Hallo Stephanie,
Salma hat geschrieben:
Bin neu hier im Forum und würd euch gern ein paar Bilder von Pilzkörpern mit Mißbildungen zeigen, die ich in der letzten Zeit gefunden habe.
Zuerst einmal
Herzlich Willkommen auch in diesem Forum und Danke für's zeigen deiner Bilder.
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"Hier ein "Zwillingshexenei" - Phallus impudicus"
- Da muss ich dich leider enttäuschen:
(1) Hier handelt es sich nicht um eine "Missbildung" , sondern (---> Anmerkung *) nur um zwei zufällig nahe beieinander "fruktifizierender" Hexeneier der "Stinkmorchel".
(2) Von einer Missbildung spricht man erst, wenn die Fruchtkörper deutlich miteinander verwachsen sind, eine ungewöhnliche/oft deformierte "Fruchtschicht" (Lamellen, Stacheln, Röhren, Poren) ausbildet, auf dem Hut sich untypische "Auswüchse" entwickeln etc. etc.
---> Du musst allen Pilzarten (auch nicht büschlig wachsenden) zugestehen, dass Einzelfruchtkörper einfach dicht beieinander wachsen können. Und das hast du sicher auch schon oft beobachtet.
(3) Schau einmal
HIER. Da habe ich am Beispiel eines "Nicht-Blätterpilzes" gezeigt, dass sogar Verwachsungen durchaus im Rahmen der "Variationsbreite" einer Pilzart liegen können und nicht als "Missbildungen" zu betrachten sind.
Anmerkung *:
- Bei der "Stinkmorchel" und anderen "Bauchpilzen" wurde beobachtet, das aus einem einzelnen "Hexenei" sich 2 oder mehrere normal ausgebildete "Stinkmorcheln entwickeln.
---> Die wäre dann eine äußerst seltene Missbildung, die man als "echte" (eineiige) Zwillinge, Drillinge, Vierlinge etc. bezeichnen müßte.
---> Ein derartiges Bild wurde leider noch nicht gezeigt, aber immerhin
HIER diskutiert.
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"In der nähe der Hexeneier fand ich auch einen schwarzen Passagier auf einem Täubling (bitte nicht schimpfen, hab keine Ahnung, welcher Täubling...), mit zwei Stielen."
In diesem Forum wird keiner beschimpft, wenn er eine "Pilzart" nicht bestimmen kann. Ganz im Gegenteil: Wir fordern höchsten Zusatzinformationen an, wenn wir ein Bestimmungsproblem haben. Und nach Bild (du bist in guter Gesellschaft) traue ich mir meist eh auch nicht zu einen "Täubling" sicher zu bestimmen. ---> Schau einmal hier, was man dazu als
"Minimum" alles wissen muss. Und ob dann eine sichere Bestimmung ohne Blick in's "Scharfe Auge" (Mikroskop) und guter Monografien möglich ist, steht in den Sternen.
Nun zu deinem Fund:
(1) Ja, das ist eindeutig eine "Missbildung" (Bildungsabweichung), die in die Schublade
"Stockwerkpilz" gehört.
---> Ob es sich um "Doppelfruchtkörper oder "3-fach-Fruchtkörper" (sehe die zwei Stiele auf dem Hut des unteren Fruchtkörpers auch) handelt, kann ich allerdings nicht beurteilen. Dazu müßte ich mehr Details (insbesondere Ausprägung und Verwachsungen) der kleinen Fruchtkörper auf dem "großen", unteren Hut sehen.
Frage:
- Hast du zufällig den gesamten Fruchtkörper eingesammelt und getrocknet?
---> Dann bringe doch bitte zusätzliche Detailbilder.
- Ansonsten würde mich (kannst du evtl. aus der Erinnerung beschreiben) interessieren, ob der zweite Stiel einen Hut hat, wo dieser liegt und wie die Fruchtkörper miteinander verwachsen sind.
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"Heute gefunden: Semmelstoppelpilz -Hydnum repandum mit Mißbildungen am Fruchtkörper"
- Schau einmal
HIER
---> Da habe ich gerade erst eine sehr "eigenwillige" Missbildung an "Hydnum rufescens" diskutiert und auch auf ein Bild von dir im Forum von ANDRERAS hingewiesen.
Doch jetzt zu dem von dir gezeigten Bild:
- Die Art (Hydnum rufescens vs. H. ellipsosporum; was anderes kann man, beachte Stachel-Form/-Abstand, abrupten Übergang zum Stiel und Hut-/Steillängenverhältnis, ausschließen) ist m.E. ohne "Sporenmessung" nicht sicher/belastbar bestimmbar.
- Sicher ist, dass es sich um einen Mix von "Missbildungen" (Bildungsabweichungen) handelt.
---> Gut zu erkennen sind "Profilerationen" (extensive Bildungen von "lappig-gekräuselten" Hymenophoren) auf dem Hut des obersten Fruchtkörpers.
---> Es sieht auch so aus, als wenn hier Hüte teilweise Aufeinander/übereinander sitzen würden, die man in die Schublade "Stockwerkpilz" ablegen müßte.
---> Völlig unklar ist mir, ob es zusätzlich auch noch zu "Stielverwachsungen" (Pseudofasciationen) gekommen ist.
---> Der größte der Fruchtkörper scheint mir an der Missbildung eher nicht beteiligt zu sein, es sei denn er ist stark und deutlich am Hut mit den anderen verwachsen.
Nochmals die Frage:
- Hast du diese Fruchtkörpergruppe gerettet oder wenigstens weitere Aufnahmen davon?
Liebe Grüße
Gerd
@Alle:
- Bitte rettet bei derartig ungewöhnlichen Fruchtkörpern auch ein Trockenexemplar, damit man das bei Zweifel überprüfen und auch in einem Herbar (zur Nachprüfung durch andere) ablegen kann.
