Erysiphe ulmariae?
- Monsti
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Erysiphe ulmariae?
Servus zusammen,
obwohl ich hier schon seit 2008 Mitglied bin, ist dies mein erster Beitrag. Mein Name ist Angie, meist werde ich aber Monsti genannt (deshalb mein seltsamer Username). Mich interessieren vor allem Phytoparasiten.
Gerade habe ich im Garten zwei stark von Mehltau befallene Mädesüß-Stauden (Filipendula ulmaria) entsorgt, natürlich nicht, ohne zwecks mikroskopischer Untersuchung Proben zu nehmen.
Drei Fotos habe ich schon mal angehängt. Ein Präparat lagert seit heute ohne Deckglas in der "feuchten Kammer", weil ich hoffe, die Keimung der Sporen beobachten zu können.
Könnte es sich hier um Erysiphe ulmariae handeln?
Vorab schon mal Danke für Eure Antworten bzw. Kommentare
obwohl ich hier schon seit 2008 Mitglied bin, ist dies mein erster Beitrag. Mein Name ist Angie, meist werde ich aber Monsti genannt (deshalb mein seltsamer Username). Mich interessieren vor allem Phytoparasiten.
Gerade habe ich im Garten zwei stark von Mehltau befallene Mädesüß-Stauden (Filipendula ulmaria) entsorgt, natürlich nicht, ohne zwecks mikroskopischer Untersuchung Proben zu nehmen.
Drei Fotos habe ich schon mal angehängt. Ein Präparat lagert seit heute ohne Deckglas in der "feuchten Kammer", weil ich hoffe, die Keimung der Sporen beobachten zu können.
Könnte es sich hier um Erysiphe ulmariae handeln?
Vorab schon mal Danke für Eure Antworten bzw. Kommentare
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- Konidien (40x Objektiv)
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- Mehltau mikroskopisch (6,3x Objektiv)
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- Harry
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo Angie,
zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum.
Es freut mich sehr dass du nach sooo langer Mitgliedschaft nun auch deinen ersten Beitrag geschrieben hast. Mit Freude lese ich auch das dein besonderes Interesse den Phytoparasiten gilt. Damit bist du hier genau an der richtigen Adresse, ich darf dich aber bitten künftige Post´s im Phytoparasitenforum unterzubringen. Dort sind einige Spezialisten unterwegs die dir in diesem speziellen Gebiet weiterhelfen können.
Doch nun zu deinem Mehltaupilz. Ich bin zwar noch kein erwachsener Experte, allenfalls in den Lehrjahren, aber ich denke du liegst mit deiner Bestimmung richtig. Ein zweiter Echter Mehltaupilz ( Sphaerotheca spiraeae ) an Filipendula ulmaria ruft an Blättern und Stängeln starke verdrehte Deformationen hervor. Das sehe ich auf deinem Foto nicht. Aber warten wir mal ab was unsere Spezis meinen, vielleicht zereissen sie mich ja auch in der Luft.
Gruß
Harry
zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum.
Es freut mich sehr dass du nach sooo langer Mitgliedschaft nun auch deinen ersten Beitrag geschrieben hast. Mit Freude lese ich auch das dein besonderes Interesse den Phytoparasiten gilt. Damit bist du hier genau an der richtigen Adresse, ich darf dich aber bitten künftige Post´s im Phytoparasitenforum unterzubringen. Dort sind einige Spezialisten unterwegs die dir in diesem speziellen Gebiet weiterhelfen können.
Doch nun zu deinem Mehltaupilz. Ich bin zwar noch kein erwachsener Experte, allenfalls in den Lehrjahren, aber ich denke du liegst mit deiner Bestimmung richtig. Ein zweiter Echter Mehltaupilz ( Sphaerotheca spiraeae ) an Filipendula ulmaria ruft an Blättern und Stängeln starke verdrehte Deformationen hervor. Das sehe ich auf deinem Foto nicht. Aber warten wir mal ab was unsere Spezis meinen, vielleicht zereissen sie mich ja auch in der Luft.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
- Monsti
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo Harry,
vielen Dank für die netten Willkommensgrüße und Deinen Kommentar!
