Erysiphe polygoni am Vogelknöterich

[Harry]

Hallo Phytofans,

eine weiterer Fund an Vogelknöterich war gestern eigentlich unvermeidlich. Erysiphe polygoni De Candolle in Lamqarck & De Candolle 1805 ist ein recht häufiger Echter Mehltaupilz an dieser Pflanze.
Dennoch ist dies, wie auch schon der vorgestellte Rostpilz, ein persönlicher Erstfund für mich. Die Fotos sind wieder Zuhause im Studio entstanden.

das Mycel war an Blattober.- und Unterseite zu finden



Mycel mit Chasmothecien





Leveilula taurica ist ein zweiter Echter Mehlaupilz der an Polygonum aviculare agg. vorkommen kann. Er ist aber wärmeliebend, hat nur ein
locker filziges Mycel und bildet hierzulande meines Wissens keine Chasmothecien aus. Diese Art kann ich mit ruhigem Gewissen ausschließen.

Gruß
Harry

[Sandor]

Hallo Harry,

obwohl ich nicht so der Fan von solchen Pilzen bin bewundere ich deine Aufnahmen immer wieder.
Ich denke das kann man so in freier Natur nicht machen.

Gruss
Sandor

[Harry]

Hallo Sandor,

es freut mich das dir meine Bilder gefallen.

Nun, es gibt fototechnisch einen wesentlichen Unterschied zwischen z.B. einem Steinpilz oder einem Mehltaupilz. Während der Steinpilz sich nichts aus kleineren und auch etwas heftigeren Windbewegungen macht zieht es der Mehltaupilz vor alle Windbewegungen mit zu machen. Es bleibt ihm keine Wahl, sein Wirt gibt da die Richtung vor. Da ich bei den Phytos oft mit dem Tamron 90 mm Macro arbeite und dem Objekt meiner Begierde gerne etwas Tiefenschärfe verleihe muss ich eine ziemlich kleine Blende wählen. Lange Verschlußzeiten von 1-2 Sekunden bei Windbewegungen kannst du da getrost vergessen. Im Studio ist das kein Problem, zumal ich hier auch mit der Lichtverteilung einiges machen kann. Gut, ich gebe zu das die Studioaufnahmen nicht bei jedem Zustimmung finden, aber mir erscheint es zu unscharfen ( Bewegungsunschärfe ) oder verpixelten Bildern bei höheren ISO - Werten die bessere Alternative zu sein.

schönen Restsonntag noch
Harry

[rickenella]

Hallo Sandor,

es freut mich das dir meine Bilder gefallen.

Nun, es gibt fototechnisch einen wesentlichen Unterschied zwischen z.B. einem Steinpilz oder einem Mehltaupilz. Während der Steinpilz sich nichts aus kleineren und auch etwas heftigeren Windbewegungen macht zieht es der Mehltaupilz vor alle Windbewegungen mit zu machen. Es bleibt ihm keine Wahl, sein Wirt gibt da die Richtung vor. Da ich bei den Phytos oft mit dem Tamron 90 mm Macro arbeite und dem Objekt meiner Begierde gerne etwas Tiefenschärfe verleihe muss ich eine ziemlich kleine Blende wählen. Lange Verschlußzeiten von 1-2 Sekunden bei Windbewegungen kannst du da getrost vergessen. Im Studio ist das kein Problem, zumal ich hier auch mit der Lichtverteilung einiges machen kann. Gut, ich gebe zu das die Studioaufnahmen nicht bei jedem Zustimmung finden, aber mir erscheint es zu unscharfen ( Bewegungsunschärfe ) oder verpixelten Bildern bei höheren ISO - Werten die bessere Alternative zu sein.

schönen Restsonntag noch
Harry

Hallo Harry,

natürlich kann man (fototechnisch) nicht alles in der Natur machen - das hieße ja, zum richtigen Zeitpunkt die optimalsten Bedingungen zu haben. Ich finde Deine Studio-Aufnahmen sehr gut und entsprechend aussagefähig und persönlich versuche ich bei meinen Aufnahmen, soweit möglich, "Natur" und Studio zu vereinen.

