Pyreno auf Kiefernzapfen?

nicht eindeutig geklärte bzw. unbekannte Funde können hier gezeigt und besprochen werden. Forumsstart - 05.11.2007

Moderator: Harry

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Volker
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Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Volker »

Hallo

Heute fand ich auf mehreren, noch am Baum hängenden Kiefernzapfen, diesen Pilz. Kann jemand sagen um welche Art es sich handelt?

Danke Volker
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Mo 29. Nov 1999, 23:00
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Heinz †
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Heinz † »

Hallo Volker,

zur genauen Diagnose bitte Sporengröße und Farbe angeben, am besten ein Bild.

Viel Erfolg, Heinz
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Volker
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Volker »

Hallo Heinz

Es ist Sphaeropsis sapinea. Hier noch eine interessante pdf-Datei im Netz.

Ciao Volker
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Gerd †
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Hallo Volker,
Volker hat geschrieben: Es ist Sphaeropsis sapinea.

Bist du dir sicher ?

- Weder in deinem Link noch in der von mir eingesehenen Literatur von User "Heinz (Prof Butin)" findet man einen Hinweis auf Befall von Kiefernzapfen.

Literatur:

[1] H. Butin (1996): Krankheiten der Wald- und Parkbäume; Georg Thieme Verlag

[2] H. Butin et al. (2003): Farbatlas Gehölzkrankheiten; Eugen Ulmer Verlag

Grüße
Gerd
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Volker
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Volker »

Hallo Gerd

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher. Die Erscheinung auf Zapfen wird leider nicht häufig erwähnt ist aber beschrieben und die ungewöhnliche Sporenform und -größe von ca. 35 µm und darüber passt auch. Hier habe ich eine pdf gefunden wo die Erscheinung auf Zapfen erwähnt wird.
Auf einem anderen Bild bei Flickr kann man die Erscheinungen auch schön sehen.

Ciao Volker
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Gerd †
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Hallo Volker,
Volker hat geschrieben: Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher. Die Erscheinung auf Zapfen wird leider nicht häufig erwähnt ist aber beschrieben und die ungewöhnliche Sporenform und -größe von ca. 35 µm und darüber passt auch. Hier habe ich eine pdf gefunden wo die Erscheinung auf Zapfen erwähnt wird.
- Danke für deine Hinweise:
---> Jetzt bin ich mir nach weiteren Recherchen auch recht sicher, dass es sich um Sphaeropsis sapinea = Diplodia pinea handelt:

(a) Ich habe einige Artikel gefunden, die auch auf einen Befall der Kiefernzapfen durch "Pyknidien" (peritheziumähnliche Gebilde, die im Innern "Konidien" bilden) hinweisen.

(b) Letzlich aber hat auch mich die Sporengröße/-form (*) überzeugt, da nach meinen Recherchen weitere ein Triebsterben der Kiefer auslösende Pilz-Alternativen eine völlig andere Sporenlänge oder bei vergleichbarer Länge ein völlig anderes L/D-Verhältnis haben.

(*) Genau genommen handelt es sich um "Konidien" (ungeschlechtliche Sporen) und bei den Fruchtkörpern um "Anamorphe (Nebenfruchtform).

(c) Der von dir zitierte Artikel-Link hat mich nicht überzeugt, da er vorrangig +-nicht bewertbare Schadbilder (*) beschreibt/zeigt und die Morphologie des Pilzes +-weitgehend (außer einem nebenbei erwähntem Hinweis auf Pyknidien/Konidien ---> deutet auf Pilzbefall hin) ignoriert.

(*) Gut, dass wenigstens als weiterführende Literatur auf "BUTIN (1996?): Krankheiten der Wald- und Parkbäume" verwiesen wird. Denn dort findet man ähnliche "Schadbilder", die durch "Pilze, Tiere oder abiotischen Faktoren" ausgelöst werden.

---> Bei deinem Fund (Beachte Pyknidien/Konidien !) ist natürlich eindeutig, dass das Schadbild von einem Pilz stammt.

