Phragmidium sp.?

Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
EricS
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Phragmidium sp.?

Ungelesener Beitrag von EricS »

Hallo zusammen,

hier mal wieder ein Rostpilz aus der Freiburger Ecke (von heute). Wächst auf etwas, das nach meinem unmaßgeblichen Dafürhalten eine Walderdbeere (Fragaria) sein könnte (Pflanzenkenntnis anyone?). Meine Bestimmungsversuche gingen bei Phragmidium spec. zuende, der "Rostpilze auf Rosaceen"-Schlüssel von Helfer braucht ab dann Teliosporen und die fehlen noch. Der Pilz befällt Blätter (v.a. die Unterseite), Stängel, Kelchblätter etc. Mit den Bildern gewinnt man nur einen ersten Überblick, keine Ahung, ob sie für eine Bestimmung ausreichen. Falls mehr Merkmale benötigt werden oder ein Beleg erwünscht ist, kein Problem.

Viele Grüße und besten Dank,
Eric
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Mikros
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phr_sp3.jpg (45.95 KiB) 3847 mal betrachtet
Detailstudie
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phr_sp2.jpg (218.41 KiB) 3852 mal betrachtet
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Totale
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Sa 12. Apr 2008, 15:26
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Dedimyk
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Re: Phragmidium sp.?

Ungelesener Beitrag von Dedimyk »

Hallo Eric,
EricS hat geschrieben:Hallo zusammen,

Wächst auf etwas, das nach meinem unmaßgeblichen Dafürhalten eine Walderdbeere (Fragaria) sein könnte (Pflanzenkenntnis anyone?).
Viele Grüße und besten Dank,
Eric
mit der Erdbeere Fragaria, wenn es denn eine sein sollte, haben wir ein großes Problem, denn da weisen meine Autoren keinen Rostpilz aus, bis auf Klenke der die Phragmidium fragariae (De Candolle 1808) G. Winter 1882 der Potentilla- der Fingerkräuter als für den Wirt Fragaria als fraglich angibt.

Könnte es sich nicht um eine Potentilla-Fingerkraut hier handeln, die ähneln sehr stark den Erdbeeren, dann haben wir allerdings verschiedene Rostpilzarten zur Auswahl.

Warten wir mal ab, was unsere Botanikerin und angehende Biologin Julia zu dem Wirt zu sagen hat, dann melde ich mich wieder.

Auf jeden Fall ein schöner Fund.

Herzliche Grüße Detlef


Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
EricS
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Re: Phragmidium sp.?

Ungelesener Beitrag von EricS »

Hallo Detlef,

genau das ist das Problem. Es sieht aus wie eine Erdbeere, muss aber keine sein. Mit meinem Bestimmungsbuch für Pflanzen komme ich ohne Blüten bei Potentilla nicht weit, am ehesten könnte ich mich mit P. sterilis (syn. P. fragariastrum), dem Erdbeer-Fingerkraut (nomen est omen), anfreunden, doch vollkommen ohne Gewähr. Falls anhand vegetativer Merkmale doch eine sichere Bestimmung möglich ist, kümmere ich mich gerne um weitere Infos. Warten wir also, was die Botaniker dazu sagen. :)

Viele Grüße,
Eric
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Gerd †
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Re: Phragmidium sp.?

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Hallo Detlef,
Dedimyk hat geschrieben:,

mit der Erdbeere Fragaria, wenn es denn eine sein sollte, haben wir ein großes Problem, denn da weisen meine Autoren keinen Rostpilz aus, bis auf Klenke der die Phragmidium fragariae (De Candolle 1808) G. Winter 1882 der Potentilla- der Fingerkräuter als für den Wirt Fragaria als fraglich angibt.
...
Auf jeden Fall ein schöner Fund.
Ja, auf jeden Fall ein schöner Fund.

- Nach der Recherche in meiner "spärlichen" Rostpilz-Literatur [1], [2] wird kein Rostpilz an "Figarus spec." erwähnt.
---> Aber, das mag daran liegen, dass das Wirtsspektrum nicht immer so "hochspezifisch" (wie in der Literatur erwähnt) ist. Schau einmal http://www3.interscience.wiley.com/jour ... 1&SRETRY=0

Beste Grüße
Gerd


Literatur:

[1] Brandenburger 1994): in Regensburger Mykologischen Schriften, Band 3
[2] Doppelbaur, Hanna & Hans; Kurz; Gerhard (1971): in Mitteilungen des Vereins für Naturwissenschaft und Mathematik Ulm/Donau

- Und weitere Links kann ich noch anbieten:

http://www.apsnet.org/online/common/names/strabery.asp

http://www.ces.ncsu.edu/depts/hort/cons ... ag-386.pdf
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
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Julia
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Re: Phragmidium sp.?

Ungelesener Beitrag von Julia »

Hi!

Sorry, war von Donnerstag bis gestern auf Exkursion, deswegen erst jetzt die Antwort.


