Hallo zusammen
DerBetreff war falsch. Es ist natürlich die 4. Generatio. Mir wird so langsam mulmig. Diese 4. Generation wächst schon ganz nahe oder auf den Wurzelausläufern. So langsam muss man wohl um die Sturmfestigkeit dieser solitär stehenden Stieleiche fürchten? Im schlechtesten Falle würde sie ein Hausdach schwer beschädigen, wenn sie bei einem Sturm umfällt. Sie steht direkt an einer Quartierstrasse. Sie sieht noch perfekt vital aus. Nein, der schlechteste Fall wäre, wenn sie auf der Strasse Fussgänger erschlägt. Soll ich den Nachbarn warnen und Fällung empfehlen?
Gruss
Kurt
Ganoderma resinaceum 4. Generation
Moderator: Harry
Re: Ganoderma resinaceum 4. Generation
Hallo Gerd, oder Harry oder andere
Du hast mir im früheren Beitrag mal geschrieben, ich solle einen jungen Fruchtkörper herausbrechen und aufschneiden. Dokumentieren, ob er sofort harzt und welche Tramafarbe er hat. Das könnte ich jetzt tun. Gebt mir bitte genauere Anweisungen, damit ich keinen Fehler mache.
Gruss
Kurt
Du hast mir im früheren Beitrag mal geschrieben, ich solle einen jungen Fruchtkörper herausbrechen und aufschneiden. Dokumentieren, ob er sofort harzt und welche Tramafarbe er hat. Das könnte ich jetzt tun. Gebt mir bitte genauere Anweisungen, damit ich keinen Fehler mache.
Gruss
Kurt
Re: Ganoderma resinaceum 4. Generation
Hallo Kurt,
herzlichen Dank, dass du uns weiterhin über Fruchtkörperbildung von „Ganoderma resinaceum“ (Harziger Lackporling) an der Stieleiche (links in nachfolgendem Bild) deines Nachbars informierst:

--------------------------
Zur Erinnerung bringe ich Links zu den Einzeldiskussionen, die wir bisher hatten:
1. Generation; 07.2009
2. Generation; 08.2010
3.Generation; 2011
- Da habe ich keinen Link gefunden, der Fruchtkörperbildung in 2011 bestätigt. Macht nix, da diese "einjährige Art" (habe darauf bereits hingewiesen) eine Pause einlegen kann.
- Aber immerhin sind in diesem Jahr (08.2011) an einer anderen Stiel-Eiche Fruchtkörper aufgetaucht:
---> viewtopic.php?p=21088#p21088
----------------------------------------------
- Und dieses Jahr gibt es die nächste Fruktifikation zu bewundern:
---> 4. Generation; 06-2012
(1)
Nicht dir sondern deinem Nachbarn sollte es langsam mulmig werden, da diese Eiche über kurz oder lang einem Sturm oder einem kräftigem Sommer-Gewitter zum Opfer fallen wird.
Ein AHA-Effekt (war mir vorher nur aus der Literatur bekannt) hatte ich vor knapp 2 Wochen:
- Ich beobachte (im Cafe sitzend), wie sich bei einem kurzen „Sommergewitter“ und +-Windstille, ein äußerlich „vital“ aussehender, am Straßenrand vor dem Cafe stehender einzelner Laub-Baum (geschätzt 30 Jahre alt), an dem ich noch nie Pilzfruchtkörper beobachtet habe, verabschiedete und einfach „im Zeitlupentempo“ umfiel.
---> Die Ursache war leicht zu erkennen: Ein Teil der Wurzeln und das Kernholz der Stammbasis zeigte eine starke Schädigung durch Braunfäule und Weißfäule. Und da ein Baum nicht rotationssymmetrisch wächst, kann bereits ein starker Regen zu einer ausreichend hohen, einseitigen Belastung führen, die den Baum kippt.
