Hallo und Guten Abend an Alle,
dieser Fund stammt aus dem oberen Vogtland. Standort im Heidelbeer - Fichtenwald, in Sphagnum stehend.
Ich meine, solche ziegelrot gefärbten Hüte schon mal bei Täublingen in Mooren gesehen zu haben (?). In den weißen Lamellen und im Stielfleisch, schmeckte das Exemplar ( für mein Empfinden ) jedenfalls sehr scharf.
Eine Nachsuche erbrachte keine weiteren Fruchtkörper.
Es war am FO zwar staunaß, ob das aber reicht, in Richtung Standort Moor zu schließen, fehlt es mir an Erfahrung. Es gab zu Zeiten der DDR keine verwertbaren Referenzabb. in den ohnehin raren Pilzbüchern, so daß ich mich nur den häufigen Arten gewidmet habe.
Grüße rickenella
Schöner Täubling - aber brennend scharf
Moderator: Harry
- rickenella
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Schöner Täubling - aber brennend scharf
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Re: Schöner Täubling - aber brennend scharf
Hallo Rickenella,
hast du mal getestet ob die Huthaut abziehbar ist? Meine Vermutung geht ihn Richtung Russula sanguinaria ( Blutroter Täubling ). Die Huthaut dürfte bei dieser Art nicht abziehbar sein.
Es passt schon einiges auf den Blutroten. Ausblassende Huthaut, helle bis gelbliche Lamellen, der rosa überhauchte Stiel, die Schärfe und auch der Standort sprechen für ihn. Wenn sich jetzt auch noch die Huthaut nicht abziehen lässt wüsste ich nicht was sonst noch in Frage kommen könnte.
Gruß
Harry
hast du mal getestet ob die Huthaut abziehbar ist? Meine Vermutung geht ihn Richtung Russula sanguinaria ( Blutroter Täubling ). Die Huthaut dürfte bei dieser Art nicht abziehbar sein.
Es passt schon einiges auf den Blutroten. Ausblassende Huthaut, helle bis gelbliche Lamellen, der rosa überhauchte Stiel, die Schärfe und auch der Standort sprechen für ihn. Wenn sich jetzt auch noch die Huthaut nicht abziehen lässt wüsste ich nicht was sonst noch in Frage kommen könnte.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: Schöner Täubling - aber brennend scharf
Russula sanguinaria kenne ich mit sehr viel intensiveren (dunkleren) Rottönen im Hut. Auch er Stiel ist mit nicht genug gefärbt für die Art. Fichten und Sphagnum ist glaubich auch nicht so der bevorzugte Standort.Harry hat geschrieben: Meine Vermutung geht ihn Richtung Russula sanguinaria ( Blutroter Täübling ).
Nicht dass ich eine bessere Idee hätte, aber so blutrot kommt der mir nicht vor.
Grüße
Harald
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Re: Schöner Täubling - aber brennend scharf
Hallo Harry,Harry hat geschrieben:Hallo Rickenella,
hast du mal getestet ob die Huthaut abziehbar ist? Meine Vermutung geht ihn Richtung Russula sanguinaria ( Blutroter Täübling ). Die Huthaut dürfte bei dieser Art nicht abziehbar sein.
Es passt schon einiges auf den Blutroten. Ausblassende Huthaut, helle bis gelbliche Lamellen, der rosa überhauchte Stiel, die Schärfe und auch der Standort sprechen für ihn. Wenn sich jetzt auch noch die Huthaut nicht abziehen lässt wüsste ich nicht was sonst noch in Frage kommen könnte.
Gruß
Harry
die Huthaut ließ sich definitiv nicht abziehen.
Grüße Peter
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Re: Schöner Täubling - aber brennend scharf
Hallo zuehli,zuehli hat geschrieben:Russula sanguinaria kenne ich mit sehr viel intensiveren (dunkleren) Rottönen im Hut. Auch er Stiel ist mit nicht genug gefärbt für die Art. Fichten und Sphagnum ist glaubich auch nicht so der bevorzugte Standort.Harry hat geschrieben: Meine Vermutung geht ihn Richtung Russula sanguinaria ( Blutroter Täübling ).
Nicht dass ich eine bessere Idee hätte, aber so blutrot kommt der mir nicht vor.
Grüße
Harald
genau die Rottöne haben mich auch in Zweifel gebracht, nach MOSER 1983 gut passend, in MHK Band 5 intensiver dunkel...
Vielleicht werde ich 2012 nochmal fündig - dann wissen wir mehr.
Grüße Peter
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Re: Schöner Täubling - aber brennend scharf
Hallo Harald, hallo Peter
blassere Rottöne auf Stiel und Hut sind bei Russula sanguinea nichts aussergewöhnliches. So schön wie auf den Bildern meiner Galerie ist das rot nicht immer ausgebildet und so meist nur bei jüngeren Basidiocarpien zu finden.
http://www.pilzfotopage.de/Russulales/s ... uinea.html
Ältere Exemplare blassen nun mal gerne aus und das tun sie besonders gerne bei Regenwetter. Hier decken sich meine Beobachtungen voll und ganz mit den Ausführungen von Julius Schäffer ( die Russulae ). Hier ein kleiner Auszug:
Hut
Hut konstant blutrot -- bald in hellen, satten, fast leuchtenden, bald in stärker getrübten oder im Zimmer nachdunkelnden, in der Mitte schwärzlich übergehenden oder auch schmutzig verblassenden Nuanchen von tomatenrot, edamerrot, schleiflackrot, lachsrot, fleischrot, blutfleckrot bzw. rosa, bei Regenwetter oft fleckig oder ganz verblaßend.
