Huhu!
Und noch ein Brandpilz den ich euch vorstellen möchte. Es ist Urocystis trientalis (BERK. & BR.) LINDEB. am Europäischen Siebernstern (Trientalis europea). Dieser weiße Belag den ihr auf den Bildern sehr ist die Anamorphe dieses Brandpilzes und wird häufiger als das eigentlich Stadium des Brandpilzes geworden.Später färbt sich dieser Rasen schwarz.
Sporen sind 10 x 5.
lg Jule
Brandpilz am Siebenstern
- Julia
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Brandpilz am Siebenstern
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EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2009:05:27 17:06:31Bild aufgenommen am/um:Mi 27. Mai 2009, 15:06Brennweite:10.9 mmBelichtungszeit:1/3 SekBlendenwert:f/3.6ISO:320Weißabgleich:AutomatischBlitz:Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener BlitzmodusKamera-Hersteller:OLYMPUS IMAGING CORP.Kamera-Modell:FE-120,X-700Belichtungsmodus:Kreativprogramm (optimiert auf größtmöglichen Schärfebereich)Belichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster -
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EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2009:05:12 12:00:35Bild aufgenommen am/um:Di 12. Mai 2009, 10:00Brennweite:6.3 mmBelichtungszeit:1/1600 SekBlendenwert:f/4ISO:80Weißabgleich:AutomatischBlitz:Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener BlitzmodusKamera-Hersteller:OLYMPUS IMAGING CORP.Kamera-Modell:FE-120,X-700Belichtungsmodus:Kreativprogramm (optimiert auf größtmöglichen Schärfebereich)Belichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster -
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EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2009:05:12 12:00:21Bild aufgenommen am/um:Di 12. Mai 2009, 10:00Brennweite:6.3 mmBelichtungszeit:1/2000 SekBlendenwert:f/4ISO:80Weißabgleich:AutomatischBlitz:Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener BlitzmodusKamera-Hersteller:OLYMPUS IMAGING CORP.Kamera-Modell:FE-120,X-700Belichtungsmodus:Kreativprogramm (optimiert auf größtmöglichen Schärfebereich)Belichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster -
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EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2009:05:12 11:58:07Bild aufgenommen am/um:Di 12. Mai 2009, 09:58Brennweite:6.3 mmBelichtungszeit:1/1600 SekBlendenwert:f/4ISO:80Blitz:Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener BlitzmodusKamera-Hersteller:OLYMPUS IMAGING CORP.Kamera-Modell:FE-120,X-700Belichtungsmodus:Kreativprogramm (optimiert auf größtmöglichen Schärfebereich)Belichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster
Re: Brandpilz am Siebenstern
Hallo Julia,
toller Fund, danke für die Vorstellung. Und wieder muss ich gestehen, dass ich von der Pflanze noch nie gehört habe. Die Art ist nicht mal im Botanischen Informationsknoten Bayern kartiert, obwohl es sie hier gibt, wie ich im Internet gelesen habe.
Herzliche Grüße
Dieter
toller Fund, danke für die Vorstellung. Und wieder muss ich gestehen, dass ich von der Pflanze noch nie gehört habe. Die Art ist nicht mal im Botanischen Informationsknoten Bayern kartiert, obwohl es sie hier gibt, wie ich im Internet gelesen habe.
Herzliche Grüße
Dieter
- Dedimyk
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Re: Brandpilz am Siebenstern
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
Den Brandpilz Urocystis trientalis (Berkeley & Broome 1850) B. Lindeberg 1959 suche ich schon seit Jahren und ich unterziehe jeden Bestand von Trientalis europaea dem Europäischen Siebenstern einer kritischen Untersuchung, bisher ohne Erfolg.
Denn wie Du schon in der Einführung schreibst, haben wir hier einen der wenigen Fälle, wo ein Brandpilz eine Anamorphe, also ein sogenanntes Konidienstadium ausbildet, das auch einen eigenen Namen bekam nämlich Paipalopsis trientalis ( Berkeley ) Cif., syn. Ascomyces trientalis Berkeley.
Ich habe natürlich sofort in der einschlägigen Literatur wie Brandenburger und vor allem Scholz nachgelesen, da mir das Anamorphe-Stadium bisher noch nicht bekannt war.
Scholz schreibt dazu:
Anamorphe an den Blattspreiten, als weißer, mehliger Überzug, vor allem an der Blattunterseite, selten auch an Blütenteilen; der Sporenbildung vorausgehend. Konidienträger 40 - 80 µm x 1 - 3 µm; Konidien schmal birnenförmig, 6 - 14 µm x 4 - 7 µm, hyalin.
Befallene Pflanzen blaßgrün, mit verkleinerten Blattflächen.
Julias Mikrobilder zeigen Konidien , aber leider keine Konidienträger
Klenke schreibt für Sachsen: früher selten heute ausgestorben, Rote Liste Sachsen ( 2002 und 2003 wiedergefunden )
Inzwischen sind auch anderweitige diverse Neufunde gemacht worden, die in den Nachträgen 1 und 2 zu Scholz "Die Brandpilze Deutschlands "aufgeführt sind und wir haben das große Glück, daß uns Dr. Lothar Krieglsteiner von seinem Fund MTB 5426.3 aus dem NSG Schwarzes Moor, Rhön vom 28.7.2008 dankendswerterweise ein Bild für die Datenbank fungiworld.com zur Verfügung gestellt hat, das ich nachfolgend zeige:
Hier das Befallsbild des Brandpilzes Urocystis trientalis (Berkeley & Broome 1850) B. Lindeberg 1959:
Dazu die makroskopische Befallsbeschreibung aus Scholz zum Nachlesen und Erkennen:
Sori ( Brandpilzsporenlager ) in den Blattspreiten, besonders an der Mittelrippe, in den Blattstielen und Stängeln, als kleine, kaum vorgewölbte, dicht stehende Brandpusteln, die zu 0,5 bis mehrere cm lange Brandpilzlager zusammenfließen können. Befallene Stängelteile sind schwach verdickt; ihre Sori brechen zeitiger auf als die der Blätter. Sporenmasse schwarz, nicht oder kaum stäubend.