Das ist Potentilla sterilis weil:

- Blattrand mit Silberrand (wäre auch bei F. viridis)
- Endzahn ist kürzer als die Seitenzähne (wäre bei den meisten Blättern auch bei F. viridis der Fall)
- Seitliche Teilblätter gestielt (bei F. viridis sind die sitzend und hier sind die ja kurz gestielt.)

lg Jule
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Dedimyk
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Dank Wirtskenntnis ist der Rostpilz bestimmt worden

Ungelesener Beitrag von Dedimyk »

Hallo Eric, Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
Julia hat geschrieben:Hi!

Sorry, war von Donnerstag bis gestern auf Exkursion, deswegen erst jetzt die Antwort.
Das ist Potentilla sterilis weil:

- Blattrand mit Silberrand (wäre auch bei F. viridis)
- Endzahn ist kürzer als die Seitenzähne (wäre bei den meisten Blättern auch bei F. viridis der Fall)
- Seitliche Teilblätter gestielt (bei F. viridis sind die sitzend und hier sind die ja kurz gestielt.)
lg Jule
jetzt ist auch das ungewohnte Schweigen von Julia zu der botanischen Frage erklärt, es war Abwesenheit durch eine Exkursion.
Da kommt erfahrungsgemäß allerhand Phytoparasitisches in den nächsten Tagen hier im Forum auf den Tisch :tup:

Prima, daß meine Vermutung, daß es eventuell keine Fragaria-Erbeere sei, mit Julias Bestimmung auf Potentilla sterilis :wo: sich als richtig erwies und dann ist meine Welt auch wieder in Ordnung und ich kann mich der Bestimmung des Rostpilzes zuwenden.

In diesem Fall konnte der Klenke leider nicht weiterhelfen, da der Rostpilz, um den es sich hier handelt, bei ihm nicht aufgeführt ist.
Aber mit der wirtsbezogenen Aufstellung im Zwetko in Verbindung mit Brandenburger und letztendlich dem Gäumann habe ich die Bestimmung durchführen können.

Es handelt sich um den Rostpilz Phragmidium fragariae (De Candolle 1808) G. Winter 1882 der bei Gäumann unter dem Synonym Phragmidium granulatum Fuckel sehr gut beschrieben ist und auch eine Bestimmung gemäß Eric´s Bildern und Mikrobildern trotz der fehlenden Paraphysen gewährleistet.

Hier die Daten zum Nachlesen und Erkennen:

I-Aeziosporenlager auf der Blattunterseite oder auch oberseits, rundlich oder länglich, bis über 1mm groß, orangerot, zuweilen ringförmig um eine Pykniengruppe angeordnet, von kopfig-keulenförmigen, bis 70 µm langen, oben bis 16 µm dicken Paraphysen umgeben.

I-Aeziosporen eiförmig, ellipsoidisch oder stumpf-polyedrisch, 17 - 28 µm lang , 14 - 20 µm breit.Wand farblos, etwa 2 µm dick, ziemlich dicht mit derben, ungleichmäßig gestalteten, teils kleinen, teils 2 oder 3µm großen Warzen besetzt. Inhalt orangefarben ( Alle Mikromerkmale sind auf Eric´s Bildern gut zu erkennen ).

Eric, da wir diese Phragmidium fragariae (De Candolle 1808) G. Winter 1882 noch bildmäßig für unsere Datenbank brauchen , müssen unbedingt aussgefähige Mikrobilder inklusive der Paraphysen durch Vertikalschnitte erzeugt werden, was ich gerne übernehme, auch um die Bestimmung mikroskopisch 100%-ig abzusichern.

Schicke mir doch bitte einen Beleg zum Mikroskopieren, damit ich die Ergänzungsbilder erzeugen kann und danach werde ich das Ganze in die Datenbank fungiworld.com einstellen und hier im Forum natürlich noch eine Abschlußpräsentation machen.

Danke erstmal für die Vorstellung dieses neuen schönen Rostpilzes.


Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
EricS
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Re: Phragmidium sp.?

Ungelesener Beitrag von EricS »

Hallo Detlef,

na das ist doch was. Das Päckchen schnüre ich noch heute abend (Beleg + Funddaten) und schicke es morgen los. Wunderbar, dass Du die Untersuchung abschließen möchtest, ich wüßte ohnehin nicht, auf was es zu achten gilt. :oops: Besten Dank auch an Julia für die Pflanzenbestimmung oder -bestätigung.

Viele Grüße,
Eric
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Dedimyk
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Re: Phragmidium sp.?

Ungelesener Beitrag von Dedimyk »

Hallo Eric und alle Phytoparasitenfreunde,

heute Mittag kam Eric´s Brief mit den frischen Herbarbelegen ( allerdings ohne jegliche Einlage sprich Funddaten etc. ) bei mir an und ich habe heute Nachmittag mikroskopiert.

