Hallo Wolfgang,
Waldfreund hat geschrieben:
Ich weiß natürlich sehr wohl dass immer ein Maßstab zugegen sein sollte.
...
Ich bin da aber oft etwas ... ungezwungen und vergesse das schon mal.
- Du bist in guter Gesellschaft. Auch ich

bin da oft etwas ungezwungen.
---> Macht nix. Denn Pilzbestimmung nach Bild ohne Zweifel und Rückfragen wäre langweilig.
Waldfreund hat geschrieben:
Gut ... hier ist sicher aufgrund der Lamellenzahl (die wahrscheinlich auch auf eine spezielle Art und Weise zu zählen sind? ... weil die ja nicht wirklich parallel stehen) ein etwas genaueres Mittel angebracht.
- Richtig, die "Lamellen" laufen nicht parallel und sind am Hutrand häufig "gegabelt".
- Ich zähle, sofern nicht anders in der Literatur erwähnt in der Hutmitte eines nicht zu jungen Fruchtkörpers.
---> Doch bei den in Frage kommenden Arten
"Gloeophyllum sepiarium (Zaunblättling) vs. G. abietinum (Tannenblättling)" bringt die von mir eingesehende Literatur den Hinweis "am Hutrand":
G. sepiarium (Zaunblättling):
[1] ca. 20 Lamellen pro cm
[2] 15 - 24 Lamellen pro cm
[3] 15 - 20 Lamellen pro cm
G. abietinum (Tannenblättling):
[1] ca. 10 Lamellen pro cm
[2] 8 - 12 Lamellen pro cm
[3] 8 - 13(15) Lamellen pro cm
Grob gesagt kann man feststellen, dass die "Lamellen" vom "Zaunblättling" meist (es gibt leider Übergangsbereiche) um Faktor 2 enger stehen als beim "Tannenblättling". Das kannst du sehr gut im direkten Vergleich in der Populärliteratur [4], [5] sehen.
---> Die kurzen Gabelungen am Hutrand solltest du übrigens nur als eine (nicht 2) Lamellen zählen. Und empfehlenswert ist auch die Lamellenanzahl an Fruchtkörpern zu zählen, bei denen die Lamellen nicht zu eng stehen.
OK. jetzt hat mich HARRY endgültig davon überzeugt, dass du
G. abietinum (Tannenblättling) vorgestellt hast.
---> Übrigens: Keine Ahnung warum sich der Name "Tannen-Blättling" so hartnäckig hält. Denn das Hauptsubstrat ist die Rotfichte (Picea abies)
Beste Grüße
Gerd
Literatur:
[1] G.J. Krieglsteiner (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1; Ulmer Verlag
[2] W. Jülich (1984): Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze; Kleine Kryptogamenflora Band II/b/1; G. Fischer Verlag
[3] J. Breitenbach & F. Kränzlin (1986): Pilze der Schweiz Band 2; Mykologioa Luzern
[4] H.E. Laux (2001): Der große Kosmos Pilzführer
[5] E. Gerhardt (2001): der große BLV Pilzführer