Rostpilz an Scharbockskraut
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Rostpilz an Scharbockskraut
Liebe Pilzfreunde,
am Samstag ist mir auf einem Spaziergang in der Nähe von Bad Oldesloe in einem begrenzten Gehölzstreifen mit durchfließendem Bach aufgefallen, dass einige Laubblätter vom Scharbockskraut Ranunculus ficaria braune Flecken aufwiesen. Auch durch dieses Forum wurde ich etwas sensiblisiert für die Phytoparasiten - allerdings erstmals im vergangenen Jahr auf einer Pilzexkursion, bei der Lothar Krieglsteiner uns Teilnehmer Puccinia punctiformis gezeigt hat.
Bild 1: So schön kann ein Rostpilz in der Natur aufgenommen sein! Bild 3: Die Pilze wachsen zunehmend zu einer +/- kompakten Fläche zusammen. Bild 4: Mit weiterem Ausbreiten des Befalls kräuseln sich die Blätter, und die gelben Entfärbungen werden zunehmend grau. Insbesondere die Blattadern verfärben grau bis dunkelgrau, auch über den sichtbaren Bereich des Befalls hinaus. Bild 5: Detailaufnahme von Bild 4 Bild 6: erst spät wird auch die Blattunterseite von sichtbaren Pilzrasen überwuchert, hier ist die großflächige Verdunkelung der Blattadern gut sichtbar. Zu diesem Thema habe ich übehaupt keine Literatur - ich bin sowieso mehr der große Insektenfreund -, und so stützt sich das zuvor Beschriebene einzig und allein auf meine Beobachtung.
Eine Vermutung von mir ist, dass die Dunkelfärbung der Blattadern dadurch entsteht, dass der Pilz die Wasserleitfähigkeit unterbindet und so die Zellen nekrotisieren (falls man das im Pflanzenbereich so nennt, ich kenne den Begriff "Nekrose" aus der Humanmedizin).
Mit den Suchbegriffen "Rostpilz + Scharbockskraut" bin ich erstaunlich schnell fündig geworden. Bei Pflanzengallen.de ist genau dieses Schadbild zu sehen, und deshalb wage ich die Bestimmung Rostpilz Uromyces ficariae an Scharbockskraut Ranunculus ficaria. So viele Möglichkeiten gibt es an Scharbockskraut ja (offensichtlich) nicht.
Last but not least:
Funddaten: Schleswig-Holstein, Kreis Stormarn, 23858 Steinfeld. MTB 2128/4/14.
Beleg vorhanden.
Die online-Pilzkartierung weist 18 kartierte Funde auf, aber die Anzahl der Web-Suchergebnisse suggiert eher, dass es eine relativ häufige Rostpilzart ist, die unbeachtet bleibt oder für deren Kartierung sich kaum jemand interessiert.
Ich würde den Fund jedoch kartieren wollen, vielleicht kann jemand die Bestimmung bestätigen?
Bild 1 = Freilandaufnahme mit 105 Makrotele
Bild 2 - 6 = Studioaufnahmen am Beleg mit 50 Makro + Ringblitz
Hätte nicht gedacht, dass ich mal etwas über Rostpilze in einem Forum schreiben würde... man lernt nicht aus, wenn man neugierig genug ist.
Liebe Grüße Sabine
am Samstag ist mir auf einem Spaziergang in der Nähe von Bad Oldesloe in einem begrenzten Gehölzstreifen mit durchfließendem Bach aufgefallen, dass einige Laubblätter vom Scharbockskraut Ranunculus ficaria braune Flecken aufwiesen. Auch durch dieses Forum wurde ich etwas sensiblisiert für die Phytoparasiten - allerdings erstmals im vergangenen Jahr auf einer Pilzexkursion, bei der Lothar Krieglsteiner uns Teilnehmer Puccinia punctiformis gezeigt hat.
