Gürtelfuss
Moderator: Harry
Gürtelfuss
Hallo zusammen
Kann mir jemand anhand von Beispielen zeigen, was einen "Gürtelfuss" ausmacht? Rein verbale Beschreibungen (Zonierung etc.)habe ich schon genügend gelesen und es ist mit trotzdem nicht klar.
Besten Dank im voraus
Kurt
Kann mir jemand anhand von Beispielen zeigen, was einen "Gürtelfuss" ausmacht? Rein verbale Beschreibungen (Zonierung etc.)habe ich schon genügend gelesen und es ist mit trotzdem nicht klar.
Besten Dank im voraus
Kurt
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Holger
Re: Gürtelfuss
Hallo Kurt,
wenn Du einen Bildvergleich meinst, solltest Du hier in Harrys Galerie mal schauen, das sieht man die Unterschiede vom Kürtelfuß, Klumpfuß, Schleimfuß und Schleimkopf gut. Ansonsten verstehe ich Deine Frage nicht so richtig.
wenn Du einen Bildvergleich meinst, solltest Du hier in Harrys Galerie mal schauen, das sieht man die Unterschiede vom Kürtelfuß, Klumpfuß, Schleimfuß und Schleimkopf gut. Ansonsten verstehe ich Deine Frage nicht so richtig.
- rickenella
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Re: Gürtelfuss
Hallo Kurt,
Bei den Gürtelfüßen handelt es sich um kleine bis sehr große Pilze, meist mit bäunlichen, ocker- oder violetten Farben. Die wichtigste Merkmale sind die oft „genatterten“, „gegürtelten“ (gezonten) Stiele und die hygrophanen Hüte, deren Aussehen durch wechselnde Feuchtigkeit mitunter erheblich schwanken kann. Bei den älteren Exemplaren sieht man oft noch die Cortina, die den jungen Fruchtkörper einst umschlossen hat. Sehr variabel ist die Farbe der Lamellen. Zur Artbestimmung man braucht Exemplare in verschiedenen Altersstufen um die Lamellenfarbe (und die Farbe der Cortina) im Jugendzustand beurteilen zu können. Beim Sammeln unbedingt auf Begleitbäume achten. Zu den Gerüchen wie in verschiedener Literatur abgegeben, kann ich nichts sagen – für mich riechen die meist alle erdig.
Sehr schön sind die "Gürtel" (Zonierung) bei Cortinarius armillatus Geschmückter Gürtelfuß zu sehen - aber so schablonenhaft ist das nicht immer. Hier mal ein Fund eines noch unbestimmten Gürtelfuß´. Gruß Peter
Bei den Gürtelfüßen handelt es sich um kleine bis sehr große Pilze, meist mit bäunlichen, ocker- oder violetten Farben. Die wichtigste Merkmale sind die oft „genatterten“, „gegürtelten“ (gezonten) Stiele und die hygrophanen Hüte, deren Aussehen durch wechselnde Feuchtigkeit mitunter erheblich schwanken kann. Bei den älteren Exemplaren sieht man oft noch die Cortina, die den jungen Fruchtkörper einst umschlossen hat. Sehr variabel ist die Farbe der Lamellen. Zur Artbestimmung man braucht Exemplare in verschiedenen Altersstufen um die Lamellenfarbe (und die Farbe der Cortina) im Jugendzustand beurteilen zu können. Beim Sammeln unbedingt auf Begleitbäume achten. Zu den Gerüchen wie in verschiedener Literatur abgegeben, kann ich nichts sagen – für mich riechen die meist alle erdig.
Sehr schön sind die "Gürtel" (Zonierung) bei Cortinarius armillatus Geschmückter Gürtelfuß zu sehen - aber so schablonenhaft ist das nicht immer. Hier mal ein Fund eines noch unbestimmten Gürtelfuß´. Gruß Peter
Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.
Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
Re: Gürtelfuss
Hallo
Sind mit Zonierung horizontal farblich abgegrenzte Abschnitte gemeint wie auf folgendem Foto? Ist das typisch für Cortinarien?
Gruss
Kurt
Sind mit Zonierung horizontal farblich abgegrenzte Abschnitte gemeint wie auf folgendem Foto? Ist das typisch für Cortinarien?
Gruss
Kurt
-
Thomas B.