Wie ich sehe, steht mein Beitrag nun im passenden Forum, danke für's Verschieben. Bitte seht es mir im Moment noch nach, wenn ich einen Faden is unpassende Forum stelle.
Besserung ist versprochen!
Nun zu Filipendula ulmaria: Richtig, die befallenen Blätter und Stängel sind nicht deformiert. Die Blätter werden "nur" grau-weiß und verwelken schließlich. An den Blüten sah es nicht anders aus, wobei sich an den beiden Pflanzen auch noch andere Viecher zu schaffen gemacht hatten.
vielen Dank für die netten Willkommensgrüße und Deinen Kommentar!
Wie ich sehe, steht mein Beitrag nun im passenden Forum, danke für's Verschieben. Bitte seht es mir im Moment noch nach, wenn ich einen Faden is unpassende Forum stelle.
Nun zu Filipendula ulmaria: Richtig, die befallenen Blätter und Stängel sind nicht deformiert. Die Blätter werden "nur" grau-weiß und verwelken schließlich. An den Blüten sah es nicht anders aus, wobei sich an den beiden Pflanzen auch noch andere Viecher zu schaffen gemacht hatten.
- Monsti
- Neuling
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo zusammen,
nun hatte ich ein Mikro-Präparat mit selbigem Pilz für eine Nacht ohne Deckglas in der feuchten Kammer. Innerhalb von nicht mal 24 Stunden hat sich einiges getan, wobei ich mit einzelnen Phänomenen nicht viel anfangen kann.
Es wäre ganz lieb, würde sich jemand meiner erbarmen und mir erklären, was auf den angehängten Bildern zu sehen ist. Ich erkenne nur Hyphen, Paraphyse, einen Konidienträger und Sporen (II-Uredosporen?).
Danke und liebe Grüße
Angie
nun hatte ich ein Mikro-Präparat mit selbigem Pilz für eine Nacht ohne Deckglas in der feuchten Kammer. Innerhalb von nicht mal 24 Stunden hat sich einiges getan, wobei ich mit einzelnen Phänomenen nicht viel anfangen kann.
Es wäre ganz lieb, würde sich jemand meiner erbarmen und mir erklären, was auf den angehängten Bildern zu sehen ist. Ich erkenne nur Hyphen, Paraphyse, einen Konidienträger und Sporen (II-Uredosporen?).
Danke und liebe Grüße
Angie
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- Keine Ahnung ...
- erysiphe.cf.ulmariae3.jpg (43.02 KiB) 5897 mal betrachtet
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- Erysiphe cf. ulmaria
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- Hyphen an einem Blattkrümel
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- Harry
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo Angie,
ich weiß nicht warum sich jetzt niemand von unseren Spezialisten zu Wort meldet, darum musst jetzt wieder mal mit mir Vorlieb nehmen.
Da es sich ja um einen Echten Mehltaupilz handelt kannst du auch deinen Mikroaufnahmen auch keine II - Uredosporen sehen, die gehöre nämlich zu den Rostpilzen. Was du an Sporen siehst, sind allesamt Konidosporen, die auf einem Bild auch schön in einer Kette angeordnet sind. Diese Konidien finden sich sehr häufig an den Anamorphen der Echten Mehltaupilze, das heißt an denjenigen die noch keine Chasmothecien ausgebildet haben. Du kannst diese Chasmothecien an kleinen gelblichen, bräunlichen oder schwarzen Kügelchen erkennen, die im Mycelfilz der Mehltaues angeordnet sind. Bringst du diese Chasmothecien nun auf einen Objektträger auf und zerdrückst sie unter dem Deckglas werden die Ascis und die Ascosporen sichtbar. Ob nun Erisiphe ulmariae auch wirklich mit der Zeit Chasmothecien ausbilden, oder ob er ausschließlich bei seiner anamorphen Form bleibt, entzieht sich im Moment meiner Kenntnis.