Bild 1: So schön kann ein Rostpilz in der Natur aufgenommen sein! Bild 3: Die Pilze wachsen zunehmend zu einer +/- kompakten Fläche zusammen. Bild 4: Mit weiterem Ausbreiten des Befalls kräuseln sich die Blätter, und die gelben Entfärbungen werden zunehmend grau. Insbesondere die Blattadern verfärben grau bis dunkelgrau, auch über den sichtbaren Bereich des Befalls hinaus. Bild 5: Detailaufnahme von Bild 4 Bild 6: erst spät wird auch die Blattunterseite von sichtbaren Pilzrasen überwuchert, hier ist die großflächige Verdunkelung der Blattadern gut sichtbar. Zu diesem Thema habe ich übehaupt keine Literatur - ich bin sowieso mehr der große Insektenfreund -, und so stützt sich das zuvor Beschriebene einzig und allein auf meine Beobachtung.
Eine Vermutung von mir ist, dass die Dunkelfärbung der Blattadern dadurch entsteht, dass der Pilz die Wasserleitfähigkeit unterbindet und so die Zellen nekrotisieren (falls man das im Pflanzenbereich so nennt, ich kenne den Begriff "Nekrose" aus der Humanmedizin).
Mit den Suchbegriffen "Rostpilz + Scharbockskraut" bin ich erstaunlich schnell fündig geworden. Bei Pflanzengallen.de ist genau dieses Schadbild zu sehen, und deshalb wage ich die Bestimmung Rostpilz Uromyces ficariae an Scharbockskraut Ranunculus ficaria. So viele Möglichkeiten gibt es an Scharbockskraut ja (offensichtlich) nicht.
Last but not least:
Funddaten: Schleswig-Holstein, Kreis Stormarn, 23858 Steinfeld. MTB 2128/4/14.
Beleg vorhanden.
Die online-Pilzkartierung weist 18 kartierte Funde auf, aber die Anzahl der Web-Suchergebnisse suggiert eher, dass es eine relativ häufige Rostpilzart ist, die unbeachtet bleibt oder für deren Kartierung sich kaum jemand interessiert.
Ich würde den Fund jedoch kartieren wollen, vielleicht kann jemand die Bestimmung bestätigen?
Bild 1 = Freilandaufnahme mit 105 Makrotele
Bild 2 - 6 = Studioaufnahmen am Beleg mit 50 Makro + Ringblitz
Hätte nicht gedacht, dass ich mal etwas über Rostpilze in einem Forum schreiben würde... man lernt nicht aus, wenn man neugierig genug ist.
Liebe Grüße Sabine
- Dateianhänge
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- 2. 2009-04-25 #3599-w Rostpilz Uromyces ficariae an Scharbockskraut.jpg (148.16 KiB) 3508 mal betrachtet
EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2009:04:25 17:50:39Bild aufgenommen am/um:Sa 25. Apr 2009, 15:50Brennweite:50 mmBelichtungszeit:1/80 SekBlendenwert:f/8ISO:400Blitz:Blitz ausgelöst, Erzwungener BlitzmodusKamera-Hersteller:SONYKamera-Modell:DSLR-A200Belichtungsmodus:BlendenvorwahlBelichtungskorrektur:10/10 EVBelichtungsmessung:Spot
Zuletzt geändert von mykologicus am Mo 27. Apr 2009, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße Sabine
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Der Mensch muss sich in die Natur schicken;
aber er will, dass sie sich in ihn schicken soll.
Immanuel Kant (1724 - 1804)
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Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Hallo Sabine,
ich denke es handelt sich um den Rostpilz Uromyces ficariae. Er bildet als einziger der drei an Scharbockskraut vorkommenden Rostpilzarten die braunen Teliosporenlager aus und verbleibt auch während seines ganzen Entwicklungszykluses auf dem Scharbockskraut. Die beiden andern bilden an Scharbockskraut nur die orangefarbenen Aezien aus und vollenden das Telienstadium auf anderen Wirten.
Ich hoffe ich habe das einigermaßen richtig dargestellt. Detlef oder Julia werden sich sicherlich noch zu deinem Beitrag melden und eventuelle Fehler meinerseits korrigieren.
Gruß
Harry
PS: du kannst die Bilder nach dem Hochladen mit der Schaltfläsche " im Beitrag anzeigen " auch direkt unter deinen Anmerkungen zum Bild einfügen. Das ganze ist dann etwas übersichtlicher.
ich denke es handelt sich um den Rostpilz Uromyces ficariae. Er bildet als einziger der drei an Scharbockskraut vorkommenden Rostpilzarten die braunen Teliosporenlager aus und verbleibt auch während seines ganzen Entwicklungszykluses auf dem Scharbockskraut. Die beiden andern bilden an Scharbockskraut nur die orangefarbenen Aezien aus und vollenden das Telienstadium auf anderen Wirten.