Re: Gürtelfuss
Hallo Kurt
wie schon im anderen Beitrag erwähnt zeigt dein Foto hier einen Lacktrichterling und der hat keine Volva!
Und Peter hat vollkommen recht. Schau dir mal Fotos vom Cortinarius armilatus an, dort siehst du am Stiel sehr deutlch was mit Gürtelfuß gemeint ist. Leider sieht man das nicht immer so deutlich.
Hinzu kommt bei der Untergattung Telamonia noch, daß die "Grenze" zwischen Wasserköpfen (Hut hygrophan) und Gürtelfüßen (Hut nicht hygrophan) nicht so einfach zu ziehen ist. Es ist die schwerste Untergattung bei den Haarschleierlingen.
Gruß Thomas
wie schon im anderen Beitrag erwähnt zeigt dein Foto hier einen Lacktrichterling und der hat keine Volva!
Und Peter hat vollkommen recht. Schau dir mal Fotos vom Cortinarius armilatus an, dort siehst du am Stiel sehr deutlch was mit Gürtelfuß gemeint ist. Leider sieht man das nicht immer so deutlich.
Hinzu kommt bei der Untergattung Telamonia noch, daß die "Grenze" zwischen Wasserköpfen (Hut hygrophan) und Gürtelfüßen (Hut nicht hygrophan) nicht so einfach zu ziehen ist. Es ist die schwerste Untergattung bei den Haarschleierlingen.
Gruß Thomas
Re: Gürtelfuss
Hallo Thomas,
- Und (ich wiederhole mich!!!) mit einer Beurteilung der "Sporenpulver-Farbe" kann man beide Gattungen (Laccaria --> Hellsporer; Cortinarius ---> Braunsporer) leicht trennen.
Grüße
Gerd
- Beide Gattungen (Laccaria, Cortinarius) haben keine Volva.Thomas B. hat geschrieben:Hallo Kurt
wie schon im anderen Beitrag erwähnt zeigt dein Foto hier einen Lacktrichterling und der hat keine Volva!
- Und (ich wiederhole mich!!!) mit einer Beurteilung der "Sporenpulver-Farbe" kann man beide Gattungen (Laccaria --> Hellsporer; Cortinarius ---> Braunsporer) leicht trennen.
Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
- Ingo W
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Re: Gürtelfuss
Hallo Kurt!
Jetzt weiß ich erst mal, wie du auf die "gezonten Stiele" kommst:
http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCrtelf%C3%BC%C3%9Fe
Ich muss dir sagen, dass der Wiki-Beitrag noch nicht ausgereift ist.
Die Untergattung Telamonia makroskopisch zu umreißen ist recht schwierig, sie umfasst die früher voneinander getrennten "Gürtelfüße" und die "Wasserköpfe".
Für Gürtelfüße findest du schnell Beispiele über die Suchfunktion, z.B. hier:
http://www.natur-in-nrw.de/HTML/Pilze/A ... A-199.html#
Meist haben die auffällig gegürtelte Stiele.
Die Wasserköpfe hingegen fallen meist durch ihre hygrophanen Hüte auf, das ist der Farbwechsel entsprechend Feuchtigkeit, so wie du es z.B. vom Stockschwämmchen kennst. Bei den Wasserköpfen ist aber meist kaum was gegürteltes am Stiel zu sehen.
Man muss sich in die Riesengattung Cortinarius (Schleierlinge) erst mal etwas hineinarbeiten, damit man andere Schleierlings-Untergattungen ausschließen kann, denn wir hätten bei den Schleierlingen außerdem noch Hautköpfe (Dermocybe), Rauköpfe (Leprocybe), Schleimköpfe/Klumpfüße (Phlegmacium), Schleimfüße (Myxarium) und Dickfüße/Seidenköpfe (Sericeocybe).
Ihnen allen ist die spinnwebige Cortina (gut zu sehen an Jungfruchtkörpern) und das rotbraune Sporenpulver (welches sich meist in den Cortinaresten am Stiel verfängt) gemeinsam. Ganz viele Beispiele findest du in Harrys Galerie.
Cortina und rostbraunes Sporenpulver ist aber nur die grobe Skizzierung der Schleierlinge, denn auch in anderen Gattungen gibt es Schleier (Cortinas) oder braunes Sporenpulver oder Gürtel am Stiel oder hygrophane Hüte. Außerdem sind die beiden Kennzeichen nicht immer gleich gut zu sehen.