Ansonsten sieht man das auf deinen Fotos was du schon angemekt hast: Konidienträger, Konidien, Hyphen usw.
Vielleicht meldet sich ja noch einer/e unserer Spezies, die dir das sicherlich besser erläutern können als ich. Anstonsten wünsche ich dir noch viel Spaß mit den Phytoparasiten und diesem Spezialforum.
viele Grüße nach Tirol
Harry
ich weiß nicht warum sich jetzt niemand von unseren Spezialisten zu Wort meldet, darum musst jetzt wieder mal mit mir Vorlieb nehmen.
Da es sich ja um einen Echten Mehltaupilz handelt kannst du auch deinen Mikroaufnahmen auch keine II - Uredosporen sehen, die gehöre nämlich zu den Rostpilzen. Was du an Sporen siehst, sind allesamt Konidosporen, die auf einem Bild auch schön in einer Kette angeordnet sind. Diese Konidien finden sich sehr häufig an den Anamorphen der Echten Mehltaupilze, das heißt an denjenigen die noch keine Chasmothecien ausgebildet haben. Du kannst diese Chasmothecien an kleinen gelblichen, bräunlichen oder schwarzen Kügelchen erkennen, die im Mycelfilz der Mehltaues angeordnet sind. Bringst du diese Chasmothecien nun auf einen Objektträger auf und zerdrückst sie unter dem Deckglas werden die Ascis und die Ascosporen sichtbar. Ob nun Erisiphe ulmariae auch wirklich mit der Zeit Chasmothecien ausbilden, oder ob er ausschließlich bei seiner anamorphen Form bleibt, entzieht sich im Moment meiner Kenntnis.
Ansonsten sieht man das auf deinen Fotos was du schon angemekt hast: Konidienträger, Konidien, Hyphen usw.
Vielleicht meldet sich ja noch einer/e unserer Spezies, die dir das sicherlich besser erläutern können als ich. Anstonsten wünsche ich dir noch viel Spaß mit den Phytoparasiten und diesem Spezialforum.
viele Grüße nach Tirol
Harry
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- Dedimyk
- Forums Gott
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo Angie,
auch von mir erstmal ein recht herzliches Willkommen
hier bei den "Phytoparasitenjägern"
.
Auch wenn Harry schon das meiste gesagt hat und sich wundert, daß sich die "sogenannten Spezialisten" noch nicht gemeldet haben, so habe ich mich zumindest schon sehr intensiv mit Deinem Beitrag befaßt, ohne aber bisher was verlautbaren zu lassen.
Die Erklärung ist insoweit einfach, aufgrund des neuen Buches von Professor Uwe Braun, das ich hier vorgestellt habe:
viewtopic.php?f=14&t=5563
gibt es eine Neuordnung der Echten Mehltaupilze auf den Wirten Filipendula/ Spiraea mit jetzt insgesamt 3 unterschiedlichen Arten mit Erysiphe ulmariae Desmaziéres 1846, Podosphaera filipendulae (Z.Y.Zhao 1981) T.Z.Liu & U. Braun 2010 und Podosphaera spiraeae (Sawada 1951) U. Braun & S. Takamatsu 2000, die ich zur Zeit intensiv untersuche im Rahmen der Neubearbeitung der Echten Mehltaupilze für die Datenbank fungiworld.com.