Ich hoffe ich habe das einigermaßen richtig dargestellt. Detlef oder Julia werden sich sicherlich noch zu deinem Beitrag melden und eventuelle Fehler meinerseits korrigieren.
Gruß
Harry
PS: du kannst die Bilder nach dem Hochladen mit der Schaltfläsche " im Beitrag anzeigen " auch direkt unter deinen Anmerkungen zum Bild einfügen. Das ganze ist dann etwas übersichtlicher.
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
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Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Hallo Harry,
vielen Dank für deinen Hinweis, wie die Bilder direkt im Beitrag gezeigt werden können. Diese Schaltfläche habe ich bisher tatsächlich immer übersehen. Ist so wirklich übersichtlicher.
Toll dass du bestätigen kannst, was ich bezgl. der Bestimmung schon vermutete. Aezien und Telienstadium habe ich bisher noch nie gehört.
Liebe Grüße Sabine
vielen Dank für deinen Hinweis, wie die Bilder direkt im Beitrag gezeigt werden können. Diese Schaltfläche habe ich bisher tatsächlich immer übersehen. Ist so wirklich übersichtlicher.
Toll dass du bestätigen kannst, was ich bezgl. der Bestimmung schon vermutete. Aezien und Telienstadium habe ich bisher noch nie gehört.
Liebe Grüße Sabine
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Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Hallo Sabine,
Deine Bestimmung ist absolut korrekt.
Harry hat ja schon darauf hingewiesen, daß es 3 Rostpilzarten auf dem Scharbockskraut Ranunculus ficaria gibt.
In diesem Beitrag habe ich mal die makroskopischen Unterschiede aufgezeigt, kannst ja mal nachlesen:
viewtopic.php?f=14&t=444&hilit=ranunculus
Gruß Detlef
Deine Bestimmung ist absolut korrekt.
Harry hat ja schon darauf hingewiesen, daß es 3 Rostpilzarten auf dem Scharbockskraut Ranunculus ficaria gibt.
In diesem Beitrag habe ich mal die makroskopischen Unterschiede aufgezeigt, kannst ja mal nachlesen:
viewtopic.php?f=14&t=444&hilit=ranunculus
Gruß Detlef
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
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Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Hallo Detlef,
herzlichen Dank für deine Bestätigung. Die Informationen in dem anderen Beitrag habe ich gelesen. Das scheint ausnahmsweise mal recht einfach zu sein diese Art zu bestimmen, ohne groß das (nicht vorhandene) Mikroskop bemühen zu müssen. Interessant ist für mich und auch neu, dass es Pilze gibt, die zur Überwinterung den Wirt wechseln.
Liebe Grüße Sabine
herzlichen Dank für deine Bestätigung. Die Informationen in dem anderen Beitrag habe ich gelesen. Das scheint ausnahmsweise mal recht einfach zu sein diese Art zu bestimmen, ohne groß das (nicht vorhandene) Mikroskop bemühen zu müssen. Interessant ist für mich und auch neu, dass es Pilze gibt, die zur Überwinterung den Wirt wechseln.
Liebe Grüße Sabine
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Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Hallo Sabine und natürlich alle Phytoparasitenfreunde,
Deine von mir rotmarkierte Aussage ist so nicht ganz richtig, wie Du nachfolgend entnehmen kannst und zur Verdeutlichung der komplizierten Lebensweise der Rostpilze hier für Alle nochmal die Daten und Fakten zur Entwicklung von Rostpilzen:
Es gibt Rostpilze, die durchlaufen ihre komplette Entwicklung mit 0-Pyknien, I-Aezien, II-Uredien und III-Telien auf nur einem Wirt und überwintern natürlich mit den III-Telien auf diesem Wirt ( dabei verkürzen einige Arten die Entwicklung sogar durch Weglassen bestimmter Sporenformen ).