---> Ok, da waren wohl wurzelbürtige Pilzarten im Spiel, die den Baum über die Wurzel oder eine Beschädigung der Stammbasis infiziert und insbesonders „Wurzelbereich und unteren Stammteil“ geschädigt haben.
- Eine ähnliche Beobachtung kann man bei stark durch den „Zunderschwamm“ (Fomes fomentarius) befallenen Bäumen machen, bei denen meist bei einem „Sommer-Gewitter“ (und nicht durch „Sturm“, „Schneefall“ im entlaubtem Zustand) der Stamm in einigen Metern Höhe abbricht.
---> Kann man nachempfinden, da es sich um eine „stammbürtige“ Pilzart handelt, die bevorzugt den Stamm infiziert/zersetzt.
(2)
(3)
Soweit ich mich erinnere hast du bereits früher sichtbare Schäden in der Nähe der Stielbasis (inkl. Rinden-Querrisse) hingewiesen.
(4)
---> Aber Fakt ist m.E., dass dieser Baumlangfristig, ich korrigiere "mittelfristig", (auch mit teuren Sanierungsmaßnahmen) eh nicht mehr zu retten ist und evtl. bereits jetzt schon die „Verkehrssicherheit“ gefährdet oder zunehmend gefährden wird.
---> Und solche Bäume werden in der BRD, wenn die Kommunen dafür verantwortlich sind, blitzschnell gefällt.
- Aber, ich kann dir sagen, was ich machen würde, da ich einen Baum dieser Größe auf meinem Grundstück nicht so einfach fällen darf:
---> Die untere Naturschutzbehörde aufsuchen und mir (a) das Fällen genehmigen lassen oder (b) bestätigen lassen, dass dieser Baum kein Risiko darstellt. Und da Behörden kein Risiko eingehen, kann ich davon ausgehen, dass der Baum schnellstens gefällt wird.
- Analog würde ich deinem Nachbar empfehlen zum Rathaus zu gehen und denen den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben.
-------------------------------
Nee, ganz ich Ernst, ich lehne mich jetzt aus dem Fenster und stelle fest:
(1) Ich würde diesen Baum, so schwer mir diese Entscheidung bei einem derartig prachtvollem (allerdings jetzt schon an das Verkehrprofil angepasstem Solitärbaum) fallen würde, fällen.
---> Und dabei der vermutlich auch bei dir seltenen Pilzart "Ganoderma resinaceum" eine Chance geben, auch weiterhin den Stumpf/die Wurzeln zu zersetzen. Keine Ahnung, wie hoch diese Art den Stamm "hochkriecht" und in welcher Höhe ich den Stamm "kappen" würde. Ich wäre da einfach pragmatisch und würde eine Höhe wählen, bei der der Reststamm auch unter "Extrembedingungen" (Sicherheitsfaktor beachten!) keinen Schaden anrichten kann und keineswegs den Verkehr auf der Straße gefährden kann.
(2) Und dann ganz schnell eine neue, solitär wachsende Eiche (einer meiner Lieblingsbäume) etwas weiter von der Straße weg anpflanzen.
Grüße
Gerd
Literatur:
[1] H. Butin (2011): Krankheiten der Wald- und Parkbäume; Ulmer
[2] H. Butin et al.(2010): Farbatlas Gehölzkrankheiten, Ulmer
[3] G. Hartmann et al. (2007): Farbatlas Waldschgäöden, Ulmer
[4]H. Jahn (1979): Pilze die an Holz wachsen
[5] http://www.mycosphere.org/pdfs/MC1_3_No8.pdf
[6] http://www.fs.fed.us/foresthealth/techn ... gnosis.pdf
[7] http://www.mycologia.org/content/96/4/742.full.pdf+html
herzlichen Dank, dass du uns weiterhin über Fruchtkörperbildung von „Ganoderma resinaceum“ (Harziger Lackporling) an der Stieleiche (links in nachfolgendem Bild) deines Nachbars informierst:
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Zur Erinnerung bringe ich Links zu den Einzeldiskussionen, die wir bisher hatten:
1. Generation; 07.2009
2. Generation; 08.2010
3.Generation; 2011
- Da habe ich keinen Link gefunden, der Fruchtkörperbildung in 2011 bestätigt. Macht nix, da diese "einjährige Art" (habe darauf bereits hingewiesen) eine Pause einlegen kann.