Bei den neuesten Untersuchungen wurde festgestellt daß die Podosphaera spiraeae (Sawada 1951) U. Braun & S. Takamatsu 2000 nur noch auf Aruncus dioicus und diversen Spiraea-Arten als gesichert gilt und die bisher synonym gestellte Sphaerotheca filipendulae Z.Y.Zhao 1981 jetzt als Podosphaera filipendulae (Z.Y.Zhao 1981)T.Z.Liu & U. Braun 2010 für diverse Filipendula -Arten, mit dem Holotyp auf Filipendula ulmaria von Zhao gültig ist.
Ich muß noch recherchieren welche Art Angie jetzt gefunden hat, denn das Befallsbild mit gräulichem Belag entspricht stark der Podosphaera aphanis var. aphanis (Wallroth 1819) U. Braun & S. Takamatsu 2000[/b] auf Geum urbanum, die auch Braun aufführt, aber als:"but not identical" bezeichnet.
Hier Bilder der "alten Podosphaera spiraeae (Sawada 1951) U. Braun & S. Takamatsu 2000" auf Filipendula ulmaria, die jetzt in Podosphaera filipendulae (Z.Y.Zhao 1981)T.Z.Liu & U. Braun 2010 umbenannt werden muß:
Da uns die Erysiphe ulmariae Desmaziéres 1846 bisher noch nicht vorgelegen hat und kein Bild in der Datenbank fungiworld.com vorhanden ist zeige ich hier das ähnliche Befallsbild der Podosphaera aphanis var. aphanis (Wallroth 1819) U. Braun & S. Takamatsu 2000 auf Geum urbanum zum Vergleich:
Es spricht also sehr viel dafür, daß Angie´s Fund tatsächlich die Erysiphe ulmariae Desmaziéres 1846 im Konidienstadium sein könnte, wenn ich meine Recherchen abgeschlossen habe, melde ich mich wieder.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-U. Braun and R.T.A. Cook
Taxonomic Manual of the Erysiphales (Powdery Mildews).
Details: 707pp., Hardcover, bound, 853 figures, 2012
CBS-KNAW Fungal Biodiversity Centre, Utrecht, The Netherlands
CBS Biodiversity Series 11
ISBN/EAN 978-90-70351-89-2
Print ISSN 1571-8859
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden 1998
ISSN: 1434-1662
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Braun, Uwe: The powdery mildews ( Erysiphales ) of Europe, Gustav Fischer Verlag, Jena,
Stuttgart, New York 1995, 338 Seiten ISBN 3-334-60994-4 ( Jena ), ISBN 1-56081-424-1 ( New York )
-Phylogeny of Erisiphe, Microsphaera, Uncinula ( Erysipheae )
and Cystotheca, Podosphaera, Sphaerotheca ( Cystotheceae ) inferred from rDNA IST sequences- some taxonomic consequences
Autor: Braun, Uwe & Takamatsu, Susumu
Kategorie: Zeitschrift
Seitenanzahl:S.1 - 33
Schlechtendalia 4 ( 2000 ), Veröffentlichungen aus dem Institut für Geobotanik und Botanischer Garten der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg
auch von mir erstmal ein recht herzliches Willkommen
Auch wenn Harry schon das meiste gesagt hat und sich wundert, daß sich die "sogenannten Spezialisten" noch nicht gemeldet haben, so habe ich mich zumindest schon sehr intensiv mit Deinem Beitrag befaßt, ohne aber bisher was verlautbaren zu lassen.
Die Erklärung ist insoweit einfach, aufgrund des neuen Buches von Professor Uwe Braun, das ich hier vorgestellt habe:
viewtopic.php?f=14&t=5563
gibt es eine Neuordnung der Echten Mehltaupilze auf den Wirten Filipendula/ Spiraea mit jetzt insgesamt 3 unterschiedlichen Arten mit Erysiphe ulmariae Desmaziéres 1846, Podosphaera filipendulae (Z.Y.Zhao 1981) T.Z.Liu & U. Braun 2010 und Podosphaera spiraeae (Sawada 1951) U. Braun & S. Takamatsu 2000, die ich zur Zeit intensiv untersuche im Rahmen der Neubearbeitung der Echten Mehltaupilze für die Datenbank fungiworld.com.