Dann gibt es eine große Anzahl Rostpilze, die beginnen ihre Entwicklung mit 0-Pyknien und I-Aezien auf einem sogenannten Haplonten ( Aezienwirt, auch Zwischenwirt genannt ) und wechseln dann auf einen sogenannten Dikaryophyten ( Telienwirt, auch Hauptwirt genannt ) und bilden dort II-Uredien und III-Telien ) aus. Auch hier überwintert der Rostpilz mit den Telien, aber eben auf dem Dikaryophyten.
Die Wirtswechsel zeichnen sich dadurch aus, daß sie im System der Pflanzen, oft weit entfernt von einander stehen, also nicht verwandt sind ( z.B. ein Gras und ein Baum ).
Der Wirtswechsel zwischen nicht verwandten Pflanzenarten bei den Rostpilzen ist im gesamten Pilzreich einmalig.
Zur vollständigen Entwicklung eines Rostpilzes gehören die folgenden fünf verschiedenen Sporenformen:
0 - Pyknosporen, gebildet in Pyknien
I - Aeziosporen, gebildet in den Aezien
II - Uredo- oder Urediniosporen, gebildet in den Uredien
III - Telio- oder Teleutosporen, gebildet in den Telien
IV - Basidiosporen, gebildet an Basidien auf III-Telien
Die nur kurzzeitig gebildeten IV - Basidiosporen bleiben in Erklärungen meist unberücksichtig, lediglich bei einigen speziellen Gattungen erwähnt ( z. B. Endophyllum ).
Ich hoffe damit etwas Licht in die Rostpilzentwicklung gebracht und das Interesse an diesen zum Teil wirklich außergewöhnlichen Phytoparasiten geweckt zu haben.
Herzliche Grüße Detlef
prima, daß Dir der Beitrag weitergeholfen hat.mykologicus hat geschrieben:Hallo Detlef,
herzlichen Dank für deine Bestätigung. Die Informationen in dem anderen Beitrag habe ich gelesen. Das scheint ausnahmsweise mal recht einfach zu sein diese Art zu bestimmen, ohne groß das (nicht vorhandene) Mikroskop bemühen zu müssen. Interessant ist für mich und auch neu, dass es Pilze gibt, die zur Überwinterung den Wirt wechseln.
Liebe Grüße Sabine
Deine von mir rotmarkierte Aussage ist so nicht ganz richtig, wie Du nachfolgend entnehmen kannst und zur Verdeutlichung der komplizierten Lebensweise der Rostpilze hier für Alle nochmal die Daten und Fakten zur Entwicklung von Rostpilzen:
Es gibt Rostpilze, die durchlaufen ihre komplette Entwicklung mit 0-Pyknien, I-Aezien, II-Uredien und III-Telien auf nur einem Wirt und überwintern natürlich mit den III-Telien auf diesem Wirt ( dabei verkürzen einige Arten die Entwicklung sogar durch Weglassen bestimmter Sporenformen ).
Dann gibt es eine große Anzahl Rostpilze, die beginnen ihre Entwicklung mit 0-Pyknien und I-Aezien auf einem sogenannten Haplonten ( Aezienwirt, auch Zwischenwirt genannt ) und wechseln dann auf einen sogenannten Dikaryophyten ( Telienwirt, auch Hauptwirt genannt ) und bilden dort II-Uredien und III-Telien ) aus. Auch hier überwintert der Rostpilz mit den Telien, aber eben auf dem Dikaryophyten.
Die Wirtswechsel zeichnen sich dadurch aus, daß sie im System der Pflanzen, oft weit entfernt von einander stehen, also nicht verwandt sind ( z.B. ein Gras und ein Baum ).
Der Wirtswechsel zwischen nicht verwandten Pflanzenarten bei den Rostpilzen ist im gesamten Pilzreich einmalig.
Zur vollständigen Entwicklung eines Rostpilzes gehören die folgenden fünf verschiedenen Sporenformen:
0 - Pyknosporen, gebildet in Pyknien
I - Aeziosporen, gebildet in den Aezien
II - Uredo- oder Urediniosporen, gebildet in den Uredien
III - Telio- oder Teleutosporen, gebildet in den Telien
IV - Basidiosporen, gebildet an Basidien auf III-Telien
Die nur kurzzeitig gebildeten IV - Basidiosporen bleiben in Erklärungen meist unberücksichtig, lediglich bei einigen speziellen Gattungen erwähnt ( z. B. Endophyllum ).