VG Peter

[Dedimyk]

Hallo Harry und alle Phytoparasitenfreunde,

Hallo Phytofans,

eine weiterer Fund an Vogelknöterich war gestern eigentlich unvermeidlich. Erysiphe polygoni De Candolle in Lamqarck & De Candolle 1805 ist ein recht häufiger Echter Mehltaupilz an dieser Pflanze.
Dennoch ist dies, wie auch schon der vorgestellte Rostpilz, ein persönlicher Erstfund für mich. Die Fotos sind wieder Zuhause im Studio entstanden.
Leveilula taurica ist ein zweiter Echter Mehlaupilz der an Polygonum aviculare agg. vorkommen kann. Er ist aber wärmeliebend, hat nur ein
locker filziges Mycel und bildet hierzulande meines Wissens keine Chasmothecien aus. Diese Art kann ich mit ruhigem Gewissen ausschließen.
Gruß
Harry

Deine Bestimmung mit Erysiphe polygoni De Candolle 1805 ( ist jetzt der aktuelle Name nach Braun & Cook ) auf Polygonum aviculare agg. dem Vogelknöterich ist absolut in Ordnung.

Da es ein Erstfund für Dich ist gehe ich mal davon aus, daß Du dann ja den kompletten Bildbeleg für Deine Datenbank benötigst.
Auf Deinen Bildern sind wunderschöne blattunterseitige Chasmothezien zu sehen, dann hättest Du ja mikroskopieren können, um zum einen Deine Bestimmung abzusichern ( hättest damit klare Abgrenzung zur Leveillula taurica gehabt ) und zum anderen die Mikrobilder für Deine Datenbank erzeugt, gelle?

Die Studioaufnahmen gefallen mir im übrigen sehr gut, sind eine wirkliche Alternative bezüglich Tiefenschärfe etc.

Vielen Dank für die Vorstellung.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-U. Braun and R.T.A. Cook
Taxonomic Manual of the Erysiphales (Powdery Mildews).
Details: 707pp., Hardcover, bound, 853 figures, 2012
CBS-KNAW Fungal Biodiversity Centre, Utrecht, The Netherlands
CBS Biodiversity Series 11
ISBN/EAN 978-90-70351-89-2
Print ISSN 1571-8859

-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden 1998
ISSN: 1434-1662

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Braun, Uwe: The powdery mildews ( Erysiphales ) of Europe, Gustav Fischer Verlag, Jena,
Stuttgart, New York 1995, 338 Seiten ISBN 3-334-60994-4 ( Jena ), ISBN 1-56081-424-1 ( New York )

-Phylogeny of Erisiphe, Microsphaera, Uncinula ( Erysipheae )
and Cystotheca, Podosphaera, Sphaerotheca ( Cystotheceae ) inferred from rDNA IST sequences- some taxonomic consequences
Autor: Braun, Uwe & Takamatsu, Susumu
Kategorie: Zeitschrift
Seitenanzahl:S.1 - 33
Schlechtendalia 4 ( 2000 ), Veröffentlichungen aus dem Institut für Geobotanik und Botanischer Garten der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg

[Harry]

Hallo Detlef,

Hallo Harry

Da es ein Erstfund für Dich ist gehe ich mal davon aus, daß Du dann ja den kompletten Bildbeleg für Deine Datenbank benötigst.

Du kannst die Bilder gerne für die Datenbank auf fungiworld verwenden. Auch wenn es Erstfunde für mich sind und ich sie noch nicht in meiner Phytogalerie veröffentlicht habe, habe ich kein Problem damit.

Auf Deinen Bildern sind wunderschöne blattunterseitige Chasmothezien zu sehen, dann hättest Du ja mikroskopieren können, um zum einen Deine Bestimmung abzusichern ( hättest damit klare Abgrenzung zur Leveillula taurica gehabt ) und zum anderen die Mikrobilder für Deine Datenbank erzeugt, gelle?

Ich denke eine mikroskopische Absicherung ist in dem Fall nicht wirklich notwendig. Aber nichts desto Trotz werde ich auch noch mikroskopieren und fotografieren. Komme aber wahrscheinlich erst Anfang nächster Woche dazu.

Die Studioaufnahmen gefallen mir im übrigen sehr gut, sind eine wirkliche Alternative bezüglich Tiefenschärfe etc.

Danke für die Blumen. Freut mich das die Studio - Bilder auch so einem " alten Phytohasen " wie dir gefallen.

Gruß
Harry

[Dedimyk]

Hallo Harry,

Hallo Detlef,
Du kannst die Bilder gerne für die Datenbank auf fungiworld verwenden. Auch wenn es Erstfunde für mich sind und ich sie noch nicht in meiner Phytogalerie veröffentlicht habe, habe ich kein Problem damit.
Gruß
Harry

Das ist ein Mißverständnis, ich meinte da es ein Erstfund für Dich wäre brauchst Du auch noch Mikrobilder für Deine persönliche Datenbank.
In der Datenbank fungiworld.com ist der sehr verbreitete Phytoparasit inclusive Mikrobilder bereits seit langem hinterlegt.

Trotzdem vielen Dank für Dein Angebot.

Herzliche Grüße Detlef