Bei den neuesten Untersuchungen wurde festgestellt daß die Podosphaera spiraeae (Sawada 1951) U. Braun & S. Takamatsu 2000 nur noch auf Aruncus dioicus und diversen Spiraea-Arten als gesichert gilt und die bisher synonym gestellte Sphaerotheca filipendulae Z.Y.Zhao 1981 jetzt als Podosphaera filipendulae (Z.Y.Zhao 1981)T.Z.Liu & U. Braun 2010 für diverse Filipendula -Arten, mit dem Holotyp auf Filipendula ulmaria von Zhao gültig ist.
Ich muß noch recherchieren welche Art Angie jetzt gefunden hat, denn das Befallsbild mit gräulichem Belag entspricht stark der Podosphaera aphanis var. aphanis (Wallroth 1819) U. Braun & S. Takamatsu 2000[/b] auf Geum urbanum, die auch Braun aufführt, aber als:"but not identical" bezeichnet.
Hier Bilder der "alten Podosphaera spiraeae (Sawada 1951) U. Braun & S. Takamatsu 2000" auf Filipendula ulmaria, die jetzt in Podosphaera filipendulae (Z.Y.Zhao 1981)T.Z.Liu & U. Braun 2010 umbenannt werden muß:
Da uns die Erysiphe ulmariae Desmaziéres 1846 bisher noch nicht vorgelegen hat und kein Bild in der Datenbank fungiworld.com vorhanden ist zeige ich hier das ähnliche Befallsbild der Podosphaera aphanis var. aphanis (Wallroth 1819) U. Braun & S. Takamatsu 2000 auf Geum urbanum zum Vergleich:
Es spricht also sehr viel dafür, daß Angie´s Fund tatsächlich die Erysiphe ulmariae Desmaziéres 1846 im Konidienstadium sein könnte, wenn ich meine Recherchen abgeschlossen habe, melde ich mich wieder.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-U. Braun and R.T.A. Cook
Taxonomic Manual of the Erysiphales (Powdery Mildews).
Details: 707pp., Hardcover, bound, 853 figures, 2012
CBS-KNAW Fungal Biodiversity Centre, Utrecht, The Netherlands
CBS Biodiversity Series 11
ISBN/EAN 978-90-70351-89-2
Print ISSN 1571-8859
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden 1998
ISSN: 1434-1662
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Braun, Uwe: The powdery mildews ( Erysiphales ) of Europe, Gustav Fischer Verlag, Jena,
Stuttgart, New York 1995, 338 Seiten ISBN 3-334-60994-4 ( Jena ), ISBN 1-56081-424-1 ( New York )
-Phylogeny of Erisiphe, Microsphaera, Uncinula ( Erysipheae )
and Cystotheca, Podosphaera, Sphaerotheca ( Cystotheceae ) inferred from rDNA IST sequences- some taxonomic consequences
Autor: Braun, Uwe & Takamatsu, Susumu
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Detlef, der Freund der Phytoparasiten
- Monsti
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo Harry und Detlef,
vielen Dank für Eure ausführlichen Infos. Phytoparasitische Pilze sind Neuland für mich, auf jeden Fall ist alles sehr spannend! Ich hatte mich schon gewundert, dass ich in der Bild-Datenbank keine Fotos von Erysiphe ulmariae fand. Sollten meine Bilder denselben Pilz zeigen, könnte man sie ja in der Datenbank unterbringen.
Lieber Detlef, das Ergebnis der weiteren Recherchen interessiert mich natürlich brennend. Heute habe ich nochmals den Rest einer befallenen Mädesüß-Staude fotografiert. So wie auf dem Foto sah die gesamte Pflanze aus - inkl. der Stängel und Blüten.
vielen Dank für Eure ausführlichen Infos. Phytoparasitische Pilze sind Neuland für mich, auf jeden Fall ist alles sehr spannend! Ich hatte mich schon gewundert, dass ich in der Bild-Datenbank keine Fotos von Erysiphe ulmariae fand. Sollten meine Bilder denselben Pilz zeigen, könnte man sie ja in der Datenbank unterbringen.