Sehr gut, daß ich jetzt Belegmaterial zur Überprüfung bekommen habe, denn meine Annahme anhand der Bilder und Mikrobilder, daß es sich um das I -Aeziosporenstadium handelt war falsch, aber verständlich wenn Gäumann schreibt: Uredosporen von den Aeziosporen kaum verschieden.

Beim Mikroskopieren nach Vertikalschnitten fiel mir auf, daß zwar Paraphysen vorhanden waren, aber nicht mit dem 16 µm dickem Scheitel der I-Aeziosporenlager, sondern fast gleichmäßig dick, da war klar, daß es sich bereits um II-Uredosporenlager handelt, die diese Paraphysen zeigt.

Die absolute Krönung und damit natürlich die gantierte Sicherheit bei der Bestimmung der Phragmidium fragariae (De Candolle 1808) G. Winter 1882 war dann aber der Fund einer III-Teleutospore, die alles klärte. Diese Spore wurde gefunden, als ich ein Sporenlager abschabte, um zusätzlich freie Sporen zu finden .

Hier meine Mikrobilder, die beide Sporenformen und die Paraphysen zeigen:
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M2-Potentilla sterilis.JPG
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M2-Potentilla sterilis.JPG (86.03 KiB) 3750 mal betrachtet
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M3-Potentilla sterilis.JPG
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M3-Potentilla sterilis.JPG (111.01 KiB) 3750 mal betrachtet
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M4-Potentilla sterilis.JPG
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M4-Potentilla sterilis.JPG (80.32 KiB) 3749 mal betrachtet
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M5-Potentilla sterilis.JPG
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M5-Potentilla sterilis.JPG (89.57 KiB) 3748 mal betrachtet
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M6-Potentliia sterilis.JPG
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M6-Potentliia sterilis.JPG (81.57 KiB) 3749 mal betrachtet
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M7-Potentilla sterilis.JPG
3-Phragmidium fragariae-II+III-1.8.2.7.8.8M7-Potentilla sterilis.JPG (73.72 KiB) 3745 mal betrachtet
Hier dann die zugehörigen Daten aus Gäumann zum Erkennen und Nachlesen:

II-Uredosporenlager auf der Blattunterseite zerstreut, rundlich, füh nackt, von Paraphysen untermischt und umgeben; diese meist kopfig, mit am Scheitel verdickter Wand; Ø des Kopfes 10 - 21 µm.

II-Uredosporen von den I-Aeziosporen kaum verschieden, kugelig bis eiförmig, 19 - 26 µm lang, 18 - 20 µm breit; Wand wenig verdickt, dicht mit derben etwas verschiedenen zum Teil bis 2 µm großen Warzen besetzt. Keimporen undeutlich.

III- Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, meits klein, schwarzbraun, pulvereig, frühzeitig nackt ( und damit die Chance des Sporenaustritts und Fund in den II-Uredosporenlager ).

III- Teleutosporen 2 - 5, meist 4 zellig ( wie meine Spore ), zylindrisch oder keulenförmig, oben und unten gerundet, am Scheitel niemals papillenförmig ausgezogen ( wie bei der Phragmidium potentillae, die eventuell auch in Frage kommen konnte ), an der Grenze der einzelnen Zellen schwach eingeschnürt. Größe der 4 zelligen Sporen 52 - 70 µm, zu 22 - 28 µm, oberste und unterste Zelle oft etwas länger als die übrigen. Wand gelbbraun, gleichmäßig dick, glatt oder mit meist ziemlich spärlichen oder in der Scheitelgegend zahlreichen farblosen Warzen besetzt; Keimporen in jeder Zelle 3, seltener 2. Stiel 14 - 21 µm lang.

Eric, großartig, da haben wir wieder eine neue, sicher bestimmte Art für unsere Datenbank und wenn Du mir die erforderlichen Daten noch mitteils, werde ich Deine Bilder/Mikrobilder und meine Mikrobilder morgen in die DB fungiworld.com einstellen.

In der Gattung Phragmidium sind wir damit schon recht ordentlich bildlich sortiert.

Nochmals vielen Dank für die Vorstellung dieses schönen Rostpilzes und den Herbarbeleg.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
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Registriert: Di 6. Sep 2005, 22:42

Re: Phragmidium sp.?

Ungelesener Beitrag von EricS »

Hallo Detlef,

schicke Präsentation :wo: . In den Luftpolsterumschlag (nicht in den Druckverschlussbeutel) habe ich Dir einen Zettel mit den Daten und Grüßen gesteckt. Möglicherweise ist das auf dem Weg verschütt gegangen. Die Daten hier nocheinmal.

MTB 8112/3
Sulzburg, westexponierter Garten (Hanglage, frischer Lehmboden), 330m NN, Potentilla sterilis. 03.05.2009.

Viele Grüße und nochmals besten Dank für die Überprüfung. Bin gespannt, was die Saison uns noch bereit hält.

Eric
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