Hallo zusammen,
gestern fand ich am Mangfall-Damm (MTB 8138) zwischen Radlweg und Acker auf Wiesen-Labkraut (Galium mollugo) einen Rostpilz. Befallen waren nur die beiden untersten Blattwirtel und da waren ausnahmslos nur die Blattspitzen betroffen.
Der Befall war an Oberseite
und Unterseite zu sehen:
Auf der Oberseite deute ich das halbmondförmige Braune als Uredien, die einige Pyknien einschließen:
Auf der Unterseite liegen die dottergelben Aecidien. Im zweiten Bild unten meine ich zugleich Pyknien, Aecidien und Uredien zu sehen:
Die nächsten beiden Aufnahmen zeigen Sporen aus den Äzidien. Sie haben eine feinwarzige Oberfläche, wie auf dem zweiten Bild am ehesten am Rand zu sehen ist:
Aus dem, was ich auf der Oberseite für Uredien halte, sehen die Sporen so aus, wobei ich im zweiten Bild jeweils einen Porus und die Stacheln auf der Oberfläche zu sehen glaube:
Insgesamt halte ich den Phytoparasiten für Puccinia punctata Link. Stimmt das und habe ich die Fotos oben richtig gedeutet?
Viele Grüße
Dieter
Rostpilz auf Wiesen-Labkraut
Rostpilz auf Wiesen-Labkraut
Zuletzt geändert von DieterB am Di 12. Mai 2009, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
- Harry
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Re: Rostpilz auf Wiesen-Labkraut
Hallo Dieter,
bist du dir bei dem Wirt sicher? Die Stachelchen am Blattrand würden meiner Ansicht nach besser zu Galium aparine ( Kletten - Labkraut ) oder gar zu Galium lucidum ( Glänzendes Labkraut ) passen. Das Wiesen - Laubkraut hat, so glaube ich zumindest, meist glatte Blattränder.
Gruß
Harry
bist du dir bei dem Wirt sicher? Die Stachelchen am Blattrand würden meiner Ansicht nach besser zu Galium aparine ( Kletten - Labkraut ) oder gar zu Galium lucidum ( Glänzendes Labkraut ) passen. Das Wiesen - Laubkraut hat, so glaube ich zumindest, meist glatte Blattränder.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: Rostpilz auf Wiesen-Labkraut
Hallo Harry,
die Bestimmung war für mich schwierig, zumal die Pflanzen noch nicht blühten. Ich habe mich lange bemüht, bestätigt fühlte ich mich letzlich durch den Thread http://forum.pflanzenbestimmung.de/view ... ugo#p30911, wonach Galium album und mollugo nur nach der Blattform sicher getrennt werden können, also ob die Blattspitze harmonisch oder abrupt endet. Die dort sichtbaren Blätter scheinen mir bei mollugo auch so eine Zähnelung zu haben, insbesondere hat album auf den Fotos eindeutig Zähne. Aber die Pflanzen werden in den nächsten Tagen blühen, dann schaue ich nochmal. Im Garcke: Illustrierte Flora steht zu mollugo "B.randbörstchen (wenn vorhanden) vorwärts gerichtet".
Viele Grüße
Dieter
die Bestimmung war für mich schwierig, zumal die Pflanzen noch nicht blühten. Ich habe mich lange bemüht, bestätigt fühlte ich mich letzlich durch den Thread http://forum.pflanzenbestimmung.de/view ... ugo#p30911, wonach Galium album und mollugo nur nach der Blattform sicher getrennt werden können, also ob die Blattspitze harmonisch oder abrupt endet. Die dort sichtbaren Blätter scheinen mir bei mollugo auch so eine Zähnelung zu haben, insbesondere hat album auf den Fotos eindeutig Zähne. Aber die Pflanzen werden in den nächsten Tagen blühen, dann schaue ich nochmal. Im Garcke: Illustrierte Flora steht zu mollugo "B.randbörstchen (wenn vorhanden) vorwärts gerichtet".
Viele Grüße
Dieter
- Dedimyk
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Hier brauchen wir dringend den richtigen Wirt
Hallo Dieter , Harry und alle Phytoparasitenfreunde,
es ist natürlich äußerst wichtig, den Wirt genau zu kennen, zumal es auf Galium diverse Rostpilzarten gibt.