Stiel
weißlich und dann oft chromgelb fleckend, meist rosa behaucht oder dicht bis an die Lamellen und selbst etwas zwischen deren Ausläufern hinein fast gleichfarbig blutrosa, manchmal wie überreift von feinen anliegenden blasser rosa Flaum, durch dessen Abgreifen in satten kadmiumrote Adern und Flecken herauskommend. Bei Regenwetter stark wasseraderig wie der Hut und dann selbst + - graulich.
Was den Feuchtegrad des Standortes anbelangt so scheint die Art nicht besondes wählerisch zu sein. In den Pilzen Baden - Württembergs sind sowohl trockene als auch feuchte Standorte wie Hochmoorränder ( Moorböden ) angegeben. Bei Russula sanguinea ist, was Farbe und Standort anbelangt, wohl einiges möglich und in Verbindung mit der von Peter bestätigten nicht abziehbaren Huthaut bleibe ich bei meiner Eingangsvermutung. Der Blutrote Täubling ist hier für mich am wahrscheinlichsten. Interessant wäre auch noch die Farbe des Sporenpulvers. Russula sanguinea gehört zu den Cremesporern und wenn Peters Exemplare diese Farbe im Abwurfpräparat zeigen würden, hätten wir wieder einen kleinen Baustein in Richtung R. sanguinea auf der Habenseite.
Gruß
Harry
blassere Rottöne auf Stiel und Hut sind bei Russula sanguinea nichts aussergewöhnliches. So schön wie auf den Bildern meiner Galerie ist das rot nicht immer ausgebildet und so meist nur bei jüngeren Basidiocarpien zu finden.
http://www.pilzfotopage.de/Russulales/s ... uinea.html
Ältere Exemplare blassen nun mal gerne aus und das tun sie besonders gerne bei Regenwetter. Hier decken sich meine Beobachtungen voll und ganz mit den Ausführungen von Julius Schäffer ( die Russulae ). Hier ein kleiner Auszug:
Hut
Hut konstant blutrot -- bald in hellen, satten, fast leuchtenden, bald in stärker getrübten oder im Zimmer nachdunkelnden, in der Mitte schwärzlich übergehenden oder auch schmutzig verblassenden Nuanchen von tomatenrot, edamerrot, schleiflackrot, lachsrot, fleischrot, blutfleckrot bzw. rosa, bei Regenwetter oft fleckig oder ganz verblaßend.
Stiel
weißlich und dann oft chromgelb fleckend, meist rosa behaucht oder dicht bis an die Lamellen und selbst etwas zwischen deren Ausläufern hinein fast gleichfarbig blutrosa, manchmal wie überreift von feinen anliegenden blasser rosa Flaum, durch dessen Abgreifen in satten kadmiumrote Adern und Flecken herauskommend. Bei Regenwetter stark wasseraderig wie der Hut und dann selbst + - graulich.
Was den Feuchtegrad des Standortes anbelangt so scheint die Art nicht besondes wählerisch zu sein. In den Pilzen Baden - Württembergs sind sowohl trockene als auch feuchte Standorte wie Hochmoorränder ( Moorböden ) angegeben. Bei Russula sanguinea ist, was Farbe und Standort anbelangt, wohl einiges möglich und in Verbindung mit der von Peter bestätigten nicht abziehbaren Huthaut bleibe ich bei meiner Eingangsvermutung. Der Blutrote Täubling ist hier für mich am wahrscheinlichsten. Interessant wäre auch noch die Farbe des Sporenpulvers. Russula sanguinea gehört zu den Cremesporern und wenn Peters Exemplare diese Farbe im Abwurfpräparat zeigen würden, hätten wir wieder einen kleinen Baustein in Richtung R. sanguinea auf der Habenseite.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
- rickenella
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Re: Schöner Täubling - aber brennend scharf
Hallo Harry,
danke für die hilfreichen Erläuterungen.
Meine Zweifel bezogen sich natürlich nicht auf Deine Vermutung hinsichtlich R. sanguinea. Ich war mit MOSER 1983 auch zu diesem Ergebnis gekommen, kenne die Art aber aus eigener Anschauung nicht, daher bin ich hinsichtlich meines Ergebnisses etwas zurückhaltend.
Mit einem Abwurfpräparat kann ich leider nicht dienen. Wenn Du Dir aber mal das Bild 03.jpg anschaust, wirst Du partiell einen cremefarbenen Schimmer in den Lamellen sehen. Da es sich m.E. um einen ausgereiften Fruchtkörper handeln dürfte, wären dann auch die Sporen reif. Der Farbschimmer ließe dann mit der entsprechenden Vorsicht Rückschluß auf die Farbe des Sporenstaubes zu - und die wäre creme.
(Hat mir mal ein "Täublingsexperte" auf einer Pilzexkursion gezeigt).
Grüße Peter
danke für die hilfreichen Erläuterungen.
Meine Zweifel bezogen sich natürlich nicht auf Deine Vermutung hinsichtlich R. sanguinea. Ich war mit MOSER 1983 auch zu diesem Ergebnis gekommen, kenne die Art aber aus eigener Anschauung nicht, daher bin ich hinsichtlich meines Ergebnisses etwas zurückhaltend.
Mit einem Abwurfpräparat kann ich leider nicht dienen. Wenn Du Dir aber mal das Bild 03.jpg anschaust, wirst Du partiell einen cremefarbenen Schimmer in den Lamellen sehen. Da es sich m.E. um einen ausgereiften Fruchtkörper handeln dürfte, wären dann auch die Sporen reif. Der Farbschimmer ließe dann mit der entsprechenden Vorsicht Rückschluß auf die Farbe des Sporenstaubes zu - und die wäre creme.
(Hat mir mal ein "Täublingsexperte" auf einer Pilzexkursion gezeigt).
Grüße Peter
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