rasche Verfärbung nach gelb und dann dieser aufdringliche Geruch nach Chemie.
Einer von den: Geh`mit weg mit Täublingen ...
Geruch und Geschmack unauffällig mit den typisch spröden Blättern und dem Bruch im Stiel/ Fleisch ...
Risspilz(?) und ein völlig Überalteter, aber vielleicht noch an Hand der auffälligen Wurzel zu bestimmen.
groß, derb, Stiel hohl, Geruch unauffällig, Größe am Küchenmesser erkennbar, Lamellen weit auseinander, Hutfarbe etwas heller als auf dem Bild.
Alle Pilze von Sonntag 15.07.07 Buchenmischwald, Kalk, Lörrach.
Viele Grüße Barbara
Zuerst dieser sehr angenehme Geruch nach Pilz und etwas Anis, die rasche Verfärbung nach gelb und dann dieser aufdringliche Geruch nach Chemie.
Einer von den: Geh`mit weg mit Täublingen ...
Geruch und Geschmack unauffällig mit den typisch spröden Blättern und dem Bruch im Stiel/ Fleisch ...
Risspilz(?) und ein völlig Überalteter, aber vielleicht noch an Hand der auffälligen Wurzel zu bestimmen.
groß, derb, Stiel hohl, Geruch unauffällig, Größe am Küchenmesser erkennbar, Lamellen weit auseinander, Hutfarbe etwas heller als auf dem Bild.
Alle Pilze von Sonntag 15.07.07 Buchenmischwald, Kalk, Lörrach.
Viele Grüße Barbara
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Rita
Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo Barbara,
die Nummer 3 würde ich als Breitblättrigen Rübling bezeichnen, bin aber kein Experte
)!
LG
Rita
die Nummer 3 würde ich als Breitblättrigen Rübling bezeichnen, bin aber kein Experte
LG
Rita
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Pete Longhorn
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- Registriert: Do 3. Mai 2007, 06:43
Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo Barbara,
Nummer eins ist wohl der Karbol-Champignon (Agaricus xanthoderma), nachdem er nach Tinte/Karbol roch. Es gibt zwar weitere Champigons, die nach Karbol riechen (und alle giftig sind), aber grauer gefärbt sind. Es gibt zwar noch einen weissen, nach Karbol riechenden Champignon (Agaricus pseudopratensis var. niveus), der sich aber gut von A. xanthoderma durch den Standort unterscheiden lässt: A. xanthoderma in Wiesen, Gärten, grasigen Standorten, A. pseudopratensis var. niveus in Nadelwäldern auf Nadelstreu. Wo hast du denn deinen gefunden?
Bei dem Täubling meine ich eine graue Färbung des Stielfleisches zu erkennen. Kannst du das bestätigen?
Der letzte Pilz ist, wie Rita schon schrieb, der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla), gut zu erkennen an den entfernten, dicken Lamellen und vor allem den Myzelsträngen an der Stielbasis.
Schöne Grüße
Gernot
Nummer eins ist wohl der Karbol-Champignon (Agaricus xanthoderma), nachdem er nach Tinte/Karbol roch. Es gibt zwar weitere Champigons, die nach Karbol riechen (und alle giftig sind), aber grauer gefärbt sind. Es gibt zwar noch einen weissen, nach Karbol riechenden Champignon (Agaricus pseudopratensis var. niveus), der sich aber gut von A. xanthoderma durch den Standort unterscheiden lässt: A. xanthoderma in Wiesen, Gärten, grasigen Standorten, A. pseudopratensis var. niveus in Nadelwäldern auf Nadelstreu. Wo hast du denn deinen gefunden?
Bei dem Täubling meine ich eine graue Färbung des Stielfleisches zu erkennen. Kannst du das bestätigen?
Der letzte Pilz ist, wie Rita schon schrieb, der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla), gut zu erkennen an den entfernten, dicken Lamellen und vor allem den Myzelsträngen an der Stielbasis.
Schöne Grüße
Gernot
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Thomas B.
Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo Barbara
Da du anfänglich von einem "Anisgeuch" berichtest, halte ich deinen Champignon nicht für einen Karbolchampignon, (was aber keine Essensfreigabe bedeutet!!!)
Dein Täubling dürfte der Ockertäubling sein, ein sehr häufiger Pilz, der aber nicht ganz zum Kalk paßt
und bei dem dritten stimme ich meinen Vorgängern zu. Die Rizomorphen (Schnürsenkel) an der Stielbasis sind meist ein untrügliches Zeichen..