- Aber immerhin sind in diesem Jahr (08.2011) an einer anderen Stiel-Eiche Fruchtkörper aufgetaucht:
---> viewtopic.php?p=21088#p21088
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- Und dieses Jahr gibt es die nächste Fruktifikation zu bewundern:
---> 4. Generation; 06-2012
(1)
kurtjegle hat geschrieben: Mir wird so langsam mulmig.
Nicht dir sondern deinem Nachbarn sollte es langsam mulmig werden, da diese Eiche über kurz oder lang einem Sturm oder einem kräftigem Sommer-Gewitter zum Opfer fallen wird.
Ein AHA-Effekt (war mir vorher nur aus der Literatur bekannt) hatte ich vor knapp 2 Wochen:
- Ich beobachte (im Cafe sitzend), wie sich bei einem kurzen „Sommergewitter“ und +-Windstille, ein äußerlich „vital“ aussehender, am Straßenrand vor dem Cafe stehender einzelner Laub-Baum (geschätzt 30 Jahre alt), an dem ich noch nie Pilzfruchtkörper beobachtet habe, verabschiedete und einfach „im Zeitlupentempo“ umfiel.
---> Die Ursache war leicht zu erkennen: Ein Teil der Wurzeln und das Kernholz der Stammbasis zeigte eine starke Schädigung durch Braunfäule und Weißfäule. Und da ein Baum nicht rotationssymmetrisch wächst, kann bereits ein starker Regen zu einer ausreichend hohen, einseitigen Belastung führen, die den Baum kippt.
---> Ok, da waren wohl wurzelbürtige Pilzarten im Spiel, die den Baum über die Wurzel oder eine Beschädigung der Stammbasis infiziert und insbesonders „Wurzelbereich und unteren Stammteil“ geschädigt haben.
- Eine ähnliche Beobachtung kann man bei stark durch den „Zunderschwamm“ (Fomes fomentarius) befallenen Bäumen machen, bei denen meist bei einem „Sommer-Gewitter“ (und nicht durch „Sturm“, „Schneefall“ im entlaubtem Zustand) der Stamm in einigen Metern Höhe abbricht.
---> Kann man nachempfinden, da es sich um eine „stammbürtige“ Pilzart handelt, die bevorzugt den Stamm infiziert/zersetzt.
(2)
---> Fruchtkörper im „Wurzelbereich und unterem Teil des Stammes“ deuten darauf hin, dass es sich um eine „wurzelbürtige“ Pilzart handelt. Und da kann bei entsprechender Schädigung bereits ein „Sommergewitter“ ausreichen, den Baum umzulegen.kurtjegle hat geschrieben: Diese 4. Generation wächst schon ganz nahe oder auf den Wurzelausläufern. So langsam muss man wohl um die Sturmfestigkeit dieser solitär stehenden Stieleiche fürchten?
(3)
Beachte: Durch eine sogar massive "Kernfäule" oder „Wurzelfäule“ wird das Dickenwachstum des Baumes kaum behindert. Das Problem ist da eher, dass die Statik/Stabilität mit fortschreitender Holzzersetzung reduziert wird und der Baum (oder Teile davon) dann einem „Sturm“, „Sommergewitter oder „Schneelast“ zum Opfer fällt.kurtjegle hat geschrieben: Sie sieht noch perfekt vital aus.
Soweit ich mich erinnere hast du bereits früher sichtbare Schäden in der Nähe der Stielbasis (inkl. Rinden-Querrisse) hingewiesen.
