Uromyces phyteumatum an Phyteuma betonicifolium

[Julia]

Huhu!

So, der 5. Rostpilz aus der Schweiz, dann mache ich erstmal Schluss für jetzt, muss noch duschen, lernen und draußen die Gegend nach Phytos absuchen (falls das alles in meinen Zeitplan passt).

Diesen Rostpilz habe ich auf den Blättern der Ziestblättrigen Teufelskralle (Phyteuma betonicifolium) in der Schweiz, Süden, Tessin, Lago Luzzone Stausee, Aufstieg Motterascio-Hütte; Höhe NN: 2100m gefunden. Optisch dachte ich ja an Uredien, aber müssen Telien sein, weil der nur Telien ausbildet...naja....

Es handelt sich hierbei um Uromyces phyteumatum (DC.) UNGER.

Sporen: Ø = 27,7µm x 20,7µm

Liebe Grüße Jule

[Dedimyk]

Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

Huhu!

So, der 5. Rostpilz aus der Schweiz, dann mache ich erstmal Schluss für jetzt, muss noch duschen, lernen und draußen die Gegend nach Phytos absuchen (falls das alles in meinen Zeitplan passt).
Diesen Rostpilz habe ich auf den Blättern der Ziestblättrigen Teufelskralle (Phyteuma betonicifolium) in der Schweiz, Süden, Tessin, Lago Luzzone Stausee, Aufstieg Motterascio-Hütte; Höhe NN: 2100m gefunden. Optisch dachte ich ja an Uredien, aber müssen Telien sein, weil der nur Telien ausbildet...naja....
Es handelt sich hierbei um Uromyces phyteumatum (DC.) UNGER.

Sporen: Ø = 27,7µm x 20,7µm

Liebe Grüße Jule

okay, es gibt insgesamt 3 Rostpilzarten auf Phyteuma betonicifolium. Davon scheidet Uromyces caricis-sempervirentis aus, der nur 0,I Pyknien und Aezien auf diesem Wirt ausbildet.
Bleiben also nur Coleosporium campanulae und der von Dir angegebene Uromyces phyteumatum übrig, wobei Coleosporium campanulae II+III-Uredien und Telien und Uromyces phyteumatum nur III-Telien ausbilden.
Coleosporium campanulae scheidet schon optisch aus, da es ein ganz anderes Befallsbild bezüglich der Farbe und Ausführung der Sporenlager aufweist und hier ja noch Mikrobilder vorliegen, die ganz klar Uromyces-III-Teleutosporen zeigen.

Damit ist natürlich Deine Bestimmung mit Uromyces phyteumatum ( De Candolle ) Unger 1836 absolut richtig.

Was mich etwas überrascht hat ist jedoch diese Aussage:"Optisch dachte ich ja an Uredien, aber müssen Telien sein, weil der nur Telien ausbildet...naja....!"
Wenn Du so schöne Mikrobilder machst, dann ist doch ganz klar daß diese einzelligen Sporen mit einer scheitelständigen Papille und einem gegenüberliegenden Stielansatz nur III-Teleutosporen einer Uromyces sein können und keine II-Uredosporen , gelle? (Das ist nur als wohlgemeinter Tipp und nicht als Kl.... gedacht).

Vielen Dank für die Vorstellung dieses mit dem Wirt in die alpine Stufe aufsteigenden schönen Rostpilzes Uromyces phyteumatum ( De Candolle ) Unger 1836, dessen Bilder und Mikrobilder ich eben aus Deinen Originalen übernommen habe ( prima Sache mit der gesamten Phytos-Datei-Überspielung ).

Herzliche Grüße Detlef


Literaturnachweise:
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6

[DieterB]

Hallo Julia,

das ist ein interessanter Fund an einer mir nicht bekannten Pflanze. Es gibt sie in Bayern nur im Allgäu, also nicht hier.

Danke fürs Zeigen und viele Grüße
Dieter

[Julia]

Hi!

@ Dieter: Ja, im Allgäu ist die häufig.

@ Detlef: Optisch makroskopisch dachte ich. Mikroskopisch ist das natürlich für mich klar gewesen, gelle:D

lg Jule