Die mikroskopischen Merkmale erspare ich mir infolge fehlender Mikrobilder.
Julia, wo hast Du den Fund gemacht, ich vermisse die Angaben dazu, etwa bei uns in Niedersachsen, das wäre großartig und der erste Nachweis der Neuzeit. Bisher lt. Scholz nur Funde um 1900 erfaßt.
Vielen Dank für die Vorstellung dieses sehr seltenen Brandpilzes.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturverzeichnis:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Scholz, Hildemar & Scholz Ilse:Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales )
Band 8 der Reihe "Englera" des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem 1988, 691 Seiten
ISBN-3-921800-28-5
-Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales ), Nachtrag
Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2000, Seitenanzahl: 343 - 398
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.133 S. 343-398, Berlin 2000
-Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales ), Nachtrag 2
Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2004, Seitenanzahl: 441 - 487
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.137 S. 441-487, Berlin 2004
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
da ist Dir ein bemerkenswerter Fund gelungen, wenn auch leider nur das Anamorphe-Stadium.Julia hat geschrieben:Huhu!
Und noch ein Brandpilz den ich euch vorstellen möchte. Es ist Urocystis trientalis (BERK. & BR.) LINDEB. am Europäischen Siebernstern (Trientalis europea). Dieser weiße Belag den ihr auf den Bildern sehr ist die Anamorphe dieses Brandpilzes und wird häufiger als das eigentlich Stadium des Brandpilzes geworden.Später färbt sich dieser Rasen schwarz.
Sporen sind 10 x 5.
lg Jule
Den Brandpilz Urocystis trientalis (Berkeley & Broome 1850) B. Lindeberg 1959 suche ich schon seit Jahren und ich unterziehe jeden Bestand von Trientalis europaea dem Europäischen Siebenstern einer kritischen Untersuchung, bisher ohne Erfolg.
Denn wie Du schon in der Einführung schreibst, haben wir hier einen der wenigen Fälle, wo ein Brandpilz eine Anamorphe, also ein sogenanntes Konidienstadium ausbildet, das auch einen eigenen Namen bekam nämlich Paipalopsis trientalis ( Berkeley ) Cif., syn. Ascomyces trientalis Berkeley.
Ich habe natürlich sofort in der einschlägigen Literatur wie Brandenburger und vor allem Scholz nachgelesen, da mir das Anamorphe-Stadium bisher noch nicht bekannt war.
Scholz schreibt dazu:
Anamorphe an den Blattspreiten, als weißer, mehliger Überzug, vor allem an der Blattunterseite, selten auch an Blütenteilen; der Sporenbildung vorausgehend. Konidienträger 40 - 80 µm x 1 - 3 µm; Konidien schmal birnenförmig, 6 - 14 µm x 4 - 7 µm, hyalin.
Befallene Pflanzen blaßgrün, mit verkleinerten Blattflächen.
Julias Mikrobilder zeigen Konidien , aber leider keine Konidienträger
Klenke schreibt für Sachsen: früher selten heute ausgestorben, Rote Liste Sachsen ( 2002 und 2003 wiedergefunden )
Inzwischen sind auch anderweitige diverse Neufunde gemacht worden, die in den Nachträgen 1 und 2 zu Scholz "Die Brandpilze Deutschlands "aufgeführt sind und wir haben das große Glück, daß uns Dr. Lothar Krieglsteiner von seinem Fund MTB 5426.3 aus dem NSG Schwarzes Moor, Rhön vom 28.7.2008 dankendswerterweise ein Bild für die Datenbank fungiworld.com zur Verfügung gestellt hat, das ich nachfolgend zeige:
Hier das Befallsbild des Brandpilzes Urocystis trientalis (Berkeley & Broome 1850) B. Lindeberg 1959:
Dazu die makroskopische Befallsbeschreibung aus Scholz zum Nachlesen und Erkennen:
Sori ( Brandpilzsporenlager ) in den Blattspreiten, besonders an der Mittelrippe, in den Blattstielen und Stängeln, als kleine, kaum vorgewölbte, dicht stehende Brandpusteln, die zu 0,5 bis mehrere cm lange Brandpilzlager zusammenfließen können. Befallene Stängelteile sind schwach verdickt; ihre Sori brechen zeitiger auf als die der Blätter. Sporenmasse schwarz, nicht oder kaum stäubend.
Die mikroskopischen Merkmale erspare ich mir infolge fehlender Mikrobilder.
Julia, wo hast Du den Fund gemacht, ich vermisse die Angaben dazu, etwa bei uns in Niedersachsen, das wäre großartig und der erste Nachweis der Neuzeit. Bisher lt. Scholz nur Funde um 1900 erfaßt.
Vielen Dank für die Vorstellung dieses sehr seltenen Brandpilzes.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturverzeichnis:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Scholz, Hildemar & Scholz Ilse:Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales )
Band 8 der Reihe "Englera" des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem 1988, 691 Seiten
ISBN-3-921800-28-5
-Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales ), Nachtrag
Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2000, Seitenanzahl: 343 - 398
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.133 S. 343-398, Berlin 2000
-Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales ), Nachtrag 2
Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2004, Seitenanzahl: 441 - 487
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.137 S. 441-487, Berlin 2004
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
Detlef, der Freund der Phytoparasiten