Ganoderma resinaceum ist umgezogen

hier kann alles gepostet werden was mit Pilzen zu tun hat. Forumsstart - 22.12.2004

Moderator: Harry

kurtjegle
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Ganoderma resinaceum ist umgezogen

Ungelesener Beitrag von kurtjegle »

Hallo zusammen

Ihr erinnert euch doch sicher noch an die ausführlichen Diskussionen, die wir vor 2 Jahren über Ganoderma resinaceum auf einer Stieleiche in meiner Nachbarschaft führten. Sie war komplett verschwunden und ist jetzt auf meinem Land wieder aufgetaucht, ebenfalls am Fuss einer grossen Stieleiche, ca. 25m hoch, BHD 54 cm. Etwa 8 Eichen stehen lose gruppiert in Abständen von 3-5m und sind alle ungefähr gleich hoch und stark. Ist eine Ansteckung durch Sporen zu befürchten? Das Kronendach ist lose geschlossen. Auf dem einen Foto ist der Pilz an der linken Stammfussseite noch undeutlich zu sehen. Da ich nicht beabsichtige, die Stämme zu Geld zu machen, wäre die Schädigung durch Weissfäule zu akzeptieren. Die Festigkeit leidet natürlich auch. Der südliche Waldrand vor diesen Eichen ist jedoch gut entwickelt, um die Wucht von Stürmen zu brechen. Jetzt die grundsätzliche Frage: Könnte ich durch konsequentes Herausbrechen des Fruchtkörpers eine Produktion und Verbreitung der Sporen noch verhindern oder ist es schon zu spät?

Gruss
Kurt
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Gerd †
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Re: Ganoderma resinaceum ist umgezogen

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Hallo Kurt,

"Ihr erinnert euch doch sicher noch an die ausführlichen Diskussionen, die wir vor 2 Jahren über Ganoderma resinaceum auf einer Stieleiche in meiner Nachbarschaft führten. Sie war komplett verschwunden und ist jetzt auf meinem Land wieder aufgetaucht, ebenfalls am Fuss einer grossen Stieleiche, ca. 25m hoch, BHD 54 cm."

- Na klar, erinnere ich mich an diese "schwere Geburt".

- Ob "Ganoderma resinaceum" an der Stieleiche (sogar, wenn sie zwischenzeitlich gefällt wurde) komplett verschwunden ist, wird die Zukunft zeigen.
---> Zur Erinnerung: Ich hatte einen SPR-Artikel zitiert, indem von einem 2-jährigen Ausetzen der Fruchtkörperbildung berichtet wurde.
----------

Die spannende Frage ist:

- Hat sich an deiner Eiche auch (1) "Ganoderma resinaceum" oder evtl. (m.E. eher unwahrscheinlich) eine andere "Ganoderma-Art" (z.B. (2) G. australe, (3) G. pfeifferi; die restlichen Arten kann man m.E. ausschließen) angesiedelt.

Und dies kannst nur du klären:

(a) "G. australe" (Wulstiger Lackporling) kann man leicht durch den "Streichholztest" bestätigen oder verneinen.

(b) "G. resinaceum" (Harziger L.) und "G. pfeifferi" (Kupferroter Lackporling)
sollten sich auch rel. leicht trennen lassen, wenn man klärt, ob "Hutfleisch und Poren" Harz enthalten und zusätzlich die Hutfleischfarbe beurteilt. Weitere Trennmerkmale wurden in der o.g. "früheren" Diskussion (siehe Link) genannt.

- Und wenn du, würde mich uberraschen, nicht bei "G. resinaceum" landest, würde ich empfehlen noch abzuwarten und etwas ältere Fruchtkörper mit ausgeprägterer Hutkruste testen.
---------------------------

Ist eine Ansteckung durch Sporen zu befürchten?
- Bei völlig intakter Rinde und vitalen Bäimen, würde ich insbesondere bei "Eichen" wegen des hohen "Gerbsäureanteils" in der Rinde die Infektion durch Sporen als eher gering ansehen.

Jetzt die grundsätzliche Frage: Könnte ich durch konsequentes Herausbrechen des Fruchtkörpers eine Produktion und Verbreitung der Sporen noch verhindern oder ist es schon zu spät?

(1) Es gilt die "allgemeine" Regel, dass sich Fruchtkörper erst entwickeln, wenn das Myzel das Substrat bereits kräftig durchwuchert hat, die Vitalität des Baums deutlich geschwächt ist oder der Baum gefällt wurde.

---> Insofern wird die Fruchtkörperentnahme das Myzel des befallenen Baums nicht schädigen.

---> Allerdings wird natürlich eine konsequente Entfernung von Fruchtkörpern (vor der Sporenreife) Neuinfektionen am befallenen Substrat oder in der näheren oder entfernten Nachbarschaft reduzieren.

Grüße
Gerd

PS.:
- Ich bin die nächste Woche "Off-Line" und melde mich erneut, wenn es mich überraschende Neuigkeiten geben sollte.
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
kurtjegle
treues Mitglied
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Re: Ganoderma resinaceum ist umgezogen

Ungelesener Beitrag von kurtjegle »

Hallo Gerd

Ich hatte etwas Wichtiges übersehen. Wie man bei genauer Betrachtung des 1. vorherigen Fotos feststellen kann, ist rechts vom jungen Pilz auch ein altes, schon im späten Verfallsstadium befindliches Exemplar zu sehen. Somit hat sich die Frage nach Verhinderung der Sporenausbreitung erübrigt.
Auch die Weissfäulebildung im Eichenstamm ist nicht mehr zu verhindern. Auf dem 2. vorherigen Foto sieht man ca. 50 cm über dem Boden einen Wulst, der tatsächlich fast ganz um den Stamm herumgeht. Dort ist die Borke aufgerissen, wie auf den folgenden Fotos zu sehen ist. Nun die Frage: Ist das eine Folge der Weissfäule? Oder was? Einwirkung von aussen kann ich mir kaum vorstellen, da ausser mir niemand Zugang hat. Fegen eines Hirsches ist es wohl auch nicht. Ich werde morgen mal nachschauen, ob der Baum noch voll im Saft steht, also ob die Nährstoffleitungen noch in Ordnung sind. Ich denke aber schon, das wäre mit schon früher aufgefallen.
Ob es sich um G. resinaceum oder pfeifferi handelt, ist mit momentan nicht so wichtig.

Gruss
Kurt
P1030574 Riss der Borke 800 red .JPG
P1030574 Riss der Borke 800 red .JPG (208.22 KiB) 1438 mal betrachtet
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