Falscher Mehltau an Lunaria annua ?

Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
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Harry
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Falscher Mehltau an Lunaria annua ?

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Phytofreunde,

vor einiger Zeit hatte mir Julia eine vermeintliche Nachtviole ( Hesperis motronalis ) als Einjähriges Silberkraut ( Lunaria annua ) bestimmt.

Gestern habe ich die Pflanzen noch einmal inspiziert und einen für mich vermeintlichen Befall eines Falschen Mehltaupilzes festgestellt. Internetrecherchen haben mich mich auf Peronospora lunariae aufmerksam gemacht. Die Bilder auf der Website des Boardmitgliedes Andricus pflanzengallen.de haben schon eine gewisse Ähnlichkeit mit meinem Fund. Was meint ihr? Könnte es jener sein?

Hier die Bilder








Gruß
Harry
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Flodder
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Re: Falscher Mehltau an Lunaria annua ?

Ungelesener Beitrag von Flodder »

Hallo.
Ich Denke immer wenn ich so etwas siehe Das es Albugo candida ist.
So kenne ich ihm,
Gruss,
Floddder
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Dedimyk
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Re: Re: Falscher Mehltau an Lunaria annua ?

Ungelesener Beitrag von Dedimyk »

[quote=Flodder,08.06.2007, 20:10]

Hallo.
Ich Denke immer wenn ich so etwas siehe Das es Albugo candida ist.
So kenne ich ihm,
Gruss,
Floddder
[/quote]

Hallo Harry, Flodder und alle Phytoparasitenfreunde,

hier kommt wieder unser Dauerbrenner Abgrenzung Frühstadium Peronospora vs Albugo candida zum Tragen.
Ich gebe Flodder recht, daß es schon einer Albugo candida sehr ähnlich sieht, aber die typischen oberseitigen Blattfleckungen mit einem Lilaton sind nicht vorhanden.

Aber für mich sind die z.Z. noch weißen blattunterseitigen Rasen nicht die porzellanweißen Pusteln oder Krusten der Albugo candidans, sondern Jungstadium der später gräulich-matt werdenden Rasen der Peronospora lunariae.

Auf der Lunaria annua kommen zwar beide Falsche Mehltaupilzarten vor, wobei Albugo candida selten und Peronospora lunariae Gäumann deutlich häufiger ist.

Harry, kannst Du bitte mal mikroskopieren und die Bilder hier einstellen, dann werde ich anhand der Sporenträger und der typischen Oosporen/ Konidien eine Bestimmung durchführen, auch um Flodder zu überzeugen.

Die beiden Gattungen sind mikroskopisch stark unterschiedlich und damit sehr einfach zu unterscheiden.


Herzliche Grüße Detlef


Literaturnachweise:

-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
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