morcheloider Trompetenschnitzling
morcheloider Trompetenschnitzling
Guten Morgen,
das diese Thema hier weitergeführt wird, ich war schon im anderen Forum begeisterter Leser Deiner Beiträge zu Missbildungen bei Pilzen.
Anbei die "morcheloide" Form eines Trompetenschnitzlings, er stand in unmitelbarer Nähe zu normalen Fruchtkörpern. Gefunden am Sonntag den 8. März 2009, am Wegrand auf Schreddermaterial. Beim nächsten Mal werde ich daran denken und Detailaufnahmen mitliefern!
das diese Thema hier weitergeführt wird, ich war schon im anderen Forum begeisterter Leser Deiner Beiträge zu Missbildungen bei Pilzen.
Anbei die "morcheloide" Form eines Trompetenschnitzlings, er stand in unmitelbarer Nähe zu normalen Fruchtkörpern. Gefunden am Sonntag den 8. März 2009, am Wegrand auf Schreddermaterial. Beim nächsten Mal werde ich daran denken und Detailaufnahmen mitliefern!
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- Kurioser Pilz 4.jpg (61.85 KiB) 6991 mal betrachtet
EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2009:03:08 17:37:49Bild aufgenommen am/um:So 8. Mär 2009, 16:37Brennweite:6.5999999046326 mmBelichtungszeit:1/59.999996870756 SekBlendenwert:f/8ISO:200Weißabgleich:AutomatischBlitz:Blitz ausgelöst, Automatischer Modus, Rote-Augen-VerringerungKamera-Hersteller:FUJIFILMKamera-Modell:FinePix A610Belichtungsmodus:AutomatikprogrammBelichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster -
- Kurioser Pilz 3.jpg (143.52 KiB) 6974 mal betrachtet
EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2009:03:08 17:38:39Bild aufgenommen am/um:So 8. Mär 2009, 16:38Brennweite:6.5999999046326 mmBelichtungszeit:1/59.999996870756 SekBlendenwert:f/8ISO:200Weißabgleich:AutomatischBlitz:Blitz ausgelöst, Automatischer Modus, Rote-Augen-VerringerungKamera-Hersteller:FUJIFILMKamera-Modell:FinePix A610Belichtungsmodus:AutomatikprogrammBelichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster -
- Kurioser Pilz 2.jpg (115.83 KiB) 6968 mal betrachtet
EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2009:03:08 16:55:09Bild aufgenommen am/um:So 8. Mär 2009, 15:55Belichtungszeit:1/12.500000279397 SekBlendenwert:f/3.0999999046321ISO:200Weißabgleich:ManuellBlitz:Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener BlitzmodusKamera-Hersteller:MedionKamera-Modell:636Z3Belichtungsmodus:Nicht definertBelichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Zentrums-basierte Gewichtung
- Harry
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Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Hallo Holger,
ich habe diesen morcheloiden Trompetenschnitzling bei Andreas schon bewundert. Vielen Dank dass du ihn auch hier in dem neu geschaffenen Forum zeigst. Ich hatte leider noch nicht das Glück diese Art von Verwachsung am Trompetenschnitzling zu beobachten. Aber was nicht ist das kann ja noch werden, auf der Jagd nach Bildern für das neue Forum werde ich künftig gezielter nach solchen skurilen Wuchsformen Ausschau halten.
