Hallo liebe Forengemeinde und auf diesem Weg noch alles Liebe und Gute für 2012!
Die "HOBIS" Holger und Sabine haben mir das Bild zur Verfügung gestellt. Diese Fehlbildung habe ich an meinem Lieblingspilz noch nie gesehen.
Viel Spaß beim anschauen, Gerds Kommentar zum Morcheloiden Rettichhelmling findet Ihr unter dem Link.
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Morcheloide Auster
- rickenella
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Re: Morcheloide Auster
Hallo Holger,
tolle Aufnahme, habe ich vor allem in solcher Dimension noch nicht gesehen. Danke für´s zeigen.
VG Peter
tolle Aufnahme, habe ich vor allem in solcher Dimension noch nicht gesehen. Danke für´s zeigen.
VG Peter
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Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
Re: Morchelloide Auster
Hallo Holger,
(*) [2] nennt diese Bildungsabweichung „Proliferation“ [beachte prolifer (lat.), prolifère (frz.) = wuchern] , weist aber darauf hin, dass in der Mykologie meist der Begriff „Prolifikation“ bevorzugt wird.
- Ein deutscher Ausdruck wird in meiner Literatur nicht genannt. Aber "Wucherung, Sprossbildung" (hier des Hymenophors = Lamellen, Röhren etc.) dürfte diese Bildungsabweichung recht treffend beschreiben.
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Zur Erinnerung:
---> [1] versteht unter "Prolifikation" eine +-exzessive Bildung von Hymenophoren (Lamellen, Röhren etc.) bei in "Hut und Stiel" gegliederten Pilzen. Er unterscheidet:
(a) "Pleurotoide Prolifikation" ---> lappig-gekräuselte Aufgliederungen des Hutrands mit zum Erdboden zeigendem Hymenophor
(b) "Inverse Prolifikation" ---> Bildung von kleinen, stiellosen Hütchen mit senkrecht oder schräg nach oben zeigendem Hymenophor oder direkt aus der Huthaut ohne Hutbildung herausbrechendem Hymenophor.
(c) "Morchelloide Prolifikation" ---> der Extremfall, bei dem der gesamte, +-kugelförmig deformierte, den Stiel berührende Hut von einem gekräuseltes oder wabenartigem Hymenophor überwuchert wird.
- [1] weist darauf hin, dass die o.g. genannten Prolifikations-Typen (invers, pleurotoid, morchelloid) allem Anschein nach nicht prinzipiell verschieden sind und mancherlei Zwischenformen vorkommen.
- Auslöser für derartige Missbildungen sind "Witterungseinflüsse, genetische Defekte, Viren oder Pilzbefall".
----------------------------
Und dein Fund zeigt eine Zwischenform, die man keinem der o.g. "Prolifikations-Typen" eindeutig zuordnen kann.
- Die Ausprägung der Wucherungen erinnert an eine "morchelloide Missbildung", bei der im klassischen Fall die Wucherungen die +- kugelig gekrümmte Hutoberfläche belegen und nicht aus den Lamellen am Hutrand entspringen.
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Weitere Erläuterungen und Beispiele gibt's HIER
Grüße und ein gesundes und pilzreiches Jahr 2012
Gerd
Literatur:
[1] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62; 108-124
[2] H. Dörfelt/G. Jeschke (2001): Wörterbuch der Mycologie; 2. Auflage; Spektrum
Herzlichen Dank für' Zeigen dieser herrlichen Missbildung, die in [1] als "Prolifikation" (*) bezeichnet wird.Holger hat geschrieben:Die "HOBIS" Holger und Sabine haben mir das Bild zur Verfügung gestellt. Diese Fehlbildung habe ich an meinem Lieblingspilz noch nie gesehen.
Viel Spaß beim anschauen, Gerds Kommentar zum Morcheloiden Rettichhelmling findet Ihr unter dem Link.
(*) [2] nennt diese Bildungsabweichung „Proliferation“ [beachte prolifer (lat.), prolifère (frz.) = wuchern] , weist aber darauf hin, dass in der Mykologie meist der Begriff „Prolifikation“ bevorzugt wird.
- Ein deutscher Ausdruck wird in meiner Literatur nicht genannt. Aber "Wucherung, Sprossbildung" (hier des Hymenophors = Lamellen, Röhren etc.) dürfte diese Bildungsabweichung recht treffend beschreiben.