Ich hoffe damit etwas Licht in die Rostpilzentwicklung gebracht und das Interesse an diesen zum Teil wirklich außergewöhnlichen Phytoparasiten geweckt zu haben.
Herzliche Grüße Detlef
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
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Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Hallo Detlef, guten Abend,
ich danke dir für deine Ausführungen, muss aber gestehen, dass ich erstmal einige Begriffe für mich recherchieren muss, um wirklich alle auch nur halbwegs zur verstehen. Die Begriffe "Pyknien" etc. habe ich noch nie gehört. Ich melde mich aber nochmal dazu.
Liebe Grüße Sabine
ich danke dir für deine Ausführungen, muss aber gestehen, dass ich erstmal einige Begriffe für mich recherchieren muss, um wirklich alle auch nur halbwegs zur verstehen. Die Begriffe "Pyknien" etc. habe ich noch nie gehört. Ich melde mich aber nochmal dazu.
Liebe Grüße Sabine
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Der Mensch muss sich in die Natur schicken;
aber er will, dass sie sich in ihn schicken soll.
Immanuel Kant (1724 - 1804)
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Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Hallo Detlef,
hier bin ich wieder. Ich habe mir deine "Unterrichtseinheit" zu den Rostpilzen zu Gemüte geführt.
Eine Nachfrage hätte ich bitte noch:
Liebe Grüße Sabine
hier bin ich wieder. Ich habe mir deine "Unterrichtseinheit" zu den Rostpilzen zu Gemüte geführt.
Ehrlich gesagt: jein mit starker Tendenz zum Nein. Ich habe die einzelnen Begriffe in Wikipedia gesucht und einen ausführlichen Beitrag über Rostpilze und deren Entwicklung gefunden. Aber er ist so stark mit weiteren Fachbegriffen gespickt, die ich auch nicht kenne, dass ich nicht glaube, das auch nur annähernd verstanden zu haben. Was ich glaube verstanden zu haben ist, dass die Rostpilze bis zu 5 verschiedene Entwicklungsstadien durchlaufen und dabei manche den Wirt wechseln. Z.B. weil sie beim anderen Wirt dickere Zellwände ausbilden und vor Frost besser geschützt zu sein. Was ich überhaupt nicht verstehe: wie kommen die denn von einem zum anderen Wirt? Über die eine Sporenart, die sich mit dem Wind verbreitet und auf dem Wirt Nr. 2 landet? Und zurück mit der auf Wirt 2 gebildeten Sporen, die wiederum mit dem Wind zurück zu Wirt 1 getragen werden? Sorry dass ich das so unfachmännisch ausdrücke.Ich hoffe damit etwas Licht in die Rostpilzentwicklung gebracht...
Im Prinzip ja, aber ich glaube nicht, dass ich allzu tief in dieses Thema einsteigen werde. Eher auf dem Niveau, Phytoparasiten - egal ob von Pilzen oder Insekten erzeugt - zu bemerken und zu fotografieren und anschließend herausfinden, was ich da gefunden habe. Ich habe seit einem Jahr Zeit, mich diesen Natur-Themen intensiv zu widmen, aber da ich nicht Biologie studiert habe, bin ich seit einem Jahr täglich dabei, zu lernen, lernen, lernen. Insbesondere interessieren mich Insekten und dort speziell Falter + Nachtfalter. Da gibt es schon "Grenzberührungen": die Nachtfalterfamilie der Wickler, auch Blattroller genannt, verpuppen sich in eingerollten/aufgerollten Blatträndern. Damit sind sie zwar keine Phytoparasiten, aber ein so gerolltes Blatt könnte auf den ersten Blick wie geschädigt aussehen. Gerade heute habe ich beim Überprüfen einer Sache bezüglich eines Raupenfundes einige Gallen an Bäumen gefunden, die mir bisher noch nicht aufgefallen sind.... und das Interesse an diesen zum Teil wirklich außergewöhnlichen Phytoparasiten geweckt zu haben.
Eine Nachfrage hätte ich bitte noch:
Ist die Vermutung richtig?Eine Vermutung von mir ist, dass die Dunkelfärbung der Blattadern dadurch entsteht, dass der Pilz die Wasserleitfähigkeit unterbindet und so die Zellen nekrotisieren (falls man das im Pflanzenbereich so nennt, ich kenne den Begriff "Nekrose" aus der Humanmedizin).