Gruß Thomas
Da du anfänglich von einem "Anisgeuch" berichtest, halte ich deinen Champignon nicht für einen Karbolchampignon, (was aber keine Essensfreigabe bedeutet!!!)
Dein Täubling dürfte der Ockertäubling sein, ein sehr häufiger Pilz, der aber nicht ganz zum Kalk paßt
und bei dem dritten stimme ich meinen Vorgängern zu. Die Rizomorphen (Schnürsenkel) an der Stielbasis sind meist ein untrügliches Zeichen..
Gruß Thomas
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Pete Longhorn
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Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo Thomas,
ich persönlich finde es wahrscheinlicher, dass der Karbol-Champignon nach Anis riecht, wie dass ein nach Anis riechender Pilz nach Karbol riecht
. Klingt jetzt vielleicht etwas blöd, ist aber wirklich so. Der Geruch vom Karbol-Champignon nach Tinte ist schließlich nicht immer ausgeprägt und vielleicht riecht er in diesem Falle leicht nach Anis (kann ich nicht beurteilen, meine Funde rochen immer deutlich nach Tinte). Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass ein nach Anis riechender Pilz plötzlich einen Tintengeruh bekommt.
Schöne Grüße
Gernot
ich persönlich finde es wahrscheinlicher, dass der Karbol-Champignon nach Anis riecht, wie dass ein nach Anis riechender Pilz nach Karbol riecht
Schöne Grüße
Gernot
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BaEd
Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo,
drei dürfte klar sein ...
Beim Täubling hatte ich an Russula solaris gedacht. Was man leider nicht auf den Bildern sieht, dachte ich hätte es aufgenommen, der Hutrand war leicht gerieft, da würde Standort Buchen passen, aber Stiel ? Hier auf den Bildern (Buch) ist der Stiel zur Basis deutlich verdickt, weiß aber nicht ob das wichtig ist. Muss mal schauen, ob ich noch ein trockenes Stück Hut finde.
Champignon: Ist mir letztes Jahr schon einmal mit "Wiesenchampignons" geschehen.
Hatte eine gute Hand voll hier in einer Anlage gefunden und rochen recht lecker- eben dieser typische Anisegerling Geruch. Lamellen waren auch wunderschön rosa.
Auch bei diesen verflüchtigte sich der angenehme Geruch sehr schnell, auch diese wurden bei Druck gilbend, besonders an der Basis im Schnitt und der unangenehme Gerüch wurde immer deutlicher. So als würden sie ganz schnell verderben, was aber nicht ihrem äußeren Zustand entsprach. Lamellen gingen erst am anderen Tag von rosa nach -> braun ->schwarz.
Sie werden höchst wahrscheinlich dieses Jahr wieder auftauchen. Der Geruch lässt sich am besten mit völlig überalterten Zuchtchampignons aus dem Supermarkt vergleichen, die in diesen Plastik Schachteln mit Folie eingeschweißt sind. Diesen Packungen entsteigt auch so ein gasiger Geruch. Bei beiden in diesem und im letzten Jahr war der Geruch zwar nicht so schlimm oder kräftig, aber unangenehm / durchdringend. Ich habe keinen davon gegessen- zu unappetitlich, nicht einladend.
Leider sind die Bilder aus dem letzten Jahr durch meinen Datenverlust mit futsch.
Danke und Grüße Barbara
drei dürfte klar sein ...
Beim Täubling hatte ich an Russula solaris gedacht. Was man leider nicht auf den Bildern sieht, dachte ich hätte es aufgenommen, der Hutrand war leicht gerieft, da würde Standort Buchen passen, aber Stiel ? Hier auf den Bildern (Buch) ist der Stiel zur Basis deutlich verdickt, weiß aber nicht ob das wichtig ist. Muss mal schauen, ob ich noch ein trockenes Stück Hut finde.
Champignon: Ist mir letztes Jahr schon einmal mit "Wiesenchampignons" geschehen.
Hatte eine gute Hand voll hier in einer Anlage gefunden und rochen recht lecker- eben dieser typische Anisegerling Geruch. Lamellen waren auch wunderschön rosa.