Lieber Detlef, das Ergebnis der weiteren Recherchen interessiert mich natürlich brennend. Heute habe ich nochmals den Rest einer befallenen Mädesüß-Staude fotografiert. So wie auf dem Foto sah die gesamte Pflanze aus - inkl. der Stängel und Blüten.
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- Echter Mehltau an Filipendula ulmaria
- filipendula.pilz4.jpg (42.33 KiB) 5876 mal betrachtet
- Julia
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo,
ich melde mich nicht, weil ich ne Woche zu Hause bin und meine Zeit dort anders verbringe als im Forum (außer mein obligatorischer morgendlicher Beitrag).
Dennoch, ich denke dass Monstis Befall der Filipendula auch wieder die "ehemalige" Podosphaera spiraeae ist. Die Erysiphe muss ein recht zarter Befall sein. Und da Monsti ja sogar an Blüten und Stielen Myzel gefunden hat, spricht das für mich stark für die von mir zuerst genannte Art.
Liebe Grüße Jule
ich melde mich nicht, weil ich ne Woche zu Hause bin und meine Zeit dort anders verbringe als im Forum (außer mein obligatorischer morgendlicher Beitrag).
Dennoch, ich denke dass Monstis Befall der Filipendula auch wieder die "ehemalige" Podosphaera spiraeae ist. Die Erysiphe muss ein recht zarter Befall sein. Und da Monsti ja sogar an Blüten und Stielen Myzel gefunden hat, spricht das für mich stark für die von mir zuerst genannte Art.
Liebe Grüße Jule
- Dedimyk
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo Julia ,Angie und alle Phytoparasitenfreunde,
war die Österreich-Studienfahrt so anstrengend, daß Du Dich erholen mußt, hatte mich schon gewundert wegen der Abstinenz.
Bei der alten Podosphaera spiraeae müßte aber ein weißes Myzel an stark deformierten und verdrehten Zweigen und Blättern zu sehen sein, wie auf meinen oben eingestellten Bildern.
Auf Angie´s erstem Bild ist nichts dergleichen zu sehen, obwohl das jetzt nachträglich eingestellt Bild schon eine gewisse Ähnlichkeit zeigt.
Natürlich hast Du insoweit Recht, daß das Myzel der Erisiphe ulmariae recht unauffällig und zart sein soll, doch da ich diese Art noch nie in Natur gesehen habe, kann ich das nicht objektiv beurteilen.
Auch die Konidien auf Angie´s Mikrobild sind zu wenig aussagefähig, da das Anamorphestadium beider Arten sehr ähnlich ist.
Ich werde Friedemann Klenk mal konsultieren, mal sehen was er dazu sagt.
Wenn ich mehr weiß melde ich mich wieder.
Herzliche Grüße Detlef
war die Österreich-Studienfahrt so anstrengend, daß Du Dich erholen mußt, hatte mich schon gewundert wegen der Abstinenz.
Bei der alten Podosphaera spiraeae müßte aber ein weißes Myzel an stark deformierten und verdrehten Zweigen und Blättern zu sehen sein, wie auf meinen oben eingestellten Bildern.
Auf Angie´s erstem Bild ist nichts dergleichen zu sehen, obwohl das jetzt nachträglich eingestellt Bild schon eine gewisse Ähnlichkeit zeigt.
Natürlich hast Du insoweit Recht, daß das Myzel der Erisiphe ulmariae recht unauffällig und zart sein soll, doch da ich diese Art noch nie in Natur gesehen habe, kann ich das nicht objektiv beurteilen.