Liebe Grüße Sabine
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Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Hallo Sabine,
---> Ich habe auch tagelang darüber gebrütet, bis ich wenigstens das "Grundprinzip" eines "wirtwechselten Rostpilzes" verstanden habe.
---> Schau einmal bei ERIC; da habe ich (und extra für dich!!! etwas überarbeitet) das Wichtigste zusammengetragen.
-. Ich hoffe, dass dir meine Notizen helfen, einen Einstieg in das "Sexualleben" der Rostpilze zu finden. Ist (für mich im nachhinein) doch nicht so schwer, wenn man zuerst die "Verbreitungsmechanismen" von "wirtswechselnden Rostpilzen" versteht und sich dann um Details kümmert.
--------------------------------------------------
---> Aber zum Glück ist "Heinz" (Prof. Butin) ja aktives Mitglied in diesem Forum. Also, schauen wir einmal, was er dazu beitragen kann.
Liebe Grüße
Gerd
PS.:
- Schau in dein Postfach: Da findest etwas weitergehende Literatur zu diesem Thema, die dann nach meinen "Trivial-Vorstellungen" verm. besser nachvollziehen kansnt.
- Warum soll es dir besser gehen als mir???mykologicus hat geschrieben:Ehrlich gesagt: jein mit starker Tendenz zum Nein.Dertlef hat geschrieben:Ich hoffe damit etwas Licht in die Rostpilzentwicklung gebracht...
---> Ich habe auch tagelang darüber gebrütet, bis ich wenigstens das "Grundprinzip" eines "wirtwechselten Rostpilzes" verstanden habe.
---> Schau einmal bei ERIC; da habe ich (und extra für dich!!! etwas überarbeitet) das Wichtigste zusammengetragen.
-. Ich hoffe, dass dir meine Notizen helfen, einen Einstieg in das "Sexualleben" der Rostpilze zu finden. Ist (für mich im nachhinein) doch nicht so schwer, wenn man zuerst die "Verbreitungsmechanismen" von "wirtswechselnden Rostpilzen" versteht und sich dann um Details kümmert.
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- Tja, diese Frage kann ich dir nicht ohne "Recherche bei BUTIN, der behandelt in seiner Literatur auch Nekrosen" beantworten.Mykologicus hat geschrieben: Eine Nachfrage hätte ich bitte noch:Ist die Vermutung richtig?Eine Vermutung von mir ist, dass die Dunkelfärbung der Blattadern dadurch entsteht, dass der Pilz die Wasserleitfähigkeit unterbindet und so die Zellen nekrotisieren (falls man das im Pflanzenbereich so nennt, ich kenne den Begriff "Nekrose" aus der Humanmedizin).
---> Aber zum Glück ist "Heinz" (Prof. Butin) ja aktives Mitglied in diesem Forum. Also, schauen wir einmal, was er dazu beitragen kann.
Liebe Grüße
Gerd
PS.:
- Schau in dein Postfach: Da findest etwas weitergehende Literatur zu diesem Thema, die dann nach meinen "Trivial-Vorstellungen" verm. besser nachvollziehen kansnt.
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
- mykologicus
- treues Mitglied
- Beiträge: 254
- Registriert: Do 5. Mär 2009, 12:46
- Kamera: Canon EOS 7D
- Wohnort: Norderstedt, nördliches Hamburger Umland
Re: Rostpilz an Scharbockskraut
Lieber Gerd,
ganz herzlichen Dank für deine Mühe, ... extra für mich... den Artikel zu überarbeiten. Das ist schon leichter verständlich, was nicht heissen soll, dass ich es einfach finde. Gib mir bitte etwas Zeit für eine Antwort.
Einen schönen ersten Mai!
Liebe Grüße Sabine
ganz herzlichen Dank für deine Mühe, ... extra für mich... den Artikel zu überarbeiten. Das ist schon leichter verständlich, was nicht heissen soll, dass ich es einfach finde. Gib mir bitte etwas Zeit für eine Antwort.
Einen schönen ersten Mai!
Liebe Grüße Sabine
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