es ist bekannt und wurde in diesem Unterforum bereits angesprochen, dass "Virenbefall" bei Pilzen eine "Missbildung" verursachen kann.
---> Und angeregt durch diese Vortragsankündigung stelle ich nachfolgend zusammen, was [1] über "Virusbefall" berichtet:
"Das Vorkommen von Viren in Pilzen (sog. Mykoviren) wurde seit 1936 vermutet, doch erst 1962 gelang ein sicherer Nachweis durch Darstellung pilzlicher Viren mit dem Elektronenmikroskop. 1974 waren Viren in etwa 60 Pilzarten, zumeist in niedrigen Pilzen, imperfekten Pilzen und Hefen
Anmerkung Gerd: Die danach folgenden Viren-/Mykoviren-Details (verstehen vermutlich eh nur Spezialisten) erspare ich mir.
- Die Übertragung pilzlicher Viren erfolgt in Sporen (Basidiosporen, Konidien), bei niederen Pilzen auch an der Oberfläche von Zoospooren, ferner durch das Myzel.
In Fruchtkörpern von Großpilzen können Viren ganz unterschiedliche Symptome hervorrufen, insbesondere Mikrokephalie (Anmerkung Gerd: Missverhältnis von Hut und Stiel, wobei der Hut oft knopfartig klein bleibt), Zwergwuchs und reduzierte Fertilität. Gut erforscht sind Viren von Agaricus bisporus, Coprinus-Arten und Laccaria amethystina. Die Mehrzahl von Mykoviren verursacht jedoch keine makroskopisch sichtbaren Veränderungen an Fruchtkörpern."
Ok, ich habe mir erlaubt mit "roter Schrift" wenige Anmerkungen hinzuzufügen und m.E. wenige wichtige Aussagen durch Fettdruck zu betonen.
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So nebenbei:
- Die beschriebenen makroskopisch sichtbaren Veränderungen können auch andere Ursachen haben und beweisen noch keinen "Virenbefall".
Grüße
Gerd
Literatur:
[1] H. Kreisel (1983): Bildungsabweichungen an Fruchtkörpern (Teratologie); in Handbuch für Pilzfreunde Band V.