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Zur Erinnerung:
---> [1] versteht unter "Prolifikation" eine +-exzessive Bildung von Hymenophoren (Lamellen, Röhren etc.) bei in "Hut und Stiel" gegliederten Pilzen. Er unterscheidet:
(a) "Pleurotoide Prolifikation" ---> lappig-gekräuselte Aufgliederungen des Hutrands mit zum Erdboden zeigendem Hymenophor
(b) "Inverse Prolifikation" ---> Bildung von kleinen, stiellosen Hütchen mit senkrecht oder schräg nach oben zeigendem Hymenophor oder direkt aus der Huthaut ohne Hutbildung herausbrechendem Hymenophor.
(c) "Morchelloide Prolifikation" ---> der Extremfall, bei dem der gesamte, +-kugelförmig deformierte, den Stiel berührende Hut von einem gekräuseltes oder wabenartigem Hymenophor überwuchert wird.
- [1] weist darauf hin, dass die o.g. genannten Prolifikations-Typen (invers, pleurotoid, morchelloid) allem Anschein nach nicht prinzipiell verschieden sind und mancherlei Zwischenformen vorkommen.
- Auslöser für derartige Missbildungen sind "Witterungseinflüsse, genetische Defekte, Viren oder Pilzbefall".
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Und dein Fund zeigt eine Zwischenform, die man keinem der o.g. "Prolifikations-Typen" eindeutig zuordnen kann.
- Die Ausprägung der Wucherungen erinnert an eine "morchelloide Missbildung", bei der im klassischen Fall die Wucherungen die +- kugelig gekrümmte Hutoberfläche belegen und nicht aus den Lamellen am Hutrand entspringen.
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Weitere Erläuterungen und Beispiele gibt's HIER
Grüße und ein gesundes und pilzreiches Jahr 2012
Gerd
Literatur:
[1] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62; 108-124
[2] H. Dörfelt/G. Jeschke (2001): Wörterbuch der Mycologie; 2. Auflage; Spektrum
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: Morcheloide Auster
Hallo Gerd, guten Abend und ebenfalls alles Gute fürs Neue Jahr, Pilzreich und erfolgreich!
Danke für die zusätzliche Aufklärung und das ich allein mit dem Ausdruck "Morcheloid" nicht ganz richtig, aber auch nicht falsch lag. Erstaunlich wie vielseitig und im Detail abweichend Missbildungen sein können. Ich bin zwar von Anfang an in diesem Unterforum aktiv dabei, aber die Unterscheidung und Benennung als Proliferation hatte ich so nicht in Erinnerung. Ich werde den HOBIs diesen Link noch einmal schicken.
Danke für die zusätzliche Aufklärung und das ich allein mit dem Ausdruck "Morcheloid" nicht ganz richtig, aber auch nicht falsch lag. Erstaunlich wie vielseitig und im Detail abweichend Missbildungen sein können. Ich bin zwar von Anfang an in diesem Unterforum aktiv dabei, aber die Unterscheidung und Benennung als Proliferation hatte ich so nicht in Erinnerung. Ich werde den HOBIs diesen Link noch einmal schicken.
Re: Morchelloide Auster
Hallo Holger,Gerd hat geschrieben: ↑Mi 4. Jan 2012, 16:42
(c) "Morchelloide Prolifikation" ---> der Extremfall, bei dem der gesamte, +-kugelförmig deformierte, den Stiel berührende Hut von einem gekräuseltes oder wabenartigem Hymenophor überwuchert wird.
Und dein Fund zeigt eine Zwischenform, die man keinem der o.g. "Prolifikations-Typen" eindeutig zuordnen kann.
- Die Ausprägung der Wucherungen erinnert an eine "morchelloide Missbildung", bei der im klassischen Fall die Wucherungen die +- kugelig gekrümmte Hutoberfläche belegen und nicht aus den Lamellen am Hutrand entspringen.
Literatur:
[1] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62; 108-124
[2] H. Dörfelt/G. Jeschke (2001): Wörterbuch der Mycologie; 2. Auflage; Spektrum
nachdem hier einige "morchelloide Missbildungen" eingestellt wurden, bewerte ich jetzt den Fund als Anfang einer "morchelloiden Prolifikation"!!!
- Die Krümmung des Hutes, die letztendlich zu einer Kugelform führt kann man gut nachvollziehen.
- Interessant ist, dass der Hut sich nach oben krümmt und nicht (wie typisch) nach unten. Doch das kann man gut damit erklären, dass die Wucherungen nicht auf dem Hut beginnen sondern am Rand der Lamellen starten.
Grüße Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.