Auch die Konidien auf Angie´s Mikrobild sind zu wenig aussagefähig, da das Anamorphestadium beider Arten sehr ähnlich ist.
Ich werde Friedemann Klenk mal konsultieren, mal sehen was er dazu sagt.
Wenn ich mehr weiß melde ich mich wieder.
Herzliche Grüße Detlef
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo, Ihr Lieben,
dieses Thema scheint ja doch komplizierter zu sein, als ich erwartet hatte. Es tut mir leid, dass meine Mikrobilder nicht allzu viel aussagen. Ich kann halt nur ablichten, was ich sehe. Das Präparat in der feuchten Kammer war heute voll mit langen und sich verzweigenden Fäden.
Zusätzlich untersuchte ich heute auch einen Mehltau an Alchemilla vulgaris, also ebenfalls einem Rosengewächs. Die zahllosen im Präparat zu erkennenden Konidien sahen exakt so aus wie jene an Filipendula ulmaria ...
Bin gespannt, zu welchem Ergebnis Ihr schließlich kommt.
dieses Thema scheint ja doch komplizierter zu sein, als ich erwartet hatte. Es tut mir leid, dass meine Mikrobilder nicht allzu viel aussagen. Ich kann halt nur ablichten, was ich sehe. Das Präparat in der feuchten Kammer war heute voll mit langen und sich verzweigenden Fäden.
Zusätzlich untersuchte ich heute auch einen Mehltau an Alchemilla vulgaris, also ebenfalls einem Rosengewächs. Die zahllosen im Präparat zu erkennenden Konidien sahen exakt so aus wie jene an Filipendula ulmaria ...
Bin gespannt, zu welchem Ergebnis Ihr schließlich kommt.
- Harry
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo Angie,
Gruß
Harry
Da gibt es nach meinem Kenntnisstand nur einen echten Mehltaupilz an Alchemilla vulgaris und der hieß mal Sphaerotheca apanis ( Wallr. ) Braun. Der heißt heute warscheinlich auch wieder anders.Monsti hat geschrieben:Hallo, Ihr Lieben,
Zusätzlich untersuchte ich heute auch einen Mehltau an Alchemilla vulgaris, also ebenfalls einem Rosengewächs. Die zahllosen im Präparat zu erkennenden Konidien sahen exakt so aus wie jene an Filipendula ulmaria ...
Gruß
Harry
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Re: Erysiphe ulmariae?
Hallo Angie,
Klare Aussage ist nur sicher anhand von Teleomorphen, das sind die Kügelchen, Chasmothezien genannt, möglich.
So zu dem Echten Mehltau auf Alchemilla vulgaris hat Harry mit Podosphaera aphanis var. aphanis (Wallroth 1819) U. Braun & S. Takamatsu 2000 ( so heißt der heute aktuell ) schon die richtige Bestimmung abgegeben.
Herzliche Grüße Detlef
das hast Du absolut falsch verstanden, ich hatte nicht die Qualität Deiner guten Mikrobilder bemängelt, sondern darauf hingewiesen, daß die Konidien der Anamorphen beider infragekommenden gleichartigen Arten schwer zu unterscheiden sind und dafür die Mikrobilder leider nicht ausreichen.Monsti hat geschrieben:Hallo, Ihr Lieben,
Es tut mir leid, dass meine Mikrobilder nicht allzu viel aussagen. Ich kann halt nur ablichten, was ich sehe.
Klare Aussage ist nur sicher anhand von Teleomorphen, das sind die Kügelchen, Chasmothezien genannt, möglich.
So zu dem Echten Mehltau auf Alchemilla vulgaris hat Harry mit Podosphaera aphanis var. aphanis (Wallroth 1819) U. Braun & S. Takamatsu 2000 ( so heißt der heute aktuell ) schon die richtige Bestimmung abgegeben.
Herzliche Grüße Detlef
Detlef, der Freund der Phytoparasiten