(4)
- Ich kann dir (kann das Ausmaß der Schädigung nach Bild nicht abschätzen) da leider keine fundierte Empfehlung geben, zumal ich die gesetzlichen Bestimmungen in F/Voraussetzungen zum Fällen eines derartigen Baums nicht kenne.kurtjegle hat geschrieben: Soll ich den Nachbarn warnen und Fällung empfehlen?
---> Aber Fakt ist m.E., dass dieser Baum
---> Und solche Bäume werden in der BRD, wenn die Kommunen dafür verantwortlich sind, blitzschnell gefällt.
- Aber, ich kann dir sagen, was ich machen würde, da ich einen Baum dieser Größe auf meinem Grundstück nicht so einfach fällen darf:
---> Die untere Naturschutzbehörde aufsuchen und mir (a) das Fällen genehmigen lassen oder (b) bestätigen lassen, dass dieser Baum kein Risiko darstellt. Und da Behörden kein Risiko eingehen, kann ich davon ausgehen, dass der Baum schnellstens gefällt wird.
- Analog würde ich deinem Nachbar empfehlen zum Rathaus zu gehen und denen den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben.
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Nee, ganz ich Ernst, ich lehne mich jetzt aus dem Fenster und stelle fest:
(1) Ich würde diesen Baum, so schwer mir diese Entscheidung bei einem derartig prachtvollem (allerdings jetzt schon an das Verkehrprofil angepasstem Solitärbaum) fallen würde, fällen.
---> Und dabei der vermutlich auch bei dir seltenen Pilzart "Ganoderma resinaceum" eine Chance geben, auch weiterhin den Stumpf/die Wurzeln zu zersetzen. Keine Ahnung, wie hoch diese Art den Stamm "hochkriecht" und in welcher Höhe ich den Stamm "kappen" würde. Ich wäre da einfach pragmatisch und würde eine Höhe wählen, bei der der Reststamm auch unter "Extrembedingungen" (Sicherheitsfaktor beachten!) keinen Schaden anrichten kann und keineswegs den Verkehr auf der Straße gefährden kann.
(2) Und dann ganz schnell eine neue, solitär wachsende Eiche (einer meiner Lieblingsbäume) etwas weiter von der Straße weg anpflanzen.
Grüße
Gerd
Literatur:
[1] H. Butin (2011): Krankheiten der Wald- und Parkbäume; Ulmer
[2] H. Butin et al.(2010): Farbatlas Gehölzkrankheiten, Ulmer
[3] G. Hartmann et al. (2007): Farbatlas Waldschgäöden, Ulmer
[4]H. Jahn (1979): Pilze die an Holz wachsen
[5] http://www.mycosphere.org/pdfs/MC1_3_No8.pdf
[6] http://www.fs.fed.us/foresthealth/techn ... gnosis.pdf
[7] http://www.mycologia.org/content/96/4/742.full.pdf+html
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: Ganoderma resinaceum 4. Generation
Hallo Gerd
Ich habe eben erst deinen letzten Beitrag gelesen. Warum, weiss ich auch nicht. Inzwischen sind die Pilze munter weitergewachsen, 4 Gruppen auf 3/4 des Stammumfangs. Sie sind einfach schön. Deswegen 2 weitere Fotos. Auf dem Einen sieht man auch die massenweise Verbreitung der Sporen.
Mit dem Nachbarn werde ich nochmal reden.
Gruss
Kurt
Ich habe eben erst deinen letzten Beitrag gelesen. Warum, weiss ich auch nicht. Inzwischen sind die Pilze munter weitergewachsen, 4 Gruppen auf 3/4 des Stammumfangs. Sie sind einfach schön. Deswegen 2 weitere Fotos. Auf dem Einen sieht man auch die massenweise Verbreitung der Sporen.
Mit dem Nachbarn werde ich nochmal reden.
Gruss
Kurt