---> Aber, in der gerade zitierten Literatur irritiert mich BUTIN etwas mit einer leicht unterschiedlichen Beschreibung der "Konidien" von "Sphaeropsis sapinea":

- S. 18:
---> Zunächst gelbbraun, dann dunkelbraun, oval bis keulenförmig; 30 - 45 x 10 - 16µm, einzellig, selten zweizellig

- S. 100:
---> Anfangs farblos und einzellig, später dunkelbraun und teilweise zweizellig, elliptisch bis verlängert-eiförmig und im Alter (auf der Innenseite der "Sporen"-Wand) warzig (*), 25 - 36 x 13 - 16µm

(*) die Warzen solltest du m.E. noch überprüfen und bestätigen !!!
-----------------

Übrigens:
---> Auch bei dieser Art wurden bereits morpologisch unterschiedliche Typen beschrieben :un:


Grüße
Gerd

Literatur:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/article ... ool=pubmed
http://depot.knaw.nl/461/1/14682.pdf
http://www.apsnet.org/publications/phyt ... 06_699.PDF
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Volker
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Volker »

Hallo Gerd
...und im Alter (auf der Innenseite der "Sporen"-Wand) warzig
Vieln Dank für deine Antwort und Rechersche. Den Zapfen habe ich nicht mehr, kann aber jederzeit wieder einen holen. Die Sporeninnenwand zeigt wohl die Warzen erst im Alter und da wird es schwierig dies abzupassen. Ich werde mal abwarten bis die Zapfen soweit sind und dann nochmals die Sporen anschauen.

Ciao Volker
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Gerd †
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Hallo Volker,
Volker hat geschrieben:
...und im Alter (auf der Innenseite der "Sporen"-Wand) warzig
Die Sporeninnenwand zeigt wohl die Warzen erst im Alter und da wird es schwierig dies abzupassen. Ich werde mal abwarten bis die Zapfen soweit sind und dann nochmals die Sporen anschauen.
- Da bin ich ausnahmsweise etwas großzügiger und vermute, dass in der Tat deine gezeigte Konidien-Innenwand nicht wirklich glatt ist.

- Übrigens fällt mir da noch ein weiteres Merkmal ein, dass die Bestimmung m.E. noch sicherer machen würde, obwohl ich glaube (nicht wissen :gnade ), dass du die "Kuh bereits vom Eis gezerrt hast".

---> Zeige einmal befallene Nadeln (möglichst mit Altersangabe), damit man beurteilen kann, wo sich die Pyknidien befinden !?

- Ansonsten hoffe ich, dass "Heinz" (Prof. Butin) unsere Bestimmung nach deinen Sporenbildern auch noch bestätigen wird.

Grüße
Gerd
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Flodder
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Flodder »

Hallo,

Dieser Pilz ist eindeutig Sphaeropsis sapinea,eine Koelomyzeet.
Jeder Pinus hat sie auf der blatter und der cones.

Beste Gruesse,

Marco.
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Gerd †
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Re: Pyreno auf Kiefernzapfen?

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Hallo Marco,
Flodder hat geschrieben: Dieser Pilz ist eindeutig Sphaeropsis sapinea,eine Koelomyzeet.
Jeder Pinus hat sie auf der blatter und der cones.
(1) Ich habe da rel. zeitintensiv im Internet recherchiert und stelle zuerst einmal fest, dass [1] meine bisherigen Fragen/Bedenken/Anmerkungen weitgehend in seiner neuesten Auflage beantwortet hat.

(2) Ich habe kein Problem damit, obwohl Volker keine Schadbilder der Triebe gezeigt hat, seinen Fund als "Diplodia-Kieferntriebsterben" abzuhaken.
- Die Frage ist, ob "Sphaeropsis sapinea" oder "Diplodia pinea" der aktuell gültige Name ist.
---> In [1] ist es "Diplodia pinea (Desm.) J. Kickx f."
---> "MykoBank" und "Index Fungorum" sind sich einig, dass "Sphaeeropsis sapina Dyko & B. Sutton" der aktuelle Name ist.

- Meine Meinung, wenn ich mir die Basidiome/Erstbeschreibungen (Sphaeria sapinea Fr. 1823 vs. Sphaeria pinea Desm. 1842) anschaue.
---> Mich wundert, dass BUTIN jetzt den jüngeren Namen bevorzugt.

(3) Nicht nur in [1] findet man Hinweise, dass diese Art neben "Nadeln und Zapfen" auch auf der Rinde Pyknidien bildet

Grüße
Gerd

Literatur:

[1] "H. Butin (2011): Krankheiten der Wald- und Parkbäume, 4., neu bearbeitete Auflage"
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