Der Kreis wird zwar schon durch die unterschiedlichen Sporenlager eingeschränkt ,einige Arten bilden nur II-Uredien und/ oder III-Telien darauf auf und entfallen damit, da nur 0-Pyknien, I-Aezien und auch schon II-Uredien gefunden wurden und es spricht schon einiges für die von Dieter angenommene Puccinia punctata Link 1815 s. str. ( aber nichts genaueres weiß man noch nicht ).
Mal sehen was unsere Julia als ausgezeichnete Botanikerin zu dem Wirt sagt, ob es tatsächlich Galium mollugo agg. ist oder andere Arten, wie Harry anmerkt.
Nach der Klärung des Wirtes melde ich mich nochmal zur weiteren Bestimmung des Rostpilzes, wobei ich mich zwar wiederhole, aber trotzdem die großartigen Mikrobilder dieses Beitrages von Dieter loben muß und nach erfolgter Bestimmung gerne in die Datenbank übernehmen würde.
Herzliche Grüße Detlef
es ist natürlich äußerst wichtig, den Wirt genau zu kennen, zumal es auf Galium diverse Rostpilzarten gibt.
Der Kreis wird zwar schon durch die unterschiedlichen Sporenlager eingeschränkt ,einige Arten bilden nur II-Uredien und/ oder III-Telien darauf auf und entfallen damit, da nur 0-Pyknien, I-Aezien und auch schon II-Uredien gefunden wurden und es spricht schon einiges für die von Dieter angenommene Puccinia punctata Link 1815 s. str. ( aber nichts genaueres weiß man noch nicht ).
Mal sehen was unsere Julia als ausgezeichnete Botanikerin zu dem Wirt sagt, ob es tatsächlich Galium mollugo agg. ist oder andere Arten, wie Harry anmerkt.
Nach der Klärung des Wirtes melde ich mich nochmal zur weiteren Bestimmung des Rostpilzes, wobei ich mich zwar wiederhole, aber trotzdem die großartigen Mikrobilder dieses Beitrages von Dieter loben muß und nach erfolgter Bestimmung gerne in die Datenbank übernehmen würde.
Herzliche Grüße Detlef
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
- Julia
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Re: Rostpilz auf Wiesen-Labkraut
Hi!
Ähm....Labkräuter vegetativ bestimmen? Öhm....
Bei G. mollugo wäre das Blatt ganz kurz vor der Spitze sehr breit, was hier nicht der Fall ist. Jaa....und deswegen glaube ich wegen der Blattform, Spitze, das schwache glänzen und der Behaarung an Galium album....
Doch: Da bin ich mir keinesfalls sicher...
lg Jule
Ähm....Labkräuter vegetativ bestimmen? Öhm....
Bei G. mollugo wäre das Blatt ganz kurz vor der Spitze sehr breit, was hier nicht der Fall ist. Jaa....und deswegen glaube ich wegen der Blattform, Spitze, das schwache glänzen und der Behaarung an Galium album....
Doch: Da bin ich mir keinesfalls sicher...
lg Jule
Re: Rostpilz auf Wiesen-Labkraut
Sorry, blüht auch heute noch nicht.
Dieter
Dieter
Re: Rostpilz auf Wiesen-Labkraut
Hallo zusammen,
heute war ich beim vierten Mal erfolgreich, das Galium blühte. Ich habe es nach Rothmaler durchgeschlüsselt, ich lande bei der Alternative Galium mollugo oder album. Tja, die Blütenstiele sind nur halb so lang wie der Krondurchmesser, der 4,5 mm ist. Damit bestätigt sich Jule´s Einschätzung, dass es sich um G. album handelt.
Jetzt fehlt nur noch die Bestimmung des Rostpilzes
Viele Grüße
Dieter
heute war ich beim vierten Mal erfolgreich, das Galium blühte. Ich habe es nach Rothmaler durchgeschlüsselt, ich lande bei der Alternative Galium mollugo oder album. Tja, die Blütenstiele sind nur halb so lang wie der Krondurchmesser, der 4,5 mm ist. Damit bestätigt sich Jule´s Einschätzung, dass es sich um G. album handelt.
Jetzt fehlt nur noch die Bestimmung des Rostpilzes
Viele Grüße
Dieter