Hallo zusammen,
bei Sachrang (MTB 8339, Höhe 744 m) fand ich am 31.8.09 neben einer Kalkschotterstraße durch Laubmischwald auf der Berg-Ulme (Ulmus glabra Huds. em Moss) veränderte Blätter. Oberseits waren kleine leicht gelbliche Flecken und unterseits wattig-weiße Gebilde sichtbar, die ich zunächst für einen Milbenbefall hielt.
Unter der Lupe wurde sichtbar, dass zusätzlich kleine braune Veränderungen vorhanden waren, von denen viele mittig weißliche „Warzen“ hatten.
Erst unterm Mikroskop wurde klar, dass es pilzliche Phytoparasiten sind. Mit Hilfe von Brandenburger: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa und weiteren Informationen konnte ich den Pilz als Mycosphaerella ulmi Kleb. 1902 (= Phloeospora ulmi (Fr. ex Kunze) Wallr. 1833) identifizieren. Die weißliche „Warze“ auf dem braunen Acervulus enthielt bei meinem mikroskopischen Aspekt nichts als die sichelförmigen Konidien, die nach Freisetzung die weißlich-wattigen Flecken machten.
Viele Grüße
Dieter
Deuteromycet auf Berg-Ulme
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Re: Deuteromycet auf Berg-Ulme
Hallo Dieter und alle Phytoparasitenfreunde
Also nach meinem Dafürhalten hast Du absolut richtig bestimmt mit Mycosphaerella ulmi Klebahn 1902, bzw. Phloeospora ulmi ( Fries ex Kunze) Wallroth 1833; ist sehr schön im Brandenburger dargestellt.
Was mich aber irretiert ist, das Index Fungorum die Anamorphe ( Konidienstadium ) Phloeospora ulmi ( Fries ex Kunze) Wallroth 1833, die Du ja gefunden hast mit der Teleomorphe ( Ascostadium ) Mycosphaerella ulmi Klebahn 1902 synonymisiert, was m.E. unüblich ist, wenn die Anamorphe einen eigenen Namen besitzt; zumal Brandenburger ja auf S. 1134 als mögliche Teleomorphen Didymella und Mycosphaerella angibt.
Mal sehen, was unser Heinz zu dieser Ungereimtheit als Spezialist sagt.
Auf jeden Fall hast Du uns einen interessanten Phytoparasiten vorgestellt, den ich beim nur makroskopischen Befall auch für einen tierischen Parasiten gehalten hätte.
Danke dafür und herzliche Grüße
Detlef
Literaturnachweis:
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
großartig, endlich mal wieder einer, der sich mit Vertretern der Deuteromycotina beschäftigt.DieterB hat geschrieben:Hallo zusammen,
bei Sachrang (MTB 8339, Höhe 744 m) fand ich am 31.8.09 neben einer Kalkschotterstraße durch Laubmischwald auf der Berg-Ulme (Ulmus glabra Huds. em Moss) veränderte Blätter. Oberseits waren kleine leicht gelbliche Flecken und unterseits wattig-weiße Gebilde sichtbar, die ich zunächst für einen Milbenbefall hielt.
Unter der Lupe wurde sichtbar, dass zusätzlich kleine braune Veränderungen vorhanden waren, von denen viele mittig weißliche „Warzen“ hatten.
Erst unterm Mikroskop wurde klar, dass es pilzliche Phytoparasiten sind. Mit Hilfe von Brandenburger: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa und weiteren Informationen konnte ich den Pilz als Mycosphaerella ulmi Kleb. 1902 (= Phloeospora ulmi (Fr. ex Kunze) Wallr. 1833) identifizieren. Die weißliche „Warze“ auf dem braunen Acervulus enthielt bei meinem mikroskopischen Aspekt nichts als die sichelförmigen Konidien, die nach Freisetzung die weißlich-wattigen Flecken machten.
Viele Grüße
Dieter
Also nach meinem Dafürhalten hast Du absolut richtig bestimmt mit Mycosphaerella ulmi Klebahn 1902, bzw. Phloeospora ulmi ( Fries ex Kunze) Wallroth 1833; ist sehr schön im Brandenburger dargestellt.
Was mich aber irretiert ist, das Index Fungorum die Anamorphe ( Konidienstadium ) Phloeospora ulmi ( Fries ex Kunze) Wallroth 1833, die Du ja gefunden hast mit der Teleomorphe ( Ascostadium ) Mycosphaerella ulmi Klebahn 1902 synonymisiert, was m.E. unüblich ist, wenn die Anamorphe einen eigenen Namen besitzt; zumal Brandenburger ja auf S. 1134 als mögliche Teleomorphen Didymella und Mycosphaerella angibt.
Mal sehen, was unser Heinz zu dieser Ungereimtheit als Spezialist sagt.
Auf jeden Fall hast Du uns einen interessanten Phytoparasiten vorgestellt, den ich beim nur makroskopischen Befall auch für einen tierischen Parasiten gehalten hätte.
Danke dafür und herzliche Grüße
Detlef
Literaturnachweis:
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
Re: Deuteromycet auf Berg-Ulme
Hoi Dieter und Dedymik und alle andere,
Ich Denke Dass die Index Fungorum das Anamorph und die Teleomorph synonimisiert weil sie die name vond der Holomorrph gebrauchen und dies ist nun einmal der von der Teleomorph.Heut zu Tage benennt man das anamorphe stadium beina nicht mehr als das teleomorphe stadium bekannt ist.Man sagt dann zum beispiel: Phoma-stadium von Leptosphaeria diesund dies.
Das Brandenburger nicht weisst ob es ein Didimella oder Mycosphaerella ist kommt dadurch dass das unterschied zwisschen beide genera swierig ist,das einzige verschil ist das eine (psuedo-)parafysen hat und das anfere nicht und das ist oft schwierig zu sehen.
Ich hoffe ich habe ein bischen von der schleier obgehoben,
Freundliche Grusse aus Eindhoven
Flodder
Ich Denke Dass die Index Fungorum das Anamorph und die Teleomorph synonimisiert weil sie die name vond der Holomorrph gebrauchen und dies ist nun einmal der von der Teleomorph.Heut zu Tage benennt man das anamorphe stadium beina nicht mehr als das teleomorphe stadium bekannt ist.Man sagt dann zum beispiel: Phoma-stadium von Leptosphaeria diesund dies.
Das Brandenburger nicht weisst ob es ein Didimella oder Mycosphaerella ist kommt dadurch dass das unterschied zwisschen beide genera swierig ist,das einzige verschil ist das eine (psuedo-)parafysen hat und das anfere nicht und das ist oft schwierig zu sehen.
Ich hoffe ich habe ein bischen von der schleier obgehoben,
Freundliche Grusse aus Eindhoven
Flodder
Re: Deuteromycet auf Berg-Ulme
Hallo zusammen,
anläßlich eines weiteren Fundes gestern hab ich nochmal einige ergänzende Fotos gemacht. Bild 3 ist eine Probe aus der „Watte“, also Konidien pur.
Viele Grüße
Dieter
anläßlich eines weiteren Fundes gestern hab ich nochmal einige ergänzende Fotos gemacht. Bild 3 ist eine Probe aus der „Watte“, also Konidien pur.
Viele Grüße
Dieter