Gruß
Harry
ich habe diesen morcheloiden Trompetenschnitzling bei Andreas schon bewundert. Vielen Dank dass du ihn auch hier in dem neu geschaffenen Forum zeigst. Ich hatte leider noch nicht das Glück diese Art von Verwachsung am Trompetenschnitzling zu beobachten. Aber was nicht ist das kann ja noch werden, auf der Jagd nach Bildern für das neue Forum werde ich künftig gezielter nach solchen skurilen Wuchsformen Ausschau halten.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Hallo Holger,
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- Und nun fasse ich einmal ein paar Hintergrundinformationen über diesen "Missbildungs-Typ" zusammen:
[1] bezeichnet die gezeigte Missbildung als Prolifikation; ein deutscher Name wird nicht angegeben.:
-Man versteht darunter exzessive Bildungen von Hymenophoren bei Hutpilzen, die sich als lappig-gekräuselte Aufgliederungen des Hutrandes (inverse pleuroide Prolifikation), als Bildung von Lamellen auf dem Hutscheitel (pleurotoide inverse Prolifikation) oder im Extremfall als Überwachsung der gesamten Hutoberfläche mit einem aus gekräuselten Lamellen bestehenden oder wabenartigen Hymenophor (morchelloide Prolifikation) bemerkbar machen.
- Bei dem Extremfall "morchelloide Form" wird die gesamte Hutoberfläche von mannigfach deformierten Hymenophoren überzogen. Die Lamellen sind oft wabenartig vernetzt, der Hut ist so weit nach unten gebogen, dass er eine Kugelform annimmt und sein Rand den Stiel berührt. Diese Art der Missbildung wurde häufig insbesondere bei Laccaria spec. beobachtet. [1] zeigt noch ein Bild von BOUDIER (1890) einer „morchelloiden „Telamonia scutulatus“.
- [1] vermerkt, dass die o.g. genannten Prolifikations-Typen (invers, pleurotoid, morchelloid) allem Anschein nach nicht prinzipiell verschieden sind und mancherlei Zwischenformen vorkommen.
- Über die Ursache herrscht Unklarheit. [1] Es werden folgende Ursachen diskutiert:
(1) Gendefekt oder Virusbefall
- Begründet wird diese Annahme damit, dass im Labor bei bestimmten Myzelien oder Kulturstämmen jahrelang diese Missbildung beobachtet wurde.
---> Ja, m.E. ein nachvollziehbares, überzeugendes Argument
(2) Witterungseinflüsse
- Z.B plötzlich einsetzende Regenfälle im Spätherbst, die eine randliche Wiederbelebung des Wachstums bereits vorhandener Fruchtkörper auslösen.
---> Dazu habe ich etwas in meiner Literatur gefunden:
[3] zeigt eine "morchelloide Prolifikation" eines Fruchtkörpers, der sehr stark an eine Morchel, Lorchel erinnerte und durch mikroskopische Bestimmung sich als Violetter Lacktrichterlings (Laccaria amethistrina) entpuppte. Er berichtet über seinen Versuch, diesen Fruchtkörper über Nacht für A. Bollmann zu retten und legte den Fruchtkörper "auf feuchtem Papier in einer Plastikdose in den Kühlschrank".
---> Doch oh Wunder: Der Fruchtkörper hatte sich über Nacht zu einem "+-normalen Lacktrichterling" umentwickelt. Dies würde die These stützen, dass es evtl. doch Umwelteinflüsse sind, die eine derartige Missbildung verursachen.
Mein Fazit: Das Beispiel zeigt m.E., dass durchaus auch „Witterungsbedingungen“ eine Rolle spielen können.
---> Und das Besondere (weitere Literaturhinweise kenne ich nicht) ist, dass „witterungsbedingt“ derartige Missbildungen sogar rückgebildet werden können.
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[2] zeigt eine "morchelloide Form" von Laccaria amethystea (Violetter Lacktrichterling) und Hydnum repandum (Semmelstoppelpilz)
- Und auch im „Internet“ wurden bereits von Mitgliedern dieses Forums „morchelloide Leckerbissen“ vorgestellt, die ich tagelang betrachten könnte:
Von „Marco“ ---> Ein „Rettichhelmling“
Von "Uschi (Gelbfieber)" ---> Eine noch nicht bestimmte Art mit Mikromermalen.
--------------------------------------
Literatur:
[1] (ID-05008): Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62
[2] (ID-00144): Krieglsteiner G. J. (1996): Bildungsabweichungen oder eigenständige Taxa ?, Beihefte zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas X
[3] (ID-04837): Staudt E. (2000): Voll daneben; Südwestdeutsche Pilzrundschau 36(2): 42-43
[4] (ID-06369]: Geiter R. (1997): Ungewöhnliche Bildungsabweichungen an Pilzen; Tintling 4:20-21
Liebe Grüße
Gerd
PS.:
- Ich werde mich bemühen, dass du begeisterter Leser dieses Unterforums wirst. Meine von dir erwähnte Beitragsserie im anderen Forum habe ich eingestellt.
- Herzlichen Dank für das Bild, dass du korrekt als "morchelloide Missbildung" zugeordnet hast. Derartige Missbildungen werden in der Literatur als "Prolifikation" (deutscher Ausdruck ist mir unbekannt) bezeichnet.Sollingschreck hat geschrieben: Anbei die "morcheloide" Form eines Trompetenschnitzlings, er stand in unmitelbarer Nähe zu normalen Fruchtkörpern. Gefunden am Sonntag den 8. März 2009, am Wegrand auf Schreddermaterial. Beim nächsten Mal werde ich daran denken und Detailaufnahmen mitliefern!
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- Und nun fasse ich einmal ein paar Hintergrundinformationen über diesen "Missbildungs-Typ" zusammen:
[1] bezeichnet die gezeigte Missbildung als Prolifikation; ein deutscher Name wird nicht angegeben.:
-Man versteht darunter exzessive Bildungen von Hymenophoren bei Hutpilzen, die sich als lappig-gekräuselte Aufgliederungen des Hutrandes (
- Bei dem Extremfall "morchelloide Form" wird die gesamte Hutoberfläche von mannigfach deformierten Hymenophoren überzogen. Die Lamellen sind oft wabenartig vernetzt, der Hut ist so weit nach unten gebogen, dass er eine Kugelform annimmt und sein Rand den Stiel berührt. Diese Art der Missbildung wurde häufig insbesondere bei Laccaria spec. beobachtet. [1] zeigt noch ein Bild von BOUDIER (1890) einer „morchelloiden „Telamonia scutulatus“.
- [1] vermerkt, dass die o.g. genannten Prolifikations-Typen (invers, pleurotoid, morchelloid) allem Anschein nach nicht prinzipiell verschieden sind und mancherlei Zwischenformen vorkommen.
- Über die Ursache herrscht Unklarheit. [1] Es werden folgende Ursachen diskutiert:
(1) Gendefekt oder Virusbefall
- Begründet wird diese Annahme damit, dass im Labor bei bestimmten Myzelien oder Kulturstämmen jahrelang diese Missbildung beobachtet wurde.
---> Ja, m.E. ein nachvollziehbares, überzeugendes Argument
(2) Witterungseinflüsse
- Z.B plötzlich einsetzende Regenfälle im Spätherbst, die eine randliche Wiederbelebung des Wachstums bereits vorhandener Fruchtkörper auslösen.
---> Dazu habe ich etwas in meiner Literatur gefunden:
[3] zeigt eine "morchelloide Prolifikation" eines Fruchtkörpers, der sehr stark an eine Morchel, Lorchel erinnerte und durch mikroskopische Bestimmung sich als Violetter Lacktrichterlings (Laccaria amethistrina) entpuppte. Er berichtet über seinen Versuch, diesen Fruchtkörper über Nacht für A. Bollmann zu retten und legte den Fruchtkörper "auf feuchtem Papier in einer Plastikdose in den Kühlschrank".
---> Doch oh Wunder: Der Fruchtkörper hatte sich über Nacht zu einem "+-normalen Lacktrichterling" umentwickelt. Dies würde die These stützen, dass es evtl. doch Umwelteinflüsse sind, die eine derartige Missbildung verursachen.
Mein Fazit: Das Beispiel zeigt m.E., dass durchaus auch „Witterungsbedingungen“ eine Rolle spielen können.
---> Und das Besondere (weitere Literaturhinweise kenne ich nicht) ist, dass „witterungsbedingt“ derartige Missbildungen sogar rückgebildet werden können.
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[2] zeigt eine "morchelloide Form" von Laccaria amethystea (Violetter Lacktrichterling) und Hydnum repandum (Semmelstoppelpilz)
- Und auch im „Internet“ wurden bereits von Mitgliedern dieses Forums „morchelloide Leckerbissen“ vorgestellt, die ich tagelang betrachten könnte:
Von „Marco“ ---> Ein „Rettichhelmling“
Von "Uschi (Gelbfieber)" ---> Eine noch nicht bestimmte Art mit Mikromermalen.
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Literatur:
[1] (ID-05008): Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62
[2] (ID-00144): Krieglsteiner G. J. (1996): Bildungsabweichungen oder eigenständige Taxa ?, Beihefte zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas X
[3] (ID-04837): Staudt E. (2000): Voll daneben; Südwestdeutsche Pilzrundschau 36(2): 42-43
[4] (ID-06369]: Geiter R. (1997): Ungewöhnliche Bildungsabweichungen an Pilzen; Tintling 4:20-21
Liebe Grüße
Gerd
PS.:
- Ich werde mich bemühen, dass du begeisterter Leser dieses Unterforums wirst. Meine von dir erwähnte Beitragsserie im anderen Forum habe ich eingestellt.
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Guten Morgen Gerd und Danke für die ausführliche Dokumentation echt . Der Hinweis auf Witterungseinflüße ist sehr interessant und ich hatte ihn glatt vergessen. Beim nächsten Fund werde ich den Fruchtkörper mitnehmen und genauestens untersuchen.
Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Hallo Holger,
---> Kurz gesagt wäre ich an deinen Bildern (z.B. per Email) mit der Genehmigung für eine Veröffentlichung interessiert.
Beste Grüße
Gerd
- Freut mich, dass dir meine Einschätzung gefallen hat. Und du kannst mir auch einen Gefallen tun, da ich dabei bin Bilder für einen Artikel/eine Artikelserie in einer Pilzzeitung zusammenzutragen.Holger hat geschrieben: Danke für die ausführliche Dokumentation echt . Der Hinweis auf Witterungseinflüße ist sehr interessant und ich hatte ihn glatt vergessen. Beim nächsten Fund werde ich den Fruchtkörper mitnehmen und genauestens untersuchen.
---> Kurz gesagt wäre ich an deinen Bildern (z.B. per Email) mit der Genehmigung für eine Veröffentlichung interessiert.
Beste Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Moin Gerd,
gern und so schnell wie möglich. Die bIlder sind schon fast unterwegs und ich wäre an dem Artikel (nach Veröffentlichung) sehr interessiert.
Schönes Wochenende
gern und so schnell wie möglich. Die bIlder sind schon fast unterwegs und ich wäre an dem Artikel (nach Veröffentlichung) sehr interessiert.
Schönes Wochenende
Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Hallo Holger,
danke, die Bilder sind angekommen.
- Mit dem Artikel (bekommst du natürlich) lasse ich mir noch etwas Zeit und warte ab, was noch für Missbildungen auftauchen.
Auch dir ein schönes Wochenende
Gerd
danke, die Bilder sind angekommen.
- Mit dem Artikel (bekommst du natürlich) lasse ich mir noch etwas Zeit und warte ab, was noch für Missbildungen auftauchen.
Auch dir ein schönes Wochenende
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Moin Gerd,
willst Du das von dem Morcheldoppelpack auch haben?
willst Du das von dem Morcheldoppelpack auch haben?
Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Hallo Holger,
Schönes Wochenende
Gerd
- Ja, ich bin grundsätzlich an allen hier eingestellten Missbildungen (möglichst mit Funddaten) interessiert.Holger hat geschrieben: willst Du das von dem Morcheldoppelpack auch haben?
Schönes Wochenende
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: morcheloider Trompetenschnitzling
Herzlichen Dank Holger,
die Email ist angekommen.
Grüße
Gerd
die Email ist angekommen.
Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.