Die meisten Schleierlinge sind sowieso nur mit mikroskopischen Mitteln bestimmbar, und auch mit Mikro ist die Identifizierung der Art nicht Gesetz. Zu viele Unklarheiten und Widersprüche.
Es gibt übrigens sogar eine pilzige Vereinigung, die sich nur mit Cortinarien beschäftigt. Sage ich jetzt bloß mal, damit du dir vorstellen kannst, wieviele es von denen gibt. Ich glaube, je nach Auffassung, rechnet man in Europa so mit 800 Arten.
VG Ingo W
Jetzt weiß ich erst mal, wie du auf die "gezonten Stiele" kommst:
http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCrtelf%C3%BC%C3%9Fe
Ich muss dir sagen, dass der Wiki-Beitrag noch nicht ausgereift ist.
Die Untergattung Telamonia makroskopisch zu umreißen ist recht schwierig, sie umfasst die früher voneinander getrennten "Gürtelfüße" und die "Wasserköpfe".
Für Gürtelfüße findest du schnell Beispiele über die Suchfunktion, z.B. hier:
http://www.natur-in-nrw.de/HTML/Pilze/A ... A-199.html#
Meist haben die auffällig gegürtelte Stiele.
Die Wasserköpfe hingegen fallen meist durch ihre hygrophanen Hüte auf, das ist der Farbwechsel entsprechend Feuchtigkeit, so wie du es z.B. vom Stockschwämmchen kennst. Bei den Wasserköpfen ist aber meist kaum was gegürteltes am Stiel zu sehen.
Man muss sich in die Riesengattung Cortinarius (Schleierlinge) erst mal etwas hineinarbeiten, damit man andere Schleierlings-Untergattungen ausschließen kann, denn wir hätten bei den Schleierlingen außerdem noch Hautköpfe (Dermocybe), Rauköpfe (Leprocybe), Schleimköpfe/Klumpfüße (Phlegmacium), Schleimfüße (Myxarium) und Dickfüße/Seidenköpfe (Sericeocybe).
Ihnen allen ist die spinnwebige Cortina (gut zu sehen an Jungfruchtkörpern) und das rotbraune Sporenpulver (welches sich meist in den Cortinaresten am Stiel verfängt) gemeinsam. Ganz viele Beispiele findest du in Harrys Galerie.
Cortina und rostbraunes Sporenpulver ist aber nur die grobe Skizzierung der Schleierlinge, denn auch in anderen Gattungen gibt es Schleier (Cortinas) oder braunes Sporenpulver oder Gürtel am Stiel oder hygrophane Hüte. Außerdem sind die beiden Kennzeichen nicht immer gleich gut zu sehen.
Die meisten Schleierlinge sind sowieso nur mit mikroskopischen Mitteln bestimmbar, und auch mit Mikro ist die Identifizierung der Art nicht Gesetz. Zu viele Unklarheiten und Widersprüche.
Es gibt übrigens sogar eine pilzige Vereinigung, die sich nur mit Cortinarien beschäftigt. Sage ich jetzt bloß mal, damit du dir vorstellen kannst, wieviele es von denen gibt. Ich glaube, je nach Auffassung, rechnet man in Europa so mit 800 Arten.
VG Ingo W
Re: Gürtelfuss
Super Ingo
Genau diese Googleadresse war`s. Dass ich in absehbarer Zeit Cortinarien nicht werde bestimmen können, ist mir inzwischen klar geworden. Da sie aber durch ihr massenweises Auftreten auf meinem Land unbedingt in die Doku gehören, gebe ich mich auch mit der Gattung zufrieden. Kein Problem. Meine Aufgabe für die nächste Zeit wird sein, vernünftiges Sporenpulver zu bekommen. Im Moment klappt`s noch nicht so recht. Muss halt üben, üben!!!
Gruss
Kurt
Genau diese Googleadresse war`s. Dass ich in absehbarer Zeit Cortinarien nicht werde bestimmen können, ist mir inzwischen klar geworden. Da sie aber durch ihr massenweises Auftreten auf meinem Land unbedingt in die Doku gehören, gebe ich mich auch mit der Gattung zufrieden. Kein Problem. Meine Aufgabe für die nächste Zeit wird sein, vernünftiges Sporenpulver zu bekommen. Im Moment klappt`s noch nicht so recht. Muss halt üben, üben!!!
Gruss
Kurt