Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
am schwierigsten für mich von den gestrigen Funden am Straßenrand in Rosenheim (MTB 8138) war ein Mehltau auf Kleinem Wiesenknopf (Sanguisorba minor). Überwiegend war die Blattoberseite besiedelt, je mehr oben, desto mehr aber auch an der Unterseite. In den dichtesten Myzelbereichen entwickelte sich wie eine braune Kruste. Fruchtkörper habe ich keine gesehen. Ebenso stark war der Stängel befallen.
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Im Mikroskop sah man etwas, was in meiner Vorstellung den im Brandenburger beschriebenen Konidien in Ketten entsprechen könnte:
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Ist das Sphaerotheca ferruginea (Schlecht. ex Fr.) Junell, oder reichen die Detailinformationen nicht aus für eine Artbestimmung?
Auch wenn grade kaum Zeit, da Freund mich mal besucht und hier ist:
Auf dem Wiesenknopf, seis nun officinale oder minor gibt es nur einen Echten Mehltaupilz und zwar den von dir genannten;) Was du mikroskopiert hast sind, wie du ja auch richtig erkannt hast, die Konidien. Über diese ist eine Bestimmung meist recht schwer, aber da es hier ja eh nur eine Art drauf gibt, ists leicht;)
Wenn du im Forum suchst, solltest einen Beitrag finden, wo ich den an officinale gefunden habe (glaub ich);)
Julia hat ja schon Deine Bestimmung des Echten Mehltaupilzes im Anamorphen-Stadium auf dem Kleinen Wiesenkopf Sanguisorba minor mit Podosphaera ferruginea var. ferruginea (Schlechtendal 1819: Fries 1829) U. Braun & S. Takamatsu 2000, die Sphaerotheca ferruginea ist Synonym, bestätigt , was ich hiermit auch mache.
Es wäre interessant, wenn Du zu einem späteren Zeitpunkt den Fundpunkt nochmals aufsuchen könntest, denn uns fehlen noch immer Mikrobilder der Perithezien ( Fruchtkörper, die blattunterseitigen Kügelchen )für die Datenbank.
Du hast zwar sehr anschauliche Mikrobilder der Konidien und Konidienketten gemacht, aber in diesem Fall, wo Perithezien ausgebildet werden, brauchen wir das Asco-Stadium ( Teleomorphe ) für die Bilddokumentation.
Wie Julia schon anmerkte, ist auf den beiden Arten des Wiesenkopfes die Bestimmung des Echten Mehltaupilzes recht einfach, da es nur diese Podosphaera ferruginea var. ferruginea (Schlechtendal 1819: Fries 1829) U. Braun & S. Takamatsu 2000 gibt.
Vielen Dank für die Vorstellung.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturhinweis:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge
Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Braun, Uwe: The powdery mildews ( Erysiphales ) of Europe, Gustav Fischer Verlag, Jena,
Stuttgart, New York 1995, 338 Seiten ISBN 3-334-60994-4 ( Jena ), ISBN 1-56081-424-1 ( New York )
-Phylogeny of Erisiphe, Microsphaera, Uncinula ( Erysipheae )
and Cystotheca, Podosphaera, Sphaerotheca ( Cystotheceae ) inferred from rDNA IST sequences- some taxonomic consequences
Autor: Braun, Uwe & Takamatsu, Susumu
Kategorie: Zeitschrift
Seitenanzahl:S.1 - 33
Schlechtendalia 4 ( 2000 ), Veröffentlichungen aus dem Institut für Geobotanik und Botanischer Garten der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ich werde später nochmal nachschauen, ob ich Fruchtkörper finde. Ich habe übrigens auch in der Umgebung (10 km) den gleichen Befall noch öfter gefunden.