Auch bei diesen verflüchtigte sich der angenehme Geruch sehr schnell, auch diese wurden bei Druck gilbend, besonders an der Basis im Schnitt und der unangenehme Gerüch wurde immer deutlicher. So als würden sie ganz schnell verderben, was aber nicht ihrem äußeren Zustand entsprach. Lamellen gingen erst am anderen Tag von rosa nach -> braun ->schwarz.
Sie werden höchst wahrscheinlich dieses Jahr wieder auftauchen. Der Geruch lässt sich am besten mit völlig überalterten Zuchtchampignons aus dem Supermarkt vergleichen, die in diesen Plastik Schachteln mit Folie eingeschweißt sind. Diesen Packungen entsteigt auch so ein gasiger Geruch. Bei beiden in diesem und im letzten Jahr war der Geruch zwar nicht so schlimm oder kräftig, aber unangenehm / durchdringend. Ich habe keinen davon gegessen- zu unappetitlich, nicht einladend.
Leider sind die Bilder aus dem letzten Jahr durch meinen Datenverlust mit futsch.
Danke und Grüße Barbara
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Thomas B.
Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo zusammen
@Pete: War ja auch nur eine Einschätzung von mir. Nicht daß ich jetzt Haare spalten möchte, aber von einem Geruch nach Karbol oder Tinte schrieb Barbara nichts.
Champignon:
Gilben tut nicht nur der Karbolchampignon, sondern auch die sogenannten Anisegerlinge (u. a. A. arvensis, A. essettei), und das tun sie manchmal ganz beachtlich!
Also bleibts für mich dabei: kein xanthoderma
Grüße von Thomas
@Pete: War ja auch nur eine Einschätzung von mir. Nicht daß ich jetzt Haare spalten möchte, aber von einem Geruch nach Karbol oder Tinte schrieb Barbara nichts.
@Barbara:Zuerst dieser sehr angenehme Geruch nach Pilz und etwas Anis, die rasche Verfärbung nach gelb und dann dieser aufdringliche Geruch nach Chemie.
R.solaris ist daß sicher nicht, für mich bleibt das ochroleuca. Der etwas dickliche, grauende Stiel paßt gut dazu.Beim Täubling hatte ich an Russula solaris gedacht.
Champignon:
"Wiesenchampignons" gehören zu den rötenden Champignons und riechen nicht nach Anis.Ist mir letztes Jahr schon einmal mit "Wiesenchampignons" geschehen.
Hatte eine gute Hand voll hier in einer Anlage gefunden und rochen recht lecker- eben dieser typische Anisegerling Geruch.
Gilben tut nicht nur der Karbolchampignon, sondern auch die sogenannten Anisegerlinge (u. a. A. arvensis, A. essettei), und das tun sie manchmal ganz beachtlich!
Ich weiß, mit dem Geruch ist´s immer so eine Sache, aber der Geruch des Karbolchampignon läßt sich m.E. damit überhaupt nicht vergleichen. Mich erinnert er immer an Krankenhaus.Der Geruch lässt sich am besten mit völlig überalterten Zuchtchampignons aus dem Supermarkt vergleichen, die in diesen Plastik Schachteln mit Folie eingeschweißt sind.
Also bleibts für mich dabei: kein xanthoderma
Grüße von Thomas
- Dedimyk
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Re: Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo Thomas,
[quote=Thomas B.,20.07.2007, 01:21]
Hallo zusammen
Gilben tut nicht nur der Karbolchampignon, sondern auch die sogenannten Anisegerlinge (u. a. A. arvensis, A. essettei), und das tun sie manchmal ganz beachtlich!
Grüße von Thomas
[/quote]
ich möchte nicht als Klugsch.. wirken, aber der Karbolchampignon gilbt nicht, sondern läuft an der Schnittstelle der Basis leuchtend chromgelb an ( an Druckstellen natürlich auch ) , neben dem nicht immer vorhandenen Geruch das einzig echte Erkennungszeichen.
Gerade dieses intensive Chromgelb weist keiner der gilbenden Champignons aus.
Da bei Barbaras durchgeschnittenem Champignon das fehlt, glaube ich ebenfalls nicht an einen Karbolchampignon.
Herzliche Grüße Detlef
[quote=Thomas B.,20.07.2007, 01:21]
Hallo zusammen
Gilben tut nicht nur der Karbolchampignon, sondern auch die sogenannten Anisegerlinge (u. a. A. arvensis, A. essettei), und das tun sie manchmal ganz beachtlich!
Grüße von Thomas
[/quote]
ich möchte nicht als Klugsch.. wirken, aber der Karbolchampignon gilbt nicht, sondern läuft an der Schnittstelle der Basis leuchtend chromgelb an ( an Druckstellen natürlich auch ) , neben dem nicht immer vorhandenen Geruch das einzig echte Erkennungszeichen.
Gerade dieses intensive Chromgelb weist keiner der gilbenden Champignons aus.
Da bei Barbaras durchgeschnittenem Champignon das fehlt, glaube ich ebenfalls nicht an einen Karbolchampignon.
Herzliche Grüße Detlef
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Pete Longhorn
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Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo zusammen,
:. Tut mir leid, ich habe mir irgendwie immer eingebildet, dass sie was von Tinte schrieb. Entschuldigt bitte die Verwirrung :bash:.
Also in diesem Falle kommt für mich auch kein Karbol-Champigon in Frage, zumal ich auch schon an silvicola und essettei einen leicht stechenden "Krankenhausgeruch" feststellen konnte. Und wie Thomas schon schrieb, stehen A. silvicola, A. essettei und A. arvensis A. xanthoderma im Gilben um nichts nach, im Gegenteil, manchmal meint man aufgrund des überall gelb verfärbenden Fruchtkörpers, dass die sich sogar noch stärker verfärben.
Zum Täubling: Für mich kommen da aufgrund des grauenden Stieles R. ochroleuca und R. claroflava in Frage, wobei man, um sicher gehen zu können folgende Fragen beantworten müsste:
(1) Verfärbt sich das Fleisch im Schnitt gräulich oder nicht?
(2) Kommt außer einer Buche noch eine Birke als Mykorhizzabaum in Frage?
(3) War der Standort moorig/sumpfig oder trocken?
Schöne Grüße
Gernot
du hast vollkommen rechtNicht daß ich jetzt Haare spalten möchte, aber von einem Geruch nach Karbol oder Tinte schrieb Barbara nichts.
Also in diesem Falle kommt für mich auch kein Karbol-Champigon in Frage, zumal ich auch schon an silvicola und essettei einen leicht stechenden "Krankenhausgeruch" feststellen konnte. Und wie Thomas schon schrieb, stehen A. silvicola, A. essettei und A. arvensis A. xanthoderma im Gilben um nichts nach, im Gegenteil, manchmal meint man aufgrund des überall gelb verfärbenden Fruchtkörpers, dass die sich sogar noch stärker verfärben.
Zum Täubling: Für mich kommen da aufgrund des grauenden Stieles R. ochroleuca und R. claroflava in Frage, wobei man, um sicher gehen zu können folgende Fragen beantworten müsste:
(1) Verfärbt sich das Fleisch im Schnitt gräulich oder nicht?
(2) Kommt außer einer Buche noch eine Birke als Mykorhizzabaum in Frage?
(3) War der Standort moorig/sumpfig oder trocken?
Schöne Grüße
Gernot
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BaEd
Re: Noch etwas zur Kontrolle
1) Keine Verfärbung nach dem Anschnitt
2) Buchen, Tannen, im Umkreis ca. 300 m Kiefern, Eichen aber keine Birke!
3) Standort Südhang Dinkelberg, warm, Kalk (Muschelkalk), so ist es hier
angegeben Keuper / Lias und viele Dolinen.
Der Wald ist nass, weil es hier die letzten Monate viel geregnet hat, aber
ganz sicher nicht moorig.
V G Barbara
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Pete Longhorn
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Re: Noch etwas zur Kontrolle
Hallo Barbara,
danke für die zusätzlichen Informationen! Den Täubling kannst du also als Russlua ochroleuca (Ockerfarbener Täubling/Ocker-Täubling) ablegen.
Schöne Grüße
Gernot
danke für die zusätzlichen Informationen! Den Täubling kannst du also als Russlua ochroleuca (Ockerfarbener Täubling/Ocker-Täubling) ablegen.
Schöne Grüße
Gernot
Re: Noch etwas zur Kontrolle
Ich auch nicht!glaube ich ebenfalls nicht an einen Karbolchampignon.
Schade daß man nicht den Pilz von außen sieht, weil auch schon die Hutform und -farbe Anhaltspunkte geben kann.
Ansonsten hat der mir überhaupt nicht die Statur eines Karbolchampignons